RE: Klarheit heißt handlungskompetent sein - DILD für Pros
25.02.2014, 11:17
(24.02.2014, 18:18)Raipat schrieb: Wenn solche Threads bezüglich des Klarträumens für Dich "entmutigend" sind, ist es vermutlich auch sportlich "entmutigend", Olympia oder eine WM im Fernsehen anzuschauen. Nimm die Beschreibung dessen, was möglich und denkbar ist, doch als Ansporn und Ausblick, und nicht um Dich klein zu fühlen!
Sehr guter Rat
Man kann das aber auch als Argument dafür sehen, warum eben doch die Entscheidungskompetenz und nicht die Handlungskompetenz das sinnvollere Klarheitskriterium ist.
Kleines Experiment:
Wer von Euch kann seine rechte Hand im Handgelenk im Uhrzeigersinn (rechtsherum) kreisen lassen und gleichzeitig seinen rechten Fuß im Sprunggelenk gegenläufig (linksherum, gegen den Uhrzeigersinn)?
Bitte ausprobieren!
Wer das nicht gleich schafft, der hat dann wohl Nebel in der Birne, ist nicht klar genug, sein Geist ist eingetrübt, oder wie?
Denn an den physikalischen Gesetzen kann es ja wohl nicht liegen und an den Beschränkungen des physischen Körpers auch nicht, denn sowohl Hände wie auch Füße kann man in beide Richtungen kreisen lassen.
Oder ist es vielleicht neurologisch unmöglich?
Nein, denn ich kann das.
Aber wenn ich mich deshalb – bloß weil ich mir die Mühe gemacht habe, mir das mit überschaubarem Zeitaufwand anzutrainieren, mich als KLARER als die, die es nicht können, bezeichnen würde, dann käme ich mir hochgradig arrogant und albern vor, ehrlich
Jemand anderer kann dafür vielleicht seinen Herzschlag willentlich auf 40 bpm herunterregeln und mich daraufhin eine trübe Tasse schimpfen, weil mir das nicht gelingt.
Soll heißen: Handlungskompetenz (früher sagten wir "Kontrolle") im Klartraum geht für mich eher in die Richtung von autogenem Training, als dass es primär etwas mit geistiger Klarheit zu tun hätte.
Denn schon allein die Grundvoraussetzung für das Klarträumen, der Schlaf, und genauer, zumindest für die meisten, der REM-Schlaf ist eine Körperfunktion. Beherrscht man es, bewusst in dieser Phase zu bleiben, d.h. insbesondere, nicht aufzuwachen, dann kann einem alles mögliche gelingen – oft erst auf den so-und-so-vielten Versuch.
Wenn man dagegen beim ersten Mal gegen die Wand rennen schon aufwacht und den nächsten Klartraum erst in zwei Wochen hat (ok, zugegeben, DAS ist tatsächlich ein Problem der fehlenden Klarheit) – wie soll man da gezielt daran trainieren?