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[geteilt] Selbstwerterhaltungstheorie (Tesser)

[geteilt] Selbstwerterhaltungstheorie (Tesser)
#1
27.01.2018, 04:29
(26.01.2018, 21:08)ichbinmehr schrieb: Es ist schwer den eigenen Gefühlen zu sagen, jetzt liebe dich doch einfach selbst so wie du bist, dafür das du bist was du bist, wenn man innere Anteile hat, die eben noch an dem wertenden Denken festhalten: Um geliebt zu werden, müsste man ganz bestimmte Kriterien erfüllen oder Leistungen zeigen. Diese Anteile muss man wohl vollständig enttarnen, um dieses Ziel zu erreichen. Also sich Immitation und Internalisierung bewusst machen und im zweiten Schritt andere Strategien mit ich selbst umzugehen zu erlernen.

Vielleicht verstehe ich dich da auch falsch, aber wie kommst du – oder wie kommt man – auf die Idee, man sollte sich selbst lieben? Oder überhaupt darauf, dass das unbedingt gut oder erstrebenswert wäre? Ich hab’ das nie verstanden.
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RE: Selbstwerterhaltungstheorie (Tesser)
#2
27.01.2018, 09:41
[+] 1 User sagt Danke! Gast für diesen Beitrag
(27.01.2018, 04:29)Zed schrieb:
(26.01.2018, 21:08)ichbinmehr schrieb: Es ist schwer den eigenen Gefühlen zu sagen, jetzt liebe dich doch einfach selbst so wie du bist, dafür das du bist was du bist, wenn man innere Anteile hat, die eben noch an dem wertenden Denken festhalten: Um geliebt zu werden, müsste man ganz bestimmte Kriterien erfüllen oder Leistungen zeigen. Diese Anteile muss man wohl vollständig enttarnen, um dieses Ziel zu erreichen. Also sich Immitation und Internalisierung bewusst machen und im zweiten Schritt andere Strategien mit ich selbst umzugehen zu erlernen.

Vielleicht verstehe ich dich da auch falsch, aber wie kommst du – oder wie kommt man – auf die Idee, man sollte sich selbst lieben? Oder überhaupt darauf, dass das unbedingt gut oder erstrebenswert wäre? Ich hab’ das nie verstanden.

Weil man sonst unglücklich ist?
Weil man sonst anfängt, schlimme/dumme Sachen mit sich anzustellen?

Natürlich könnte man dagegen als Totschlagargument anführen: 
"Es wäre ohnehin besser, wenn wir uns alle umbringen würden, meinetwegen mit Drogen, damit wir wenigstens noch ein wenig Spaß dabei haben."

Die Mehrheit aber wird wohl eher als Axiom nehmen, dass Menschen nach Glück streben und dass das auch gut so ist, oder nicht?
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RE: Selbstwerterhaltungstheorie (Tesser)
#3
27.01.2018, 18:24
Zed. Hier mal zwei Texte über Selbstheilungskräfte und die Auswirkung von positiven Gedanken.
https://www.sein.de/eine-sache-der-entscheidung/
https://www.sein.de/die-sucht-nach-leide...-freiheit/

Selbstliebe ist wie ich finde etwas was in unserer Kultur leider kaum vermittelt wird. Es ist fast ein Tabu als wäre Selbsthass gesellschaftlich viel akzeptatabler. Das ist traurig. Und das merkt man eben auch am Umgang der Menschen mit sich selbst und untereinander. Der Leistungvergleich mit anderen (der ja in vielen Themen zu finden ist, ob Schönheitswahn, Geld, Erfolg) ist für mich ein Ausdruck einer permanenten Kritiksucht. Deshalb habe ich auch bei der Diskussion über die Kunst des 5-7-5 Gedichts, versucht Partei dafür zu ergreifen, dass es keinen Wert hat Gedichte leistungsorientiert zu vergleichen. Genausowenig wie ich Menschen an Hand von irgendeiner genormten Leistungfähigkeit vergleichen möchte, vor allem wenn ich weiß, welche Auswirkung der eigene Selbstwert auf das eigene Leben, das empfundene Glück, die Gesundheit eines Menschen hat. Also warum sollte man sich nicht Selbst lieben und wertschätzen?

Dennoch sehe ich immernoch die Schwierigkeit zwischen angestrebter Selbstliebe und der Fähigkeit dazu. Bei den meisten Menschen muss vermutlich erstmal ein totales Umdenken statt finden und vermutlich hat man erstmal mit vielen Widerständen zu tun. Das wurde ja im obrigen Text gut erklärt. Also muss man vermutlich auch schauchen, warum erlaube ich mir nicht diese Selbstliebe stärker zu leben? Welche Angst steht wiederum dahinter. Bei mir ist dass zb eine Angst vor dem Unbekannen, denn in der Opferhaltung befinde ich mich schon mein ganzes Leben. Also bedeutet diese Haltung Sicherheit für mich. Zweitens merke ich, dass sehr viele Themen mit dem eigenen Selbstbild zusammenhängen und diese müssen oft erst alle aufgelöst werden. Also man kann sich das nicht vorstellen, wie ab morgn hab ich mich lieb. Ich denke man muss bereit sein, alle den Themen zu stellen, die einen davon abhalten den eigenen Selbstwert anzuerkennen. Wenn man zb erlebt hat dass man von einen Geliebten abgelehnt wurde, weil man dem optischen Anspruch vermeintlich nicht entsprach, wird man sich vermutlich erstmal den Gefühlen der Ablehung stellen müssen und diesen bis auf den Boden des Ursprungs aller Ablehunggefühle folgen müssen. Und so reicht es einfach nicht, sich zu sagen ich möchte mich selbst lieben. Und trotzdem sollte man sich wie ich finde irgendwann aufmachen und der negativen Haltung zu sich selbst den Rücken kehren und jeden Tag einen Schritt auf die Selbstliebe zu gehen.
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RE: [geteilt] Selbstwerterhaltungstheorie (Tesser)
#4
28.01.2018, 00:10
Ich hab mir die Freiheit genommen und das abgeteilt. Ist completely off topic. wink1

Wahrscheinlich hat Zett einen anderen Begriff von Liebe, der sich nicht reflexiv anwenden lässt. In dem Fall wäre es vllt hilfreich, das Konzept der "Selbstliebe" mit anderen Worten zu umschreiben, dass es klarer wird:

z.B.
- die Akzeptanz der eigenen Eigenheiten: Schwächen wie Stärken
(Akzeptanz von Schwächen heißt imho nicht, dass man nicht daran arbeitet, diese zu verringern oder auszugleichen, aber sich eben z.B. nicht dafür zu bestrafen, ob gedanklich oder in Handlungen)
- die Wertschätzung gegenüber sich selbst
- dass man es prinzipiell verdient hat, ein erfüllendes Leben zu haben
- Sinnlichkeit zulassen
- Autoerotik
- Die eigene Persönlichkeit gestalten auf eine zufriedenstellende Weise ("liebevolle" Gestaltung?)

All diese Aspekte finde ich persönlich gut (beneficial) für mich. Praktisch jedes meiner Ziele erscheint mir einfacher zu erreichen, wenn ich eine solche Basis zugrundelege, als wenn ich das nicht mache. Nicht jeder Aspekt passt vermutlich für alle Menschen. Und ich habe bestimmt noch einiges vergessen.
...in einer anderen Herde. pink
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