Re: Rhythm Napping
01.08.2005, 13:09
So, da es hier eigentlich nur negative Rückmeldungen über das Rhythm Napping gab und ich heute mal wieder die Gelegenheit hatte, habe ich es einfach noch mal ausprobiert.
Um es direkt mal vorwegzunehmen: Es hat wieder geklappt (obwohl ich es seit mindestens einem Jahr nicht mehr mit der Methode probiert hatte) und ich hatte mehrere Klarträume. Leider waren die Rahmenbedingungen nicht perfekt (Fliegen), aber es hat mir gezeigt, was im Prinzip möglich ist.
Für alle, die immer noch keinen Erfolg hatten, hier nochmal meine Prozedur:
1. Sechs Stunden schlafen (in meinem Fall von 3 bis 9 Uhr). Wichtig dabei ist, noch müde genug zu sein, um später leicht und schnell (20-30 min) wieder einschlafen zu können.
2. Sich aus dem Bett quälen (schwierigster Schritt dieser Technik *g*)
3. Für eine halbe bis 1.5 Stunden Wach bleiben. Hier muss jeder selbst herausfinden, was für sie oder ihn am besten ist. Bei mir war es eine halbe Stunde.
4. Diese Zeit mit Zähneputzen (Signal an den Körper, dass der Tag nun beginnt), lesen (Zeitschrift oder im Forum), rechnen, kreuzworträtseln verbringen. Kurz: Alles, was die analytische Gehrinhälfte auf trab bringt.
5. Danach wieder ins Bett legen. Alle Störquellen beseitigen.
6. Angenehme Ohrstöpsel benutzen (wichtig!). Wenn man sie öfters benutzt, werden sie auch immer leichter zu tragen.
7. Rhythm Napping (RN) starten. Ich habe das standard 4 Minuten Intervall benutzt, weil es bei mir auf anhieb funktionierte. Eventuell sollten hier aber alle sechs Möglichkeiten ausprobiert werden (es lohnt sich!), wenn der Erfolg ausbleibt. Ich glaube aber, dass in diesem Fall überwiegend die Rahmenbedingungen schuld sind und nicht das Intervall.
Lautsprecher voll aufdrehen!
8. Augen schließen, sich auf den Rücken legen (zumindest mache ich das so), entspannen.
9. Und jetzt kommt's: Das ist KEIN MILD Versuch. Stattdessen einfach einschlafen, wie immer (der Vorsatz klarträumen zu wollen kann natürlich nicht schaden). Einschlafen.
10. Wenn man das Gefühl hat wach zu sein, RC durchführen (auch wenn man dann noch im Bett liegt, es ist teilweise unglaublich, nicht täuschen lassen!).
11. Ersten Klatraum genießen (es werden aller Wahrscheinlichkeit nach weitere folgen).
(12.) Wenn man zwischendurch Fliegen zu verjagen hat oder anderweitig aus dem Schlaf getrieben wird, Intervall von VORNE starten.
Das war's eigentlich. Der Autor dieser Technik sichert ihr eine 80 prozentige Erfolgswahrscheinlichkeit zu (er hat es zwei Wochen lang ausprobiert).
Aus meiner Sicht sind es MINDESTENS 80 Prozent, wenn man sie gewissenhaft ausführt. Es ist die verlässlichste Technik, die ich kenne und sie funktioniert fast immer, wenn sie wie beschreiben durchgeführt wird.
Die Theorie des Erfinders, warum das ganze funktioniert, ist diese hier (in Kurzform):
Der Körper hat keine Lust, hart aus dem Schlaf gerissen zu werden. Daher weckt er sich nach kurzer Zeit selbstätig (die Intervalle bauen ja aufeinander auf: 4,8,4,12,16,20,20,4,4,4,4...) und zwar OHNE ein Signal. Dieser Vorgang führt letztendlich zu einem fast-erwachen und damit einem luziden Zustand. It works!
Eigentlich müsste diese Technik gefeiert werden, denn sie hält, was sie verspricht. Probiert es eine Woche lang aus und ich VERSPRECHE euch mehrere Luzide Träume (von Einzellfällen abgesehen).
Demnächst probiere ich das ganze mal mit Kopfhörern, dann fallen die negativ Punkte dieser Technik auch noch weg. Ich halte euch auf dem Laufenden.
Viel Erfolg!
lg
DreamScience
'For me, it is far better to grasp the Universe as it really is than to persist in delusion, however satisfying and reassuring.' - Carl Sagan