RE: negative Auswirkungen bei Klartäumen
Teil 2 - Loslassen vs. Annahme:
Ich akzeptiere deine einzigartigen Erfahrungen und Sichtweisen, als deine persönliche Erfahrung und Bewertungen, die ich dir auch nicht absprechen möchte. Deine Erfahrungen sind deine persönliche Erfahrungen, die jedoch nicht für alle Menschen gleichermaßen gelten müssen. Ein anderer Mensch braucht vielleicht etwas ganz anderes zb Annahme, Sanftmut, Geduld und Schutz.
Es gibt Menschen, die können Dinge nicht so wie du überwinden und einfach loslassen. Ich konnte es nicht und ich sehe das nicht als meinen Fehler an, sondern als meine Perfektion, gerade im Hinblick auf meine Selbsterkenntnis. Ich bin dem was ich werden wollte und dem wer ich werden wollte, dadurch sehr viel näher gekommen, als ich begann sanft zu mir zu werden. Ich bin an der Notwenigkeit mich bedingungslos zu lieben gewachsen. Meine persönlichen Grenzen sind keine Fehler. Meine gesundheitlichen Grenzen sind keine Fehler. Ich habe damit aber eine ganz andere Herangehensweise als du.
Ich gehe den Weg der bedingungslosen Liebe. Ich liebe mich so wie ich bin, auch wenn ich eingeschränkt bin. Ich muss Rücksicht auf mich nehmen und sehe dieses als Weg auf dem ich lerne noch liebevoller, geduldiger und sanfter mit mir umzugehen.
Ich finde das völlig ok und richtig, dass du persönlich Dinge loswerden möchtest. Wenn der radikale Weg für dich persönlich passt, wäre ich die Letzte, die dir diesen Weg absprechen würde! Ich hege auch ein Verständnis für deine Radikalität. Eben weil ich diese Radikalität auch in mir trage.
Ich lebe meine Radikalität vielleicht auf eine ganz andere Weise als du, zb. in der radikaler Selbst - Akzeptanz (bedingungsloser Liebe) und in der radikalen Ehrlichkeit. In diesen Dingen bin ich auch sehr radikal. Wir sind gar nicht soo verschieden.
Einige meiner radikalen Wege, haben mich am Ende jedoch in eine Sackgasse geführt, siehe Psychose. Diese Wege habe ich aufgegeben. Die Psychose hat mich geerdet und nach dem vehementen, harten und kompromisslosen Streben nach Erleuchtung wieder mit meiner Menschlichkeit und meinen Bedürfnissen verbunden. Ich habe in der Rückschau auf meine radikale Wege die Erfahrung gemacht, dass mich persönlich ein liebevoller Weg, auf dem ich meine Ego Grenzen respektiere, in meiner Selbsterkenntnis zur jetzigen Zeitpunkt weiter bringt.
Ich gönne dir deine radikalen Wege und auch deine persönlichen Erfolge, die du auf deinen Wegen erfährst! Ich wäre sogar interessiert, diesbezüglich mehr von dir zu hören.
Wir Menschen sind jedoch nicht alle gleich. Wir haben manchmal unterschiedliche Bedürfnisse und auch unterschiedliche Werte. Wir verändern uns. Wir erleben Dinge plötzlich auf einer neuen Ebene und bekommen neue Herausforderungen. Einer meiner wichtigsten spirituellen Lehrer - Ken Wilber, hat ein Konzept entwickelt in dem alle Wege in Form einer großen Ordnung miteinander verbindet.
Wie zb. bei Star Trek. Ich weiß nicht, ob du ein Trekki bist, aber die Vulkanier, die Klingonen oder die Betazoiden, die haben auch alle unterschiedliche Vorstellungen davon was es heißt ein gutes Leben zu führen. Sie haben unterschiedliche Vorstellung, darüber was Glück und Erfolg und Größe ist. Sie haben auch unterschiedliche Bedürfnisse.
Bist du denn noch nie auf die Idee gekommen, dass ich so wie ich lebe glücklich bin? (Trotz meiner Einschränkungen. Kannst du dir das gar nicht vorstellen?)
