RE: Warum Psychologen und Materialisten irren
25.07.2018, 14:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.07.2018, 14:15 von Brot82.)
(25.07.2018, 13:34)Zed schrieb: (25.07.2018, 13:18)Brot82 schrieb: Deutet das nicht darauf hin, dass es eine grundsätzliche Diskrepanz zwischen der Aussagenlogik und der Art, wie wir denken, gibt? Das haben wir schon so mehr oder minder angedeutet.
Ja, das meine ich ja. Ich habe eben auch noch einen Freund gefragt, ob er “Ist der Mond aus Käse, so sind alle Hamster grün.” für wahr hält. Tat er. Als ich ihn daraufhin fragte, ob er den Satz auch für wahr hielte, wenn er nicht Mathematik studiert hätte, und ob er den Satz “Wäre der Mond aus Käse, so wären alle Hamster grün.” auch für wahr hält, kam er bereits ins Grübeln.
Die Diskrepanz entsteht durch das Modellieren von Konditionalen als materielle Konditionale.
Ich empfehle das folgendes: Lass natürliche Sprache mal ganz entspannt einfach natürlich sein. Wann immer du logisch argumentieren willst, entweder tu dies rein sprachlich oder aber, wenn du formallogisch werden willst, tu dies mit Sorgfalt: Modelliere explizit die Sätze formallogisch in einem explizit gewählten logischen System, zieh dort deine logischen Schlüsse, interpretiere sie letztendlich in der natürlichen Sprache und vor allem sei dir aber dann darüber im Klaren, was du beim Modellieren getan hast.
Kurzum: Modellieren ist nicht immer verlustfrei. Wenn mein Freund oben “Ist der Mond aus Käse, so sind alle Hamster grün.” für wahr hält, dann nur, weil er inzwischen so sozialisiert ist, solche Aussagen automatisch aussagenlogisch zu modellieren und zu interpretieren. Dadurch macht er sich die Wirklichkeit leichter, als sie ist. Er verfälscht sie ein wenig.
Da stimme ich dir zu und das kann ich nachvollziehen
Gut, dann wäre das erstmal geklärt. Können wir uns einigen, das "ex falso quodlibet" in dem von mir verwendeten Zusammenhang mehr als Aufhänger denn als tatsächliches Argument zu verstehen ist? Es bleibt ja, dass der Versuch, Paradoxien aufzulösen, in der Geschichte ein fruchtvolles Unterfangen war, was Erkenntnisfortschritt brachte.
(Außerdem sollte ich vielleicht "Mir stoßen Widersprüche sauer auf" ersetzen durch "Mir stößt das einfache Akzeptieren von Widersprüchen sauer auf"... Das trifft vielleicht besser.)
(25.07.2018, 13:50)Magus schrieb: Es hat schon seinen Sinn, dass der Mensch zwei Hirnhälften besitzt und ist bestimmt kein Zufall. Wir können annehmen, dass jener, der die Menschen erschaffen hat, es auch genauso geplant hat und im Besitze derselben Eigenschaften ist.
Was macht dich so sicher? Warum nicht drei oder vier oder warum nicht nur eine?
Und zum Rest... Hier ist ein Zitat von Douglas Adams aus einer Rede "Is there an Artificial God? ":
Zitat:Now imagine an early man surveying his surroundings at the end of a happy day's tool making. He looks around and he sees a world which pleases him mightily: behind him are mountains with caves in - mountains are great because you can go and hide in the caves and you are out of the rain and the bears can't get you; in front of him there's the forest - it's got nuts and berries and delicious food; there's a stream going by, which is full of water - water's delicious to drink, you can float your boats in it and do all sorts of stuff with it; here's cousin Ug and he's caught a mammoth - mammoth's are great, you can eat them, you can wear their coats, you can use their bones to create weapons to catch other mammoths. I mean this is a great world, it's fantastic. But our early man has a moment to reflect and he thinks to himself, 'well, this is an interesting world that I find myself in' and then he asks himself a very treacherous question, a question which is totally meaningless and fallacious, but only comes about because of the nature of the sort of person he is, the sort of person he has evolved into and the sort of person who has thrived because he thinks this particular way. Man the maker looks at his world and says 'So who made this then?' Who made this? - you can see why it's a treacherous question. Early man thinks, 'Well, because there's only one sort of being I know about who makes things, whoever made all this must therefore be a much bigger, much more powerful and necessarily invisible, one of me and because I tend to be the strong one who does all the stuff, he's probably male'. And so we have the idea of a god. Then, because when we make things we do it with the intention of doing something with them, early man asks himself , 'If he made it, what did he make it for?' Now the real trap springs, because early man is thinking, 'This world fits me very well. Here are all these things that support me and feed me and look after me; yes, this world fits me nicely' and he reaches the inescapable conclusion that whoever made it, made it for him.
This is rather as if you imagine a puddle waking up one morning and thinking, 'This is an interesting world I find myself in - an interesting hole I find myself in - fits me rather neatly, doesn't it? In fact it fits me staggeringly well, must have been made to have me in it!' This is such a powerful idea that as the sun rises in the sky and the air heats up and as, gradually, the puddle gets smaller and smaller, it's still frantically hanging on to the notion that everything's going to be alright, because this world was meant to have him in it, was built to have him in it; so the moment he disappears catches him rather by surprise. I think this may be something we need to be on the watch out for.
http://www.biota.org/people/douglasadams/
(25.07.2018, 13:50)Magus schrieb: Was ist der Sinn des Lebens? Um es wieder mit dem Netzwerkmodell zu sagen : Der Server könnte ganz einfach eine Kopie von sich machen, gar millionenfach.
Was wäre dadurch gewonnen? Wenn du ein Computerspiel spielst, cheatest du dann?
Warum spielst du das Spiel?
Oh man, dieser Vergleich hinkt auf soooooo vielen Ebenen. Das wohl offensichtlichste ist, dass das Spiel zu einem Zweck geschaffen wurde, und für jemanden geschaffen wurde, und dass das Spiel ein Ziel hat.
Das fällt einfach nur vorne und hinten auseinander!
(25.07.2018, 13:50)Magus schrieb: Nur die Mitte ist gut.
Wenn die einen sagen "1 + 1 = 2" und die anderen "1 + 1 = 3", dann muss die Wahrheit ja irgendwo dazwischen liegen... <hmmmmmm>