Zitat:Zitat:Ich finde es sowieso seltsam: Es werden immer die Suizidanten abgestempelt... an den Ursachen rüttelt nie jemand.
Selbstverständlich tut man das. Was denkst du um wieviel höher die Zahl von Selbstmördern wäre wenn es nicht so wäre? Meinst du diese Leute in Psychatrien, Selbsthilfegruppen, Sorgentelefone sind zum Spass da? Warum denkst wird jedem der schwere Depressionen hat versucht zu helfen? Zuerst die Familie... wenn dass dan nicht geht Psychologen?
Warum denkst du ist dieses Thema so beliebt und warum diskutieren wir ständig über sowas?
Dass an den Ursachen niemand rüttelt, kannst du daran erkennen, dass immer wieder neue Leute deswegen in Schwierigkeiten geraten.
Psychatrien, Selbsthilfegruppen und so weiter helfen "nur" damit, mit den Ursachen klarzukommen, da sie diese oft selbst nicht entfernen können. Es ist also eine reine Symptombehandlung, keine Ursachenbehandlung.
("Nur" steht deshalb in Anführungsstrichen, weil das in den meisten Fällen die Leute tatsächlich vom Suizid abhält.)
Wenn die Ursachen auflösbar sind, dann wecken sie die Kraft der Person, diese Sachen selbst anzugehen, aber sie beseitigen die Ursachen selbst nicht. Und bevor du fragst: Nein, ich habe bisher nie diese Einrichtungen in Anspruch genommen.
Zitat:Zitat:Könnte daran liegen, dass diese Ursachen für andere Leute höchst vorteilhaft sind. Und diese anderen sind meistens auch die Ersten, die Suizid als etwas schändliches ansehen.
wenn es vorteilhaft für sie wäre, warum sollten diese es verurteilen? Das versteh ich wirklich nicht... Na klar... der böse böse Staat und die böse böse Gesellschaft: Ich kenne da ein gutes Zitat: "Das Böse hat eine Adresse und eine Telefonnummer" Wenn ich mir schon die Mühe mache möglichst ausführlich über dieses Thema zu schreiben und du mich dann auch noch zitierst wäre ich dir auch dankbar wenn du mir "andere Leute, für die es höchst vorteilhaft ist" mal ein wenig näher benennst...
Das hört sich an, als würdest du mich verspotten. Gut gemacht.
Für dieses Thema könnte man auch einen eigenen Thread aufmachen - das Dumme ist nur, dass hier beide Parteien sehr schnell mit Verschwörungstheorien ankommen werden: Die einen erspinnen sie ohne es zu merken und sie anderen unterstellen sie, ohne über das gesagte nachzudenken. Und eigentlich wollte ich auch nicht mit den typischen Floskeln darüber ankommen, wie böse die Gesellschaft doch ist.
Aber gut...was ich jetzt schreibe, könnte leicht offtopic sein.
Es wird zum Beispiel immer wieder betont, dass man von Hartz IV eigentlich nicht vernünftig leben kann (ich erinnere mich da an einige Selbstversuche von Studenten und Redakteuren von Zeitungen), aber diese Maßnahmen trotzdem angeblich notwendig seien (das bekomme sogar ich mit, obwohl ich nie fernsehen gucke). Diejenigen, die mit allem was damit verbunden ist nicht klarkommen, werden als Versager bezeichnet (deswegen sogenannte Versager) und begehen dadurch eventuell Suizid.
Die Leute, die Arbeit haben, werden dadurch unter enormen Druck gesetzt, da sie verständlicherweise nicht wollen, dass sie auch in diese Situation geraten und eventuell auch soweit kommen, dass sie keinen anderen Ausweg mehr sehen. Sie müssen den Anforderungen nachkommen, um selbst nicht als Versager dazustehen. (Das ist das, was man gemeinhin unter "Leistungsgesellschaft" versteht.) Durch diesen Druck macht es das vielen Arbeitgebern noch leichter, die Leute auszunutzen... durch längere Arbeitszeiten ohne Ausgleich, Überstunden und so weiter. Damit profitieren diese Arbeitgeber davon (...so verhalten sich zum Glück bei weitem nicht alle).
Ist denn das soweit hergeholt? *wunder*
Es spielt auch keine Rolle, ob sie auf lange Sicht damit erfolgreich sind oder nicht... in dem Moment schränken sie die Lebensqualität ihrer Arbeitnehmer ein und dazu haben sie aus meiner Sicht kein Recht.