Ich brauche einen anderen Weg als du, weil ich andere Bedürfnisse habe als du. Ich habe vielleicht auch andere Werte und andere Ziele als du. Manche unserer Ziele überschneiden sich wohl - vielleicht sehen wir diese Ziele jedoch aus einer anderen Perspektive?
Mich machen vielleicht andere Dinge glücklich als dich. Erleuchtung zu finden ist für mich vielleicht etwas anderes als für dich?
Nur weil ich dir widerspreche, heißt dass nicht, dass ich dir deinen spirituellen Weg oder deine persönlichen und spirituellen Erfolge abspreche. Das tue ich nicht! Das habe ich noch nie getan. Ich habe dich immer wieder nach deinem Weg gefragt, und dir gegenüber mein Interesse und Respekt bekundet, weil ich würdige was du tust und für viele Perspektiven offen bin.
Ich glaube nicht, dass meine Toleranz und meine Fähigkeit zur Perspektivenübernahme hier das Problem ist. Ich interessiere mich immer für alle Perspektiven und gehe Freundschaften mit Menschen ein, die ganz anders sind als ich es bin. Ich würdige das Alte und das Neue.
Unsere beiden Meinung, die sich in der Sache entgegen stehen, sind für mich kein Problem. Du und ich, wir verkörpern unterschiedliche Prinzipien, Mems und verschiedene Polaritäten. Männlich vs. Weiblich, Sonne vs. Mond. Tradition und Moderne. Name it.
Die Person, die hier einen Rat gesucht hat, hat die freie Wahl und kann in Mitten verschiedener Ansichten, ihren eigenen Weg finden. So hat die Person die besondere Chance ganz auf ihr eigenes Herz zu hören. Besser geht´s vielleicht nicht. Es ist besser sich selbst zu spüren, als jemandem zu folgen. Vielleicht kommt noch jemand drittes und viertes und hat nooch einen ganz anderen Ansatz.
Was ich jedoch nicht richtig finde, ist dass du grundlegend davon ausgehst, dass dein radikaler und traditionell, harter Weg für alle Menschen immer der richtige Weg ist. Du wertest mich schon seit langer Zeit die wir uns kennen, regelmäßig ab, sobald ich signalisiere, dass ich mich vor einer persönlichen Überforderung beschütze, sanft mit mir umgehe usw. kommt ein abwertender Kommentar von dir. Mich nervt das einfach. Ich wünsche mir von dir diesbezüglich eine größere Flexibilität, im Umgang mit Menschen für die deine Härte nicht das richtige ist. Ich hatte schon genug Härte in meinem Leben.
Nein da versteht du etwas falsch. Ich zwinge niemanden zu irgendwas. Das kann ich auch gar nicht. Ich gehe meinen eigenen Weg, der sich für mich persönlich stimmig anfühlt. Ja und ich gehe diesen Weg sehr laut, weil der sehr versteckt liegt und ich diesen Weg bekannter machen möchte. Ich biete, indem ich von meinem individuellen Weg erzähle, eine alternative Möglichkeit an und kläre darüber auf, dass wir traditionelle spirituelle Konzepte und Autoritäten zu Gunsten der Menschlichkeit auch in Frage stellen dürfen. Viele Traumabetroffene, haben damit nämlich ein Problem.
Wer ein Trauma erlebt hat, hat oft das Problem, dass er sich selbst nicht mehr glaubt, sein Herz nicht mehr hört. Im Dschungel traditioneller spiritueller Lehren, wozu auch das Klarträumen am Rande gehört, kann das für Betroffene aus eigener Erfahrung sehr problematisch sein.
Ich habe mich bereits durch den Dschungel durchgekämpft und sage deshalb, ihr müsst ihnen nicht glauben, den spirituellen Lehren und Lehrern - geht einfach euren eigenen Weg oder erfindet eure eigene Wege! Viele spirituelle Lehren sind veraltet und passen nicht in unsere Zeit. Wir können unsere eigenen zeitgemäßen Wege zu unserem Selbst finden. Es gibt so viele Wege wie es Menschen gibt. Dazu möchte ich Menschen ermutigen und ermuntern.
