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[geteilt] Gott träumt uns, um zu vergessen, wie einsam er ist.

RE: [geteilt] Gott träumt uns, um zu vergessen, wie einsam er ist.
#16
19.08.2018, 20:12
Zitat:Ich denke, das es nicht schadet, negative Erwatungen oder Wünsche, vor allem anderen gegenüber, zu vermeiden.
Negative Erwartungen können auch ein Schutz sein - ich versuch, auf mein Bauchgefühl zu hören, wenn mir ne Person auf Anhieb nicht so vertrauenswürdig erscheint... und denke, das ist eine wichtige Fähigkeit, sobald eins anfängt, sich Feinde zu machen.

Negative Wünsche - meinst du sowas wie "hoffentlich geht das schief, was die Person da grade plant, hoffentlich fühlt sie sich dann schlecht!" ?

Liegt nicht wirklich so sehr in meiner Natur, sowas zu denken - aber wenn doch, dann hat es vermutlich seinen Grund, und ich will es auch nicht unterdrücken. Da tendiere ich eher dazu, die Moralpolizei mir selber gegenüber zu spielen, und zu sagen "nein, das darfst du nicht denken!" - katholische Erziehung hat offenbar Spuren hinterlassen.
...in einer anderen Herde. pink
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RE: [geteilt] Gott träumt uns, um zu vergessen, wie einsam er ist.
#17
19.08.2018, 21:04
Also negative Erwartungen würde ich auch nicht unterdrücken. (Ich muss sie meinem Gegenüber natürlich nicht auf die Nase binden.)
Negative Wünsche dagegen schon.

(19.08.2018, 20:12)gnutl schrieb: Negative Wünsche - meinst du sowas wie "hoffentlich geht das schief, was die Person da grade plant, hoffentlich fühlt sie sich dann schlecht!" ?

Abhängig von der Situation kann das noch eine sehr milde Variante sein...
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RE: [geteilt] Gott träumt uns, um zu vergessen, wie einsam er ist.
#18
19.08.2018, 21:32
Naja, ich weiß nicht - ich wurde letztes Jahr von nem Arschloch ziemlich mies behandelt, aber ich hab's trotzdem nicht über mich gebracht, der Person was wirklich schlechtes zu wünschen. Selbst ein "fuck them" zu denken, fiel mir schon schwer... und dabei halte ich mich eigentlich nicht für eine besonders friedliche Person, nur ist mir halt das so tief reinerzogen worden.

Und das versuche ich eigentlich eher aufzubrechen. "Eine schlechte Tat pro Tag" würde mir manchmal gut tun. Rational gesehen halte ich negative Wünsche für etwas natürliches und gesundes, in Maßen natürlich.
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RE: [geteilt] Gott träumt uns, um zu vergessen, wie einsam er ist.
#19
19.08.2018, 22:26
(19.08.2018, 21:32)gnutl schrieb: Naja, ich weiß nicht - ich wurde letztes Jahr von nem Arschloch ziemlich mies behandelt, aber ich hab's trotzdem nicht über mich gebracht, der Person was wirklich schlechtes zu wünschen. Selbst ein "fuck them" zu denken, fiel mir schon schwer... und dabei halte ich mich eigentlich nicht für eine besonders friedliche Person, nur ist mir halt das so tief reinerzogen worden.

Ich glaube, ich hätte mir da ganz andere Dinge als nur ein "fuck 'em" gedacht, und das widert mich innerlich gerade an...

(19.08.2018, 21:32)gnutl schrieb: Und das versuche ich eigentlich eher aufzubrechen. "Eine schlechte Tat pro Tag" würde mir manchmal gut tun. Rational gesehen halte ich negative Wünsche für etwas natürliches und gesundes, in Maßen natürlich.

Naja, ich sehe es eher so, dass diese negativen Wünsche einfach ein Ventil darstellen, etwas Aggression innerlich abzubauen. Ein Ventil, eines von vielen. Und wenn es sich in einem gar nicht erst staut, warum dann Luft ablassen?
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RE: [geteilt] Gott träumt uns, um zu vergessen, wie einsam er ist.
#20
19.08.2018, 22:30
(19.08.2018, 20:12)gnutl schrieb:
Zitat:Ich denke, das es nicht schadet, negative Erwatungen oder Wünsche, vor allem anderen gegenüber, zu vermeiden.

Liegt nicht wirklich so sehr in meiner Natur, sowas zu denken - aber wenn doch, dann hat es vermutlich seinen Grund, und ich will es auch nicht unterdrücken. Da tendiere ich eher dazu, die Moralpolizei mir selber gegenüber zu spielen, und zu sagen "nein, das darfst du nicht denken!" - katholische Erziehung hat offenbar Spuren hinterlassen.

