Was zu bezweifeln war - Die Lüge von der objektiven Wissenschaft
Ich möchte hiermit ein Buch empfehlen, dass ich mir vor ein paar Tagen zufällig aus der Buchhandlung mitgenommen habe. Es ist also grade erschienen und hat mich sofort angesprochen:
"Was zu bezweifeln war - Die Lüge von der objektiven Wissenschaft"
von Hans-Dieter Radecke und Lorenz Teufel
Entgegen einiger Kommentare im Netz(*) und dem, was man zunächst denken könnte, handelt es sich hier keineswegs um Wissenschafts-Bashing oder romantische Esoterik-Blenderei, es wird auch in keinster Weise Wissenschaft und Religion gleichgesetzt oder unhaltbare Behauptungen über parapsychologische Phänomene in die Welt gesetzt oder sonstiges.
Ganz im Gegenteil werden stattdessen zunächst mal die vorherrschende populären Irrtümer und Vorurteile bezüglich der angeblichen absoluten Objektivität wissenschaftlicher Experimente und Theorien, des unbedingten Glaubens an den wissenschaftlichen Fortschritt, der Möglichkeit von Wissen ohne Glauben und so weiter, aufgezeigt und erhellt.
Das sind, wie man sieht, alles Themen, die auch hier schon heiss diskutiert wurden, darum stelle ich das Buch auch vor.
Es wird gezeigt, was die wirklichen Vorzüge und Gründe für den Erfolg der Wissenschaft sind, nicht die vermeintliche Objektivität, sondern die Intersubjektivität (um mal einen - sicher nicht neuen - Kerngedanken des Buches zu nennen), was grade in Bezug auf den Zusammenhang von Wissenschaft und Freiheit und Demokratie etwas völlig anderes bedeutet. Viele populäre Vorurteile über Wissenschaft, Wissen, Erkenntnis, Glauben, Objektivität werden untersucht und überzeugend widerlegt - oder besser gesagt: klargestellt.
Habe jetzt 4 von 6 Kapiteln gelesen, wollte aber trotzdem schon mal was dazu schreiben und ergänze meinen Bericht dann ggf., wenn ich das Buch durch habe. Was ich noch vermisse bisher sind eine Behandlung der neurowissenschaftlichen Befunde und deren Interpretationen und eine Stellungnahme zum Totschlagsargument mit Randys Million...
Von Inhalt und Form her erinnert mich das Werk an Robert Anton Wilsons unbekannten Klassiker "Die neue Inquisition", wobei es aber keine Kopie, sondern eher Ergänzung und Erweiterung aus einem etwas anderen Blickpunkt ist. Ich würde sagen, Wilsons Werk ist etwas philosophischer, ihm geht es darum, seinen "Modellagnostizismus" zu vertreten, während dieses Buch eher wissenschaftlicher ist, es geht den Autoren meiner Ansicht nach darum, den guten Ruf der Wissenschaft wieder herzustellen, indem die banalen und überzogenen Vorurteile in der Masse der Bevölkerung, die die Wissenschaft zu einer neuen Heilslehre stilisieren, die einfach nur die Stelle der Religion einnimmt, dekonstruiert und die wirklichen Qualitäten wissenschaftlicher Vorgehensweise, die ja eben gerade nichts mit Religion, Dogmen und absoluten, unveränderlichen Wahrheiten zu tun haben, erläutert werden.
Ich kann nur jedem, der an diesem Thema interessiert ist, empfehlen, dieses Buch zu lesen. Mir ist, mit Ausnahme des genannten Buches von Wilson, nichts vergleichbares, in dem diese Themen auf so lockere und verständliche, aber trotzdem fundierte und kompetente Weise dargestellt werden, bekannt.
(*) Zum Beispiel die Rezensionen bei Amazon, die für mich nicht nachvollziehbar sind, entweder diese Leute haben das Buch nicht gelesen oder es handelt sich um genau die Szientisten und Fanatiker, gegen deren Ansichten sich das Buch richtet, die die Wissenschaft zur neuen Religion machen wollen - davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Buch in szientistischen Kreisen für einigen Wirbel sorgen wird und wahrscheinlich sind diese extrem negativen Rezensionen die ersten Vorboten...
Nachtrag: So ich hab das Buch nun durch. In den letzten beiden Kapiteln wirds dann nochmal richtig philosophisch und es wird auch auf die Befunde der Gehirnforschung eingegangen. Unsinn habe ich dann aber doch auch noch gefunden, und zwar in bestimmten politischen Aussagen im letzten Kapitel, die ich für ziemlich naiv halte, wo ich aber jetzt nicht unbedingt näher drauf eingehen will. Davon abgesehen bleibt es auf jeden Fall empfehlenswert.