Ich akzeptiere, dass meine Aufklärung und progressive spirituelle Haltung nicht für jeden Menschen passt, weil manche Menschen die traditionellen Wege bevorzugen und sehr viel Halt darin finden. Ich möchte das mein Weg als einer von vielen Wegen eines bunten Blumenstraußes, als Möglichkeit in der Welt vorkommt. Ich möchte dass dein radikaler Weg und mein sanfter Weg gleichberechtigt nebeneinander stehen können, weil ich beide Wege für gut und gleichwertig befinde, aber nicht für jeden Menschen.
Ich würdige außerordentlich deinen Weg - aber kannst du auch meinen Weg würdigen?
Hart widersprechen musste ich dir an der Stelle, da meine langjährige intensive Auseinandersetzung mit psychischen Erkrankungen – sowohl als Betroffene als auch durch umfangreiche fachliche Weiterbildung – zu einem anderen Standpunkt führt. Aus meiner fachlichen Bewertung heraus hielt ich es für wichtig, die individuelle Selbstwahrnehmung der Person zu stärken.
Die Selbstwahrnehmung die die Person hatte, war im Kern: "Klarträume machen mir Angst, aber ich habe keine Kontrolle darüber." Du hast der Person ihre Wahrnehmung abgesprochen, um ihr deinen Weg zu empfehlen. Ich fand das war in der Situation nicht die beste Intervention, weil ich die Unsicherheit in Bezug auf die eigene Wahrnehmung als auch den traumabedingten chronischen Kontrollverlust genau kenne.
Traumatisierte Menschen haben meist einen chronischen Kontrollverlust erlebt, den sie erstmal zurück erlangen müssen, bevor sie sich in spirituelle Tiefen stürzen sollten. Es scheint mir unvernünftig hier jemanden zu sagen, er soll hier loslassen oder einfach durch die Angst durchgehen.
Stelle dir mal vor, du bist Betroffen und liest in einem Traum-Forum immer nur, dass Klarträumen gar nicht gefährlich ist, aber du fühlst dass es dir nicht gut tut, sobald du es tust. Die ganze Situation entgleitet dir. Du kannst nur hier fragen. Denn wen soll man sonst zu Klarträumen befragen?
Traumatisierte Menschen neigen sehr stark dazu, sich selbst zu überfordern, um den Ansprüchen ihrer Umwelt zu genügen. Oft besteht das ganze Leben aus einer Überforderung. Sie fühlen ihre eigenen Grenzen oft nicht.
Obwohl es ihnen vielleicht schon sehr schlecht geht, sie zb. Angstzustände haben, meditieren sie weiter täglich mehrere Stunden, weil sie sein wollen wie alle anderen. Weil sie auch mal Erfolg und Anerkennung haben wollen. Sie brauchen es oft noch mehr als andere. So habe ich es zu meiner Psychose geschafft. Es gab schon Jahre davor Anzeichen, die von mir und auch von anderen hier nicht gesehen und übergangen wurden. Ich erkenne solche Zeichen.
Ich möchte in diesem Forum dazu beitragen, das wir alle unser Bewusstsein für diese Gefahren erweitern und Wege finden, wie wir Menschen die Einschränkungen haben, in unsere Gemeinschaft integrieren, so dass ihre individuellen Traum - Fähigkeiten zum Vorschein kommen können. Ob das Klarträumen ist oder eine andere traumbezogene Methode, finde ich gleichgültig. Ich stehe für eine inklusive Sichtweise auf den Traum. Das heißt aber nicht, dass ich deinen radikalen oder traditionellen Weg (des Klarträumers) ablehne. Ich habe nur die Äußerung der Person verstärkt, die aus ihr selbst kam.
Der Grund warum ich mich in diesem Thread so stark eingesetzt habe, war dass ich damals an dem selben Punkt stand. Ich hatte hier im Forum nur Leute um mich herum, die traditionelle Wege zugewandt waren, für die das Ziel Klarheit und Kontrolle sehr wichtig war. Es gab niemanden, der mir gesagt hätte, sei sanft zu dir und lass dir Zeit. Es gab niemanden der sagte: Es gibt nichts zu erreichen. Klarheit kann auch ohne tun erreicht werden.