Wenn jemand mir schadet, oder mich verletzt, dann kann ich ihn/sie zum Teufel wünschen, oder dass er/sie z.B. mit 160 gegen einen Baum fährt - so als Ventil ne praktikable Angelegenheit. Ich tendiere aber zunehmend dazu, solchen Personen Erfahrungen zu wünschen, aus denen sie lernen, anderen nicht mehr zu schaden oder weh zu tun. Das ist es, warum ich uns (Menschen) hier sehe. Dies ist unser Bootcamp und wir sind hier, um zu lernen - für was, weiß der Kuckuck. Einen weiteren Vorteil hätte es ausserdem. Ich müsste kein schlechtes Gewissen haben, wenn besagter Person tatsächlich was Schreckliches zustößt. Stattdessen kann ich mich gut fühlen, wenn ich irgendwann hören sollte, dass dem- oder derjenigen dieses oder jenes passiert und er/sie seitdem kein Arschloch mehr ist.
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RE: [geteilt] Gott träumt uns, um zu vergessen, wie einsam er ist.
#21
19.08.2018, 22:50 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.08.2018, 22:54 von Viltrudis.)
[+] 1 User sagt Danke! Viltrudis für diesen Beitrag
Zitat:Ich glaube, ich hätte mir da ganz andere Dinge als nur ein "fuck 'em" gedacht, und das widert mich innerlich gerade an...
Hm. Widert dich deine eigene Reaktion an? Reaktionen kommen ja nicht aus dem nichts...

Zitat:Naja, ich sehe es eher so, dass diese negativen Wünsche einfach ein Ventil darstellen, etwas Aggression innerlich abzubauen. Ein Ventil, eines von vielen. Und wenn es sich in einem gar nicht erst staut, warum dann Luft ablassen?
Oh, da habe ich missverständlich ausgedrückt. Ich habe sehr viel Wut in mir. Ich weiß gar nicht, wohin damit. Fast jeden Tag, wann immer ich mehr als 2 Minuten auf Twitter oder Facebook schaue, sammle ich etwas Wut an, und lauf dann schonmal im Zimmer auf und ab, weil ich echt nicht weiß, was ich damit anfangen soll.

Das Ding ist: Aggression, die mir oder Leuten in meinem Umfeld entgegengebracht wird, führt bei mir eher dazu, dass ich mich in eine kühle rationale Haltung hinein flüchte. Ich wurde letztes Jahr auch gerade deswegen angegriffen, weil ich gerade nicht so emotional reagiert habe wie andere, und mir deswegen unterstellt wurde, ich würde mit Aggressoren sympathisieren... ich gebe immer noch zu vielen Menschen the benefit of the doubt, und frage sie, ob sie es nicht doch vielleicht viel netter gemeint haben, was sie gesagt haben - nur um total enttäuscht zu werden, wenn sie sich erst recht als Arschlöcher erweisen. Da arbeite ich dran...

Und das andere ist: Ich hab tatsächlich einfach nicht den Wunsch, dass andere leiden, nur weil sie Arschlöcher sind. "Rache" ist für mich ein absurdes Konzept. Den Impuls, zurückzuschlagen, wenn jemand mir wehtut, ja, natürlich... aber Rache, darunter verstehe ich ne langfristigere, geplante Sache. Da finde ich, dass es einfach sinnlos ist. Es geht ja niemandem dadurch besser - zumindest nicht automatisch. Wenn unter "Rache" verstanden wird, dass ein Nazi nen Job verliert, ist es was anderes... da ist die Welt ja objektiv besser dadurch. wink1 Weil es andere Nazis abschreckt.

Ideal wäre natürlich, die Wut so umzulenken, dass sie mir direkt als Antriebskraft für andere Dinge dient. Aber das ist nicht so leicht. Die Tatsache, dass allein der Umstand, dass ich existiere und vielleicht sogar glücklich bin, manche rechtskonservative (und andere) Arschlöcher furchtbar ärgert, ist etwas motivierend. happy

