RE: Aufarbeitung von Kindheitstraumata durch Klarträume
23.12.2012, 13:52
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.12.2012, 14:11 von lain.)
Gar nix mehr los in diesem thread, schade eigentlich, jetzt bin ich doch froh, daß Posty solch "schwere" Themen gebracht hat, schließlich gehört das auch zum Leben und es wird auch Zeit, daß das enttabuisiert wird, also auch die Folgen, daß dann einige Menschen halt verwundeter sind und dann das Etikett "psychisch krank" tragen müssen. Ich bin ja ziemlich sicher, daß JEDER irgendwo "verwundet" ist, einer halt mehr, ein anderer weniger, aber insgesamt ist subtile Kindesmißhandlung wohl verbreiteter als allgemnein angenommen und eben weil sie oft auch so subtil ist, schwieriger auszumachen.(wobei das jetzt auch kein Vorwuf an die Eltern sein soll, das meiste geschieht auch da unbewußt, nicht in böser Absicht)
Ich möchte hier aus einem Buch zitieren, vielleicht als kleiner Trost oder auch zum Mut machen, für all diejenigen, deren Schicksal (aus welchen Gründen auch immer) etwas schwieriger verläuft als das von manch anderem.
Jack Kornfield (Frag den Buddha und geh den Weg des Herzens):
"Wenn wir den Liedern unseres Herzens lauschen, finden wir zu einer starken Identität, in der unser Herz für alles Raum hat - einen Raum von grenzenlosem Mitgefühl. Wir können lernen, anderen, uns selbst und dem Leben zu vergeben. Wir können lernen, unser Herz allem zu öffnen, all den Leiden und Freuden, vor denen wir uns je gefürchtet haben. Dabei entdecken wir eine bemerkenswerte Wahrheit: daß der größte Teil des spirituellen Lebens - wenn nicht gar das spirituelle Leben überhaupt - darin besteht, sich selbst anzunehmen.
Meistens ist diese Art der Selbstheilung so schwierig, daß wir andere als Verbündete brauchen, die unsere Hand halten und uns inspirieren, all unseren Mut aufzubringen. Dann können Wunder geschehen.
Naomi Remen, eine Ärztin, die bei der Arbeit mit Krebspatienten bildende Kunst, Meditation und adere spirituelle Methoden einsetzt, erzählte mir eine bewegende Geschichte, die illustriert, wie die Heilung des Körpers von einer Heilung des Herzens begleitet weird. Ein junger Mann von 24 Jahren, der an Knochenkrebs litt, kam zu ihr in die Therapie, nachdem man ihm ein Bein amputiert hatte. Er fühlte sich als Opfer der Ungerechtigkeit des Lebens und war von tiefem Hass gegenüber allen "gesunden" Menschen erfüllt. So früh in seinem Leben einen so grausamen Verlust erleiden zu müssen, empfand er als entsetzlich unfair. Seine Wut und Verzweiflung waren so groß, daß er erst nach Jahren kontinuierlicher Arbeit aus sich herauskommen konnte. Nicht nur seinen Körper mußte er heilen, sondern auch sein gebrochenes Herz und seinen verwundeten Geist.
Er arbeitete hart; er erzählte seine Geschichte, malte sie, meditierte und hob nach und nach sein ganzes Leben ins Licht des Bewußtseins. Im Laufe seines Heilungsprozesses entwickelte er tiefes Mitgefühl für andere, die in einer ähnlichen Lage waren wie er. Er ging in krankenhäuser und suchte Menschen auf, die ebenfalls schwere körperliche Verluste erlitten hatten. Einmal besuchte er, wie er seiner Ärztin berichtetre, eine junge Sängerin, die nach der Amputation ihrer Brüste in eine tiefe Depression gefallen war. Sie weigerte sich, ihren Besuch auch nur anzuschauen. Die Schwestern liefen das Radio laufen, um die Kranke aufzuheitern. Es war ein heißer Tag, und der junge Mann trug Joggingshorts. Schließlich nahm er seine Beinprothese ab, tanzte auf einem Bein im Zimmer herum und klickte mit den Fingern zum Rhythmus der Musik. Da hob die Sängerin den Blick, mußte lachen und sagte: "Oh; Mann, wenn du tanzen kannst, dann kann ich auch singen."
Als dieser junge Mann mit der Maltherapie begann, machte er eine Kreidezeichnung seines Körpers in der Form einer Vase mit einem tiefen, schwarzen Sprung. Er zog den Sprung immer wieder mit der Kreide nach und biss dabei wütend die Zähne zusammen. Ein paar Jahre später zeigte ihm die Ärztin seine früheren Bilder, um ihn dazu anzuregen, seinen Heilungsprozess zu Ende zu bringen. Er sah die Vase und sagte: "Oh, das hier ist noch nicht fertig", und fuhr mit dem Finger über den Sprung. "Sehen Sie, hier ist die Stelle, wo das Licht hereinkommt." Mit gelber Kreide malte er Lichtstrahlen, die durch den Sprung ins Innerer der Vase dranngen, und er sagte: "Unser Herz kann sehr stark werden, wo Brüche sind."
Diese Geschichte macht deutlich, wie Kummer oder eine Verletzung heilen können, indem sie es uns ermöglichen, unsere vollständigste, mitfühlendste Identität zu entfalten - zur größe unseres Herzens. Wenn wir mit dem Leiden wirklich fertigwerden, wird in unserem Herzen eine große und unerschütterliche Freude geboren."
Zitat Ende
Ich wünsche das allen Lebewesen dieser welt (Pflanzen und Tiere können nicht "arbeiten", die sind auf die Hilfe von Menschen angewiesen), allen Menschen wünsch ich, daß alles Not-wendige in ihr Leben kommt und sie zu dieser Freude finden werden, in diesem Sinne FROHE WEIHNACHTEN!
lg