Ich denke Klarheit ist ein Lebensweg und man muss die Erfahrungen in anderen Bewusstseinszuständen auch in sein Wachleben integreren können. Für Traumabetroffene ist das jedoch sehr schwer, weil da viele Traumainhalte noch gar nicht bewusst sind und deshalb brauchen Menschen da oft eine sanften und langsamen Weg, den man im Idealfall auch psychotherapeutisch begleitet.
Viele hier im Forum hatten zu meiner Klartraum- Zeit diesen Fokus auf die Klarheit, auf das Erreichen eines Zustandes, aber keiner hatte einen Fokus auf den Menschen. Und das habe ich geändert! Jetzt bin ich mit meinem Weg ein Teil dieser Gemeinschaft. Du kannst mich entweder weiter bekämpfen oder integrieren.
Die Menschen entwickeln sich weiter und werden zur Zeit kollektiv auch sensibler. Vielleicht fällt dir das schwer zu akzeptieren, weil das deinem Weg und deinen traditionellen Werten und deinem radikalen Wegen entgegen steht - diese ganze Sensibilität. Ich stehe für eine moderne Sicht auf Spiritualität. Ich bin nicht gegen das Traditionelle, denn dort liegen meine Wurzeln. Aber weiß du ich bin Widder. Es ist meine Aufgabe die Veränderung einzuläuten. Ich folge schon länger keinem vorgegebenen Weg mehr. Ich bin mein eigener Weg.
Vielleicht ist es deine Aufgabe die Tradition zu bewahren? Diese Menschen muss es auch geben. Ich würdige deine Aufgabe und Ansichten, nur eben nicht in der Einseitigkeit. Ich denke wir müssen uns das Bewusstsein teilen. Manchmal hast du Recht. Aber manchmal habe auch ich Recht.
Ich fühle mich nicht von deinem Weg entwertet. In keinster Weise! Ich finde die Bücher von Carlos Castaneda sehr interessant. Ich reagiere auf Grund meiner Traumatisierung stark auf Entwertungen in Form von Worten und Gaslightning. Das macht mich einfach wütend.
Ja das weiß ich. Und ich bin auch ein Mensch.
Ich muss den Menschen der ich bin nicht überwinden!
Ich kann einfach so sein, mit allen Einschränkungen.
Dann bin ich das Sein schon. In der bedingungslosen Akzeptanz.
Für mich beinhaltet Erleuchtung, dass man nichts mehr werden muss.
Man ist es schon immer. Ich muss nichts loslassen. Keine Angst, keine Wut, Keine Empfindlichkeit. Alles darf sein.
Ich weiß es gibt da verschiedene Wege. Erzähle doch von deinem Weg, dann kann ich dich vielleicht besser verstehen.
Ich versuche auf meinem spirituellen Weg beide Seiten zu berücksichtigen. Den des Menschen der ich bin und den des Gottes der ich bin. Um so mehr ich mich als Menschen anerkenne, um so mehr sehe ich, dass Mensch und Gott schon immer eins sind.
Früher wollte ich den Menschen auch überwinden und war oft sehr hart zu mir. Dann kamen meine Einschränkungen in mein Leben, die mich von dem radikalen Weg abgebracht haben. Die Einschränkungen sind meine heiligen Lehrer. Verstehst du?
Ich hatte die Erkenntnis, dass das göttliche Potential sich erst voll entfaltet, wenn ich auch den Menschen in mir akzeptiere, weil die Liebe (nicht die Stärke) die größte Macht ist.
Für die Liebe muss ich nichts sein und nichts erreichen. Liebe urteilt nicht. Liebe erwartet nichts. Ich muss nicht stark sein. Ich darf einfach so sein wie ich gerade bin. Mit allen Einschränkungen und Fähigkeiten und dem hochsensiblen und schützenswerten Betazoiden, der ich bin.
Ich akzeptiere deine einzigartigen Erfahrungen und Sichtweisen, als deine persönliche Erfahrung und Bewertungen, die ich dir auch nicht absprechen möchte. Deine Erfahrungen sind deine persönliche Erfahrungen, die jedoch nicht für alle Menschen gleichermaßen gelten müssen. Ein anderer Mensch braucht vielleicht etwas ganz anderes zb Annahme, Sanftmut, Geduld und Schutz.
