RE: Klarträumen sitzt. Was nun?
10.05.2010, 10:35
(09.05.2010, 23:14)derfragende schrieb: - Meine Traumfiguren reden nicht mehr sobald ich klar bin. Ich weiß ja dass ich da mit mir selbst rede. Das tu ich ja im Wachleben auch nicht.
Klar tust Du das auch im Wachleben. Auch die Dich im Wachleben umgebenden Mitmenschen sind Deine Projektion dessen, was Du hoffst/wünschst/fürchtest/erwartest. Gerade als Klarträumer sollte Dir doch umso bewußter sein, daß Deine Wahrnehmung im Traum sich kaum von der im Wachleben unterscheidet: Auch wenn Du nur eine beschränkte Anzahl von Reizen aus der Umwelt verarbeitest, hast Du immer eine abgeschlossene Welt um Dich herum. Das ist das selbe Zeug, aus dem Deine Träume sind.
Wie Deine «reale» Umwelt mit Dir umgeht, hängt in erster Linie von Deinem Bild von ihr ab. Dieser Frage kannst Du im Klartraum entsprechend gut nachgehen: Wer bin ich? Was erwarte ich? Wenn Du jetzt behaupten willst, das wüßtest Du bereits, dann glaube ich Dir nicht
Zitat:- Das spirituelle lehne ich ganz ab. Auch Gott wird nicht mit mir sprechen weil ich weiß, dass ich ihn selbst erdacht habe.
Soso, Du «weißt» es? Du hast Dich noch nie ernsthaft mit dem Thema auseinandergesetzt, richtig?
Zitat:Ich würde gerne etwas neues lernen oder verbessern, aber wie kann ich nachweisen, dass der Traum für den Entwicklungsfortschritt verantwortlich ist?
Wie man das im allgemeinen so macht: Du bildest eine Gruppe, die im (Klar-)Traum übt, eine die es nicht tut, und vergleichst deren Fortschritte.
(Zu diesem Zweck hat Daniel Erlacher iirc dieses Forum seinerzeit ins Leben gerufen.) Damit könntest Du den Fortschritt quantifizieren.
Aber mach es Dir einfacher: Sieh es als mentales Training höchster Intensität: Du stellst Dir die Übung nicht bloß vor, sondern bist gleich mittendrin. Du kannst völlig risikofrei an technischen Feinheiten arbeiten. Keine Verletzungsgefahr, keine Ermüdungserscheinungen, dadurch keine Ablenkung durch im Wachleben für Deinen Körper wesentliche Dinge. Du kannst Abläufe in Bestandteile auflösen und das Drumherum vernachlässigen; Arbeite am Absprung, laß Dich nicht von der folgenden Landung ablenken. Betrachte Deine Beine, Füße, unabhängig voneinander; Arme, Körper: Konzentriere Dich auf einzelne Merkmale, die Du später wieder zusammenfügst. Es leuchtet doch ein, daß dies in einer Traumumgebung mehr Nutzen hat als es Trockenübungen im Wachleben haben können.
Der bekannteste deutsche Klartraumforscher Paul Tholey – der den deutschen Begriff «Klartraum» erst prägte – war Sportpsychologe. Erst sehr spät brachte er sich selbst das Snowboardfahren bei ... im Handstand.