Zitat:Einen weiteren Vorteil hätte es ausserdem. Ich müsste kein schlechtes Gewissen haben, wenn besagter Person tatsächlich was Schreckliches zustößt.
Joa, das ist einer der Gründe, warum ich mir magisches Denken abzugewöhnen versuche - was ich jemandem gewünscht habe, hat nix damit zu tun, was der Person passiert ist, und mir das dann womöglich selbst noch vorzuwerfen, ist gemein gegenüber mir. Ähnlich ist ja auch, dass viele meinen, über kürzlich verstorbene dürfe man nichts schlechtes sagen. Aber wenn sie ihr ganzes Leben dazu verwendet haben, anderen Leuten die Existenz zur Hölle zu machen, dann finde ich es definitiv einen Grund zum Feiern, wenn sie - auf gut Wienerisch - den Holzpyjama angezogen haben.^^

Den Toten kann ich ja nicht mehr wünschen, dass sie ihre Fehler erkennen, dafür ist es zu spät. wink1
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RE: [geteilt] Gott träumt uns, um zu vergessen, wie einsam er ist.
#22
19.08.2018, 23:34
(19.08.2018, 22:50)gnutl schrieb:
Zitat:Ich glaube, ich hätte mir da ganz andere Dinge als nur ein "fuck 'em" gedacht, und das widert mich innerlich gerade an...
Hm. Widert dich deine eigene Reaktion an? Reaktionen kommen ja nicht aus dem nichts...

Die Reaktion prinzipiell nicht, aber ihr Ausmaß. Oftmals ist es einfach komplett übertrieben und steht in gar keinem Verhältnis mehr zu der Lappalie, die sie überhaupt ausgelöst hat.

(19.08.2018, 22:50)gnutl schrieb:
Zitat:Naja, ich sehe es eher so, dass diese negativen Wünsche einfach ein Ventil darstellen, etwas Aggression innerlich abzubauen. Ein Ventil, eines von vielen. Und wenn es sich in einem gar nicht erst staut, warum dann Luft ablassen?
Oh, da habe ich missverständlich ausgedrückt. Ich habe sehr viel Wut in mir. Ich weiß gar nicht, wohin damit. Fast jeden Tag, wann immer ich mehr als 2 Minuten auf Twitter oder Facebook schaue, sammle ich etwas Wut an, und lauf dann schonmal im Zimmer auf und ab, weil ich echt nicht weiß, was ich damit anfangen soll.

Oh, das verschiebt die Sachlage natürlich. In dem Fall ist es eine sehr reale Möglichkeit, Druck abzulassen. Sicher nicht die beste, aber eine.

(19.08.2018, 22:50)gnutl schrieb: Ideal wäre natürlich, die Wut so umzulenken, dass sie mir direkt als Antriebskraft für andere Dinge dient. Aber das ist nicht so leicht. Die Tatsache, dass allein der Umstand, dass ich existiere und vielleicht sogar glücklich bin, manche rechtskonservative (und andere) Arschlöcher furchtbar ärgert, ist etwas motivierend. happy

Ich weiß von mir selber, dass ich, wenn ich richtig wütend bin, schreiben tue wie ein Besessener. Keine Rücksicht auf Rechtschreibung, Augen auf die Tastatur und einfach schreiben tue. Ich habe mal in etwa zehn Minuten oder so 500 Wörter geschrieben. Dann war die Wut schon wieder etwas verraucht. Aber die ideale Methode ist es noch nicht. Es macht aber Spaß, so richtig auf die Tastatur zu hämmern (ich habe eine mechanische).
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RE: [geteilt] Gott träumt uns, um zu vergessen, wie einsam er ist.
#23
20.08.2018, 10:17
(19.08.2018, 22:50)gnutl schrieb: Oh, da habe ich missverständlich ausgedrückt. Ich habe sehr viel Wut in mir. Ich weiß gar nicht, wohin damit. Fast jeden Tag, wann immer ich mehr als 2 Minuten auf Twitter oder Facebook schaue, sammle ich etwas Wut an, und lauf dann schonmal im Zimmer auf und ab, weil ich echt nicht weiß, was ich damit anfangen soll.
Ich bin sicherlich nicht der erste, der das sagt, aber: Wäre es dann nicht vielleicht sinnvoll, einfach Facebook und Twitter zu verlassen?
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RE: [geteilt] Gott träumt uns, um zu vergessen, wie einsam er ist.
#24
20.08.2018, 12:00
(20.08.2018, 10:17)Zed schrieb: Ich bin sicherlich nicht der erste, der das sagt, aber: Wäre es dann nicht vielleicht sinnvoll, einfach Facebook und Twitter zu verlassen?