Es gibt Menschen, die können Dinge nicht so wie du überwinden und einfach loslassen. Ich konnte es nicht und ich sehe das nicht als meinen Fehler an, sondern als meine Perfektion, gerade im Hinblick auf meine Selbsterkenntnis. Ich bin dem was ich werden wollte und dem wer ich werden wollte, dadurch sehr viel näher gekommen, als ich begann sanft zu mir zu werden. Ich bin an der Notwenigkeit mich bedingungslos zu lieben gewachsen. Meine persönlichen Grenzen sind keine Fehler. Meine gesundheitlichen Grenzen sind keine Fehler. Ich habe damit aber eine ganz andere Herangehensweise als du.
Ich gehe den Weg der bedingungslosen Liebe. Ich liebe mich so wie ich bin, auch wenn ich eingeschränkt bin. Ich muss Rücksicht auf mich nehmen und sehe dieses als Weg auf dem ich lerne noch liebevoller, geduldiger und sanfter mit mir umzugehen.
Zitat:Was Dich und mich vielleicht unterscheidet ist, dass ich etwas, das mich unangenehm drückt oder gar einschränkt, gern los werde und das auch aktiv bis radikal angehe.
Ich finde das völlig ok und richtig, dass du persönlich Dinge loswerden möchtest. Wenn der radikale Weg für dich persönlich passt, wäre ich die Letzte, die dir diesen Weg absprechen würde! Ich hege auch ein Verständnis für deine Radikalität. Eben weil ich diese Radikalität auch in mir trage.
Ich lebe meine Radikalität vielleicht auf eine ganz andere Weise als du, zb. in der radikaler Selbst - Akzeptanz (bedingungsloser Liebe) und in der radikalen Ehrlichkeit. In diesen Dingen bin ich auch sehr radikal. Wir sind gar nicht soo verschieden.
Einige meiner radikalen Wege, haben mich am Ende jedoch in eine Sackgasse geführt, siehe Psychose. Diese Wege habe ich aufgegeben. Die Psychose hat mich geerdet und nach dem vehementen, harten und kompromisslosen Streben nach Erleuchtung wieder mit meiner Menschlichkeit und meinen Bedürfnissen verbunden. Ich habe in der Rückschau auf meine radikale Wege die Erfahrung gemacht, dass mich persönlich ein liebevoller Weg, auf dem ich meine Ego Grenzen respektiere, in meiner Selbsterkenntnis zur jetzigen Zeitpunkt weiter bringt.
Ich gönne dir deine radikalen Wege und auch deine persönlichen Erfolge, die du auf deinen Wegen erfährst! Ich wäre sogar interessiert, diesbezüglich mehr von dir zu hören.
Wir Menschen sind jedoch nicht alle gleich. Wir haben manchmal unterschiedliche Bedürfnisse und auch unterschiedliche Werte. Wir verändern uns. Wir erleben Dinge plötzlich auf einer neuen Ebene und bekommen neue Herausforderungen. Einer meiner wichtigsten spirituellen Lehrer - Ken Wilber, hat ein Konzept entwickelt in dem alle Wege in Form einer großen Ordnung miteinander verbindet.
Wie zb. bei Star Trek. Ich weiß nicht, ob du ein Trekki bist, aber die Vulkanier, die Klingonen oder die Betazoiden, die haben auch alle unterschiedliche Vorstellungen davon was es heißt ein gutes Leben zu führen. Sie haben unterschiedliche Vorstellung, darüber was Glück und Erfolg und Größe ist. Sie haben auch unterschiedliche Bedürfnisse.
Bist du denn noch nie auf die Idee gekommen, dass ich so wie ich lebe glücklich bin? (Trotz meiner Einschränkungen. Kannst du dir das gar nicht vorstellen?)
Ich brauche einen anderen Weg als du, weil ich andere Bedürfnisse habe als du. Ich habe vielleicht auch andere Werte und andere Ziele als du. Manche unserer Ziele überschneiden sich wohl - vielleicht sehen wir diese Ziele jedoch aus einer anderen Perspektive?
