Re: Grenzen des Klartraums
03.05.2005, 20:38
Also ich erlebe manchmal gerade im Klartraum Sachen, die ich mir bis dahin nicht mal vorstellen konnte. Aber ich habe den Verdacht, das liegt einfach an meiner begrenzten Vorstellungskraft.
Z.B. das Umkippen der Sicht fällt mir da auf Anhieb ein. Das war mir vorher so unvorstellbar, dass ich es erst im zweiten Anlauf beim Posten des Traumes überhaupt versucht habe zu beschreiben. "Stell dir vor, du bist kein Ichpunkt mit 360 Grad-Blick sondern du bist die Hülle einer Kugel mit riesigem Radius, und diese ganze Hülle kann sehen und sieht nach innen." Ich hatte im Traum einen anderen Menschen auf eine Art gesehen, die mir "vollständiger" vorkommt, so, als wäre er "in mir". Schwer zu erklären und bestimmt nichts, was ich mir vorher hätte vorstellen können.
Oder in einem Traum war ich mal in einer Welt von bewegten Farben. Sonst nichts, nur verschwimmende Farben, und die waren einzelne lebendige Wesen, obwohl sie dauernd ineinanderflossen. Ihr bewegtes Farbspiel war ihre Sprache, d.h. ihr Kommunikationsmittel, aber gleichzeitig entsprach die Farbbewegung auch etwa unseren Gefühlen. Vielleicht eher so eine Art Körpersprache. Ich platzte rein in ihre Welt wie ein Elefant in den Porzellanladen
und der Traum dauerte auch nur höchstens 5 Minuten. Leider, ich hatte da noch nicht die geringste Ahnung, wie man Klarheit stabilisieren kann, sondern habe mich völlig überwältigt gefühlt von soviel Fremdheit und flog viel zu schnell wieder raus. So schön war das, aber wie auf einem fremden Stern mit einer ganz anderen Intelligenz, etwas derartiges hätte ich mir auch nie von selber vorstellen können. Obwohl das ja eindeutig in mir sein muss! Mir ist das immer noch rätselhaft. Es war eine Sprache!
Ich glaube, bei meinen aktiven Handlungen im Klartraum kann ich immer nur tun, was ich mir auch vorstellen kann. Aber je mehr Freiheit ich dem Traum lasse und je weniger ich drin rumpfusche, um so mehr Unvorstellbares ist darin möglich. Und wenn ich Unvorstellbares träume, kann ich mir danach mehr vorstellen als vorher. Und das erweitert vielleicht meine Handlungsmöglichkeiten während des nächsten Traumes oder beeinflusst das, was ich mir für den nächsten Traum vornehme.
Erwachen ist zum Lachen.