Genau das hab ich getan, Twitter vor 2 Jahren und Facebook vor 3 Monaten. Zum wiedergewonnenen inneren Frieden gesellt sich zudem ein Mehr an Lebenszeit.
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RE: [geteilt] Gott träumt uns, um zu vergessen, wie einsam er ist.
#25
20.08.2018, 13:34 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.08.2018, 13:36 von Viltrudis.)
Ich hab in meinem Alltag mittlerweile sehr viele Menschen aus meiner Umgebung entfernt. Ich gedenke nicht, Menschen in meinen Freundeskreis zu lassen, mit denen ich nichts zu tun haben will. Wenn ich nicht Mod wäre, hätte ich vielleicht auch so einige Leute hier im Forum geblockt. Auf FB bin ich auch Mod meiner Vereinsgruppe, selbe Situation.

Diese großen Medien sind das "Draußen", und ich gebe schon drauf acht, nach einer Wanderung im Schneesturm auch wieder am warmen Ofen aufzutanken. group  Ich geh raus, nicht um mich wütend machen zu lassen, sondern um zu sehen, wo die Gefahren so sind, vor denen ich meine Bubble schützen muss. Und natürlich, um Kontakte zu pflegen.

Ich suche eher noch nach mehr und effizienteren Möglichkeiten, Wut sinnvoll einzusetzen.
...in einer anderen Herde. pink
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RE: [geteilt] Gott träumt uns, um zu vergessen, wie einsam er ist.
#26
20.08.2018, 14:25
(20.08.2018, 13:34)gnutl schrieb: Ich gedenke nicht, Menschen in meinen Freundeskreis zu lassen, mit denen ich nichts zu tun haben will. Wenn ich nicht Mod wäre, hätte ich vielleicht auch so einige Leute hier im Forum geblockt. Auf FB bin ich auch Mod meiner Vereinsgruppe, selbe Situation.

Mit diesem Dilemma – Moderator-Amt, das an einen herangetragen wurde vs. Ignorierfunktion – habe ich auch schon lange zu tun.
Irgendwann hatte ich diesbezüglich beschlossen, mich lieber von der Sympathie und Wertschätzung gegenüber gewissen Usern leiten zu lassen als von der Antipathie gegenüber anderen. Seitdem ist aber mehr als ein Tag wink1 vergangen, an dem ich diesen Beschluss bereute shoulder
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RE: [geteilt] Gott träumt uns, um zu vergessen, wie einsam er ist.
#27
28.12.2023, 09:37 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.12.2023, 10:15 von Throrthor. Bearbeitungsgrund: Rechtschreibung )
Sorry wenn ich einen so alten Threat ausgrabe

Bei dem Zitat: Gott träumt uns um zu vergessen wie einsam er ist
will ich doch mein Senf dazugeben

Gott träumt uns zwar aber er hat weder uns
noch den Traum erschaffen

Gott hat die Welt genausowenig erschaffen wie die Welt Gott erschaffen hat

Wenn Gott die Welt erschaffen hat wer hat dann Gott erschaffen und wo war er ?

Gott hat das Leben nicht erschaffen.
Das Leben lebt einfach, es hat schon immer gelebt und wird ewig weiter leben.
Es hat niemals nie einen Anfang gegeben genausowenig wie es je ein Ende geben wird.
Ein kosmischer Tanz von Shiva und Shakti
Und dieser Tanz ist der Traum

Gott ist ohne Anfang und Ende
Der Raum ist ohne Anfang und Ende
Die Energie ist ohne Anfang und Ende
Und du bist ohne Anfang und Ende

Und in Wahrheit sind alle eins:

Der ewige Augenblick zwischen Gott und Göttin
Was der Denker denkt
   wird der Beweisführer beweisen

Was der Visionär visioniert
   wird der Verwirklicher verwirklichen
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RE: [geteilt] Gott träumt uns, um zu vergessen, wie einsam er ist.
#28
30.12.2023, 11:58
[+] 1 User sagt Danke! mathchild für diesen Beitrag
(28.12.2023, 09:37)Throrthor schrieb: Der ewige Augenblick zwischen Gott und Göttin

Ich dachte, das heißt jetzt Gott+ oder Gott*, oder so ähnlich  huh
Ich spitze meine Farbstiftmine mit einer Farbstiftspitzmaschine.
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RE: [geteilt] Gott träumt uns, um zu vergessen, wie einsam er ist.
#29
03.01.2024, 14:19 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.01.2024, 14:29 von ichbinmehr.)
Ich persönlich glaube, dass ich nicht von dem Ewigen und göttlichen verschieden bin und deshalb bin ich auch der Schöpfer meiner Realität (nur dass der meist nach Außen abgespalten ist). Das Ich und das Ewige sind eins für mich. In wie fern mein Ich die Schöpferfähigkeit beherrscht, das steht für mich auf einem anderen Blatt. Mein Ich entwickelt sich und hat natürlich Grenzen. Meine persönlichen Fähigkeiten sind jedoch nie der Maßstab für mich, an der ich die Welt messe. Wenn ich im Äußeren eine Kraft oder Macht verortete, es ist eine Reflektion meiner Wünsche und Bedürfnisse, mein Schatten und meine Projektionen. Ich denke ich bin genauso der Anfang und das Ende wie alles andere. Am Ene bleibt eine staunende Unausprechlichkeit.