Mich machen vielleicht andere Dinge glücklich als dich. Erleuchtung zu finden ist für mich vielleicht etwas anderes als für dich?
Nur weil ich dir widerspreche, heißt dass nicht, dass ich dir deinen spirituellen Weg oder deine persönlichen und spirituellen Erfolge abspreche. Das tue ich nicht! Das habe ich noch nie getan. Ich habe dich immer wieder nach deinem Weg gefragt, und dir gegenüber mein Interesse und Respekt bekundet, weil ich würdige was du tust und für viele Perspektiven offen bin.
Ich glaube nicht, dass meine Toleranz und meine Fähigkeit zur Perspektivenübernahme hier das Problem ist. Ich interessiere mich immer für alle Perspektiven und gehe Freundschaften mit Menschen ein, die ganz anders sind als ich es bin. Ich würdige das Alte und das Neue.
Unsere beiden Meinung, die sich in der Sache entgegen stehen, sind für mich kein Problem. Du und ich, wir verkörpern unterschiedliche Prinzipien, Mems und verschiedene Polaritäten. Männlich vs. Weiblich, Sonne vs. Mond. Tradition und Moderne. Name it.
Die Person, die hier einen Rat gesucht hat, hat die freie Wahl und kann in Mitten verschiedener Ansichten, ihren eigenen Weg finden. So hat die Person die besondere Chance ganz auf ihr eigenes Herz zu hören. Besser geht´s vielleicht nicht. Es ist besser sich selbst zu spüren, als jemandem zu folgen. Vielleicht kommt noch jemand drittes und viertes und hat nooch einen ganz anderen Ansatz.
Was ich jedoch nicht richtig finde, ist dass du grundlegend davon ausgehst, dass dein radikaler und traditionell, harter Weg für alle Menschen immer der richtige Weg ist. Du wertest mich schon seit langer Zeit die wir uns kennen, regelmäßig ab, sobald ich signalisiere, dass ich mich vor einer persönlichen Überforderung beschütze, sanft mit mir umgehe usw. kommt ein abwertender Kommentar von dir. Mich nervt das einfach. Ich wünsche mir von dir diesbezüglich eine größere Flexibilität, im Umgang mit Menschen für die deine Härte nicht das richtige ist. Ich hatte schon genug Härte in meinem Leben.
Zitat:Mein Eindruck ist, dass Du jeden zwingen willst, Perlen zu bauen, auch wenn man den Splitter einfach loslassen könnte.
Nein da versteht du etwas falsch. Ich zwinge niemanden zu irgendwas. Das kann ich auch gar nicht. Ich gehe meinen eigenen Weg, der sich für mich persönlich stimmig anfühlt. Ja und ich gehe diesen Weg sehr laut, weil der sehr versteckt liegt und ich diesen Weg bekannter machen möchte. Ich biete, indem ich von meinem individuellen Weg erzähle, eine alternative Möglichkeit an und kläre darüber auf, dass wir traditionelle spirituelle Konzepte und Autoritäten zu Gunsten der Menschlichkeit auch in Frage stellen dürfen. Viele Traumabetroffene, haben damit nämlich ein Problem.
Wer ein Trauma erlebt hat, hat oft das Problem, dass er sich selbst nicht mehr glaubt, sein Herz nicht mehr hört. Im Dschungel traditioneller spiritueller Lehren, wozu auch das Klarträumen am Rande gehört, kann das für Betroffene aus eigener Erfahrung sehr problematisch sein.
Ich habe mich bereits durch den Dschungel durchgekämpft und sage deshalb, ihr müsst ihnen nicht glauben, den spirituellen Lehren und Lehrern - geht einfach euren eigenen Weg oder erfindet eure eigene Wege! Viele spirituelle Lehren sind veraltet und passen nicht in unsere Zeit. Wir können unsere eigenen zeitgemäßen Wege zu unserem Selbst finden. Es gibt so viele Wege wie es Menschen gibt. Dazu möchte ich Menschen ermutigen und ermuntern.