"Was zu bezweifeln war - Die Lüge von der objektiven Wissenschaft"
von Hans-Dieter Radecke und Lorenz Teufel
Entgegen einiger Kommentare im Netz(*) und dem, was man zunächst denken könnte, handelt es sich hier keineswegs um Wissenschafts-Bashing oder romantische Esoterik-Blenderei, es wird auch in keinster Weise Wissenschaft und Religion gleichgesetzt oder unhaltbare Behauptungen über parapsychologische Phänomene in die Welt gesetzt oder sonstiges.
Ganz im Gegenteil werden stattdessen zunächst mal die vorherrschende populären Irrtümer und Vorurteile bezüglich der angeblichen absoluten Objektivität wissenschaftlicher Experimente und Theorien, des unbedingten Glaubens an den wissenschaftlichen Fortschritt, der Möglichkeit von Wissen ohne Glauben und so weiter, aufgezeigt und erhellt.
Das sind, wie man sieht, alles Themen, die auch hier schon heiss diskutiert wurden, darum stelle ich das Buch auch vor.
Es wird gezeigt, was die wirklichen Vorzüge und Gründe für den Erfolg der Wissenschaft sind, nicht die vermeintliche Objektivität, sondern die Intersubjektivität (um mal einen - sicher nicht neuen - Kerngedanken des Buches zu nennen), was grade in Bezug auf den Zusammenhang von Wissenschaft und Freiheit und Demokratie etwas völlig anderes bedeutet. Viele populäre Vorurteile über Wissenschaft, Wissen, Erkenntnis, Glauben, Objektivität werden untersucht und überzeugend widerlegt - oder besser gesagt: klargestellt.
Habe jetzt 4 von 6 Kapiteln gelesen, wollte aber trotzdem schon mal was dazu schreiben und ergänze meinen Bericht dann ggf., wenn ich das Buch durch habe. Was ich noch vermisse bisher sind eine Behandlung der neurowissenschaftlichen Befunde und deren Interpretationen und eine Stellungnahme zum Totschlagsargument mit Randys Million...
Von Inhalt und Form her erinnert mich das Werk an Robert Anton Wilsons unbekannten Klassiker "Die neue Inquisition", wobei es aber keine Kopie, sondern eher Ergänzung und Erweiterung aus einem etwas anderen Blickpunkt ist. Ich würde sagen, Wilsons Werk ist etwas philosophischer, ihm geht es darum, seinen "Modellagnostizismus" zu vertreten, während dieses Buch eher wissenschaftlicher ist, es geht den Autoren meiner Ansicht nach darum, den guten Ruf der Wissenschaft wieder herzustellen, indem die banalen und überzogenen Vorurteile in der Masse der Bevölkerung, die die Wissenschaft zu einer neuen Heilslehre stilisieren, die einfach nur die Stelle der Religion einnimmt, dekonstruiert und die wirklichen Qualitäten wissenschaftlicher Vorgehensweise, die ja eben gerade nichts mit Religion, Dogmen und absoluten, unveränderlichen Wahrheiten zu tun haben, erläutert werden.
Ich kann nur jedem, der an diesem Thema interessiert ist, empfehlen, dieses Buch zu lesen. Mir ist, mit Ausnahme des genannten Buches von Wilson, nichts vergleichbares, in dem diese Themen auf so lockere und verständliche, aber trotzdem fundierte und kompetente Weise dargestellt werden, bekannt.
(*) Zum Beispiel die Rezensionen bei Amazon, die für mich nicht nachvollziehbar sind, entweder diese Leute haben das Buch nicht gelesen oder es handelt sich um genau die Szientisten und Fanatiker, gegen deren Ansichten sich das Buch richtet, die die Wissenschaft zur neuen Religion machen wollen - davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Buch in szientistischen Kreisen für einigen Wirbel sorgen wird und wahrscheinlich sind diese extrem negativen Rezensionen die ersten Vorboten...
Nachtrag: So ich hab das Buch nun durch. In den letzten beiden Kapiteln wirds dann nochmal richtig philosophisch und es wird auch auf die Befunde der Gehirnforschung eingegangen. Unsinn habe ich dann aber doch auch noch gefunden, und zwar in bestimmten politischen Aussagen im letzten Kapitel, die ich für ziemlich naiv halte, wo ich aber jetzt nicht unbedingt näher drauf eingehen will. Davon abgesehen bleibt es auf jeden Fall empfehlenswert.