Manchmal möchte ich etwas geborgendes im Außen haben und dann braucht mein Ich noch den Vater und die Mutter im Außen, die möglicherweise eine göttliche Form annehmen. Ich muss zugeben, ich brauche das auch oft noch, weil es sehr schwer für mich ist, ganz auf eigenen Beinen zu stehen. Ich denke: Ich träume mir etwas äußeres, um nicht ganz alleine zu sein. Ich glaube aber, es liegt einfach nur daran, dass ich es mir wünsche, dass da im Außen eine größere Kraft ist, die Halt, Schutz, Führung und Geborgenheit gibt. So ergibt sich ein Spiel der Trennung, zb. um eine Führung im Außen zu haben. Ich denke, wir haben jedoch grundsätzlich die Wahl, ob wir uns selbst mit der Schöpferenergie identifizieren und sie nutzen wollen oder ob wir die Schöpferkraft nach außen projizieren (nach Außen hin abspalten), um dort so eine Art Geborgenheit und Führung um uns herum zu finden.

Manchmal scheine ich einen Art Konflikt in mir zu haben, ob ich meine Realität selbst gestalten will oder geborgen in etwas Größerem sein will. Manchmal bin ich selbst die Quelle aus der die Realität heraus entsteht, manchmal scheint die Quelle etwas mich umgebendes zu sein. Ich habe damit experimentiert, die "Einstellungen" meiner Realität mit einem Ritual zu verschieben. Oft ist mir die  Rolle als Gott in meiner Welt auch über den Kopf gewachsen, so dass ich die Verantwortung wieder nach Außen hin abgeben musste.

So wie beim Zauberlehrling:  https://www.youtube.com/watch?v=snB8u_G3jVI

Ich glaube aber grundsätzlich daran, dass wir unser Realitäts Programm vollkommen flexibel einstellen können, ob wir aber auch die Reife und Weisheit besitzen alle Programme schon selbstständig zu bedienen, das ist eben fraglich. Die feste Vorstellung einer Ewigkeit im Außen, in der wir uns getragen und geborgen fühlen können, hat ihre eigene Schönheit. Diese Vorstellung klingt wie ein Art Elternersatz.

Ich habe den Thread oben nochmal durchgelesen und es ging hier um Leute die in sozialen Netzwerken unbefriedigende Kommunikation betreiben. Ich denke, vich betreibe auch solche Kommunikation, um das Gefühl der Verlorenheit und Einsamkeit zu vermeiden. Ich tue das oft auch in der Hoffnung, Menschen zu finden, mit denen ich gemeinsam in die Tiefe der Ewigkeit eintauchen kann. Die meisten Menschen möchten jedoch gar nicht in diese Tiefe eintauchen und letztendlich ist es vielleicht sogar eine paradoxe Unmöglichkeit das zu versuchen? Warum zieht es mich dann immer wieder dahin?

Ich hatte mal eine Kommunikation mit einem Künstler bei Facebook. Er verstand sich als einen Art Kunst - Therapeuten. Er hat immer so schnelle Kugelschreiber Bilder gezeichnet, die teils kindlich naiv, teils sehr genial aussahen und an einen intuitiven Rohrschachtest erinnerten. Über diese Bilder ist er dann mit anderen Leuten in ein Art therapeutisches Gespräch eingestiegen.

Eines Tages zeichnete er erneut ein Bild für mich und fragte: "Was siehst du?" Ich sah eine Tür und teilte ihm meine Wahrnehmung mit. Daraufhin fragte er, was für eine Tür das sei und wohin sie führe. Ich sah eine Tür, die auf einem leeren Blatt Papier mitten im Nirgendwo stand. Für mich symbolisierte sie die Pforte zur Ewigkeit, zu einem Zustand der Erleuchtung. Er fragte mich, ob ich mit ihm gemeinsam hindurchgehen möchte. In diesem Moment spürte ich, dass ist genau das, wonach ich suchte. Jemand der mich an die Hand nimmt und mit mir durch diese Türe geht.
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