Ich akzeptiere, dass meine Aufklärung und progressive spirituelle Haltung nicht für jeden Menschen passt, weil manche Menschen die traditionellen Wege bevorzugen und sehr viel Halt darin finden. Ich möchte das mein Weg als einer von vielen Wegen eines bunten Blumenstraußes, als Möglichkeit in der Welt vorkommt. Ich möchte dass dein radikaler Weg und mein sanfter Weg gleichberechtigt nebeneinander stehen können, weil ich beide Wege für gut und gleichwertig befinde, aber nicht für jeden Menschen.
Ich würdige außerordentlich deinen Weg - aber kannst du auch meinen Weg würdigen?
Hart widersprechen musste ich dir an der Stelle, da meine langjährige intensive Auseinandersetzung mit psychischen Erkrankungen – sowohl als Betroffene als auch durch umfangreiche fachliche Weiterbildung – zu einem anderen Standpunkt führt. Aus meiner fachlichen Bewertung heraus hielt ich es für wichtig, die individuelle Selbstwahrnehmung der Person zu stärken.
Die Selbstwahrnehmung die die Person hatte, war im Kern: "Klarträume machen mir Angst, aber ich habe keine Kontrolle darüber." Du hast der Person ihre Wahrnehmung abgesprochen, um ihr deinen Weg zu empfehlen. Ich fand das war in der Situation nicht die beste Intervention, weil ich die Unsicherheit in Bezug auf die eigene Wahrnehmung als auch den traumabedingten chronischen Kontrollverlust genau kenne.
Traumatisierte Menschen haben meist einen chronischen Kontrollverlust erlebt, den sie erstmal zurück erlangen müssen, bevor sie sich in spirituelle Tiefen stürzen sollten. Es scheint mir unvernünftig hier jemanden zu sagen, er soll hier loslassen oder einfach durch die Angst durchgehen.
Stelle dir mal vor, du bist Betroffen und liest in einem Traum-Forum immer nur, dass Klarträumen gar nicht gefährlich ist, aber du fühlst dass es dir nicht gut tut, sobald du es tust. Die ganze Situation entgleitet dir. Du kannst nur hier fragen. Denn wen soll man sonst zu Klarträumen befragen?
Traumatisierte Menschen neigen sehr stark dazu, sich selbst zu überfordern, um den Ansprüchen ihrer Umwelt zu genügen. Oft besteht das ganze Leben aus einer Überforderung. Sie fühlen ihre eigenen Grenzen oft nicht.
Obwohl es ihnen vielleicht schon sehr schlecht geht, sie zb. Angstzustände haben, meditieren sie weiter täglich mehrere Stunden, weil sie sein wollen wie alle anderen. Weil sie auch mal Erfolg und Anerkennung haben wollen. Sie brauchen es oft noch mehr als andere. So habe ich es zu meiner Psychose geschafft. Es gab schon Jahre davor Anzeichen, die von mir und auch von anderen hier nicht gesehen und übergangen wurden. Ich erkenne solche Zeichen.
Ich möchte in diesem Forum dazu beitragen, das wir alle unser Bewusstsein für diese Gefahren erweitern und Wege finden, wie wir Menschen die Einschränkungen haben, in unsere Gemeinschaft integrieren, so dass ihre individuellen Traum - Fähigkeiten zum Vorschein kommen können. Ob das Klarträumen ist oder eine andere traumbezogene Methode, finde ich gleichgültig. Ich stehe für eine inklusive Sichtweise auf den Traum. Das heißt aber nicht, dass ich deinen radikalen oder traditionellen Weg (des Klarträumers) ablehne. Ich habe nur die Äußerung der Person verstärkt, die aus ihr selbst kam.
Der Grund warum ich mich in diesem Thread so stark eingesetzt habe, war dass ich damals an dem selben Punkt stand. Ich hatte hier im Forum nur Leute um mich herum, die traditionelle Wege zugewandt waren, für die das Ziel Klarheit und Kontrolle sehr wichtig war. Es gab niemanden, der mir gesagt hätte, sei sanft zu dir und lass dir Zeit. Es gab niemanden der sagte: Es gibt nichts zu erreichen. Klarheit kann auch ohne tun erreicht werden.
Ich denke Klarheit ist ein Lebensweg und man muss die Erfahrungen in anderen Bewusstseinszuständen auch in sein Wachleben integreren können. Für Traumabetroffene ist das jedoch sehr schwer, weil da viele Traumainhalte noch gar nicht bewusst sind und deshalb brauchen Menschen da oft eine sanften und langsamen Weg, den man im Idealfall auch psychotherapeutisch begleitet.
Viele hier im Forum hatten zu meiner Klartraum- Zeit diesen Fokus auf die Klarheit, auf das Erreichen eines Zustandes, aber keiner hatte einen Fokus auf den Menschen. Und das habe ich geändert! Jetzt bin ich mit meinem Weg ein Teil dieser Gemeinschaft. Du kannst mich entweder weiter bekämpfen oder integrieren.
Die Menschen entwickeln sich weiter und werden zur Zeit kollektiv auch sensibler. Vielleicht fällt dir das schwer zu akzeptieren, weil das deinem Weg und deinen traditionellen Werten und deinem radikalen Wegen entgegen steht - diese ganze Sensibilität. Ich stehe für eine moderne Sicht auf Spiritualität. Ich bin nicht gegen das Traditionelle, denn dort liegen meine Wurzeln. Aber weiß du ich bin Widder. Es ist meine Aufgabe die Veränderung einzuläuten. Ich folge schon länger keinem vorgegebenen Weg mehr. Ich bin mein eigener Weg.
Vielleicht ist es deine Aufgabe die Tradition zu bewahren? Diese Menschen muss es auch geben. Ich würdige deine Aufgabe und Ansichten, nur eben nicht in der Einseitigkeit. Ich denke wir müssen uns das Bewusstsein teilen. Manchmal hast du Recht. Aber manchmal habe auch ich Recht.
Zitat:Wenn Du Dich nicht zu sehr mit der Perle identifizierst, fühlst Du Dich auch nicht angegriffen oder abgewertet,
Ich fühle mich nicht von deinem Weg entwertet. In keinster Weise! Ich finde die Bücher von Carlos Castaneda sehr interessant. Ich reagiere auf Grund meiner Traumatisierung stark auf Entwertungen in Form von Worten und Gaslightning. Das macht mich einfach wütend.
Zitat:Du bist viel mehr als die Perle und bist in deinem Sein nicht angegriffen
Ja das weiß ich. Und ich bin auch ein Mensch.
Ich muss den Menschen der ich bin nicht überwinden!
Ich kann einfach so sein, mit allen Einschränkungen.
Dann bin ich das Sein schon. In der bedingungslosen Akzeptanz.
Für mich beinhaltet Erleuchtung, dass man nichts mehr werden muss.
Man ist es schon immer. Ich muss nichts loslassen. Keine Angst, keine Wut, Keine Empfindlichkeit. Alles darf sein.
Ich weiß es gibt da verschiedene Wege. Erzähle doch von deinem Weg, dann kann ich dich vielleicht besser verstehen.
Ich versuche auf meinem spirituellen Weg beide Seiten zu berücksichtigen. Den des Menschen der ich bin und den des Gottes der ich bin. Um so mehr ich mich als Menschen anerkenne, um so mehr sehe ich, dass Mensch und Gott schon immer eins sind.
Früher wollte ich den Menschen auch überwinden und war oft sehr hart zu mir. Dann kamen meine Einschränkungen in mein Leben, die mich von dem radikalen Weg abgebracht haben. Die Einschränkungen sind meine heiligen Lehrer. Verstehst du?
Ich hatte die Erkenntnis, dass das göttliche Potential sich erst voll entfaltet, wenn ich auch den Menschen in mir akzeptiere, weil die Liebe (nicht die Stärke) die größte Macht ist.
Für die Liebe muss ich nichts sein und nichts erreichen. Liebe urteilt nicht. Liebe erwartet nichts. Ich muss nicht stark sein. Ich darf einfach so sein wie ich gerade bin. Mit allen Einschränkungen und Fähigkeiten und dem hochsensiblen und schützenswerten Betazoiden, der ich bin.