wer bist du und wie gibst du dich?

[Jezebel]

inwiefern drückt man (du) sein inneres mit dem äußeren aus (klamottenstil, verhalten, etikette etc.)?

bedingt sich das gegenseitig?
d.h. wenn ich mich punkig anziehe, werde ich dann ein gedanklicher revoluzzer? oder andersrum: bringt es mich irgendwie weiter, z.b. meine sehnsucht nach romantik auszudrücken, indem ich rüschenkleidchen anziehe?

ich denke nach...

[Rooooo]

d.h. wenn ich mich punkig anziehe, werde ich dann ein gedanklicher revoluzzer? oder andersrum: bringt es mich irgendwie weiter, z.b. meine sehnsucht nach romantik auszudrücken, indem ich rüschenkleidchen anziehe?

Das glaube ich kaum. Ich denke, dass ein freier Mensch immer das Innere nach Außen trägt, und das nicht um andere davon zu überzeugen, sondern da es einfach passt. In sein Weltbild, zu seiner Stimmung, zu seinem Charakter. Ich selbst versuche auch mir möglichst ehrlich zu sen und leugne meine Ideale nicht. Das könnte ich auch nicht, da ich dann ja etwas nicht zu mir passendes Verkörpern würde. Das wäre dann Selbstleugnung. Und unter der würde ich leiden.

[Faiky]

Nein, das alles hat nur ein Ziel: Jemanden zu finden der dich darauf anspricht und versucht dich zu verstehen.

[Dreamynim]

Nein, das alles hat nur ein Ziel: Jemanden zu finden der dich darauf anspricht und versucht dich zu verstehen.

Würde ich nicht pauschalisieren, so wie auch die unteren Aussagen:

Sicherlich gibt es einige, die wirklich auf ihr Outfit angesprochen werden wollen. Die abgeschwächte Form wäre einfach, interessant wirken zu wollen.
Aber ich sehe da noch ein gewisses Gemeinschaftsgefühl bei Subkulturen und Hass gegenüber anderen Gruppen, also eine klar definierte Abgrenzung.
Geht man von Subkulturen aus, so hat man auch hier ungeschriebene Verhaltensgesetze. Ich denke, dass manche diese benötigen, weil sie eventuell unsicher sind.

Klar sollte man es nicht außer Acht lassen, dass einem einfach das Punkige in der Kleidung gefallen kann. Dann wird der Stil wohl weniger das Verhalten beeinflussen. Der Stil macht nicht das Verhalten, sondern die Gruppe, die es vorgibt. Ohne Gruppenkontakt (es reichen sicherlich auch bekannte Klischees) sind es doch Klamotten wie Andere auch, ob sie nun populärer sind oder nicht.

Wie gesagt, die Identifizierung kann dann auch den neuen Klamottenstil auslösen.

[Faiky]

Letztendlich führt es darauf hinaus. Vielleicht wäre auch passend: Jemand zu haben, der dich versteht. Gruppenzusammengehörigkeit, ja.

[Dreamlounge]

Die meisten Schauspieler sagen, dass das Kostüm und die Maske sehr viel ausmacht, wenn es darum geht in die Rolle hineinzufinden und sich mit ihr zu identifizieren. Sobald man fertig ausgerüstet ist, redet man automatisch anders und bewegt sich anders. Man bekommt auch ein anderes Gefühl für sich selbst.

So, jetzt wollte ich eigentlich noch mehr schreiben, aber mir fällt nix mehr ein.

[Jezebel]

was in bezug auf schauspielerei sehr interessant ist, wenn man mit masken spielt. d.h. das gesicht ist nicht zu sehen. da braucht man dann nicht mal ne verkleidung. man fühlt sich dann total anders, als beim normalen schauspielern, angeblich. habs aber noch nicht wirklich ausprobiert.
(das war eigtl. offtopic, aber ich darf das, schließlich hab ich den thread aufgemacht :-))

[derich]

Da fällt mir gerade was ein. Passt perfekt zum Thema. http://www.youtube.com/watch?v=j5-IqRzJa4E
Verkleidete Menschen die sich völlig anders als sonst verhalten, weil sie anonym sind.

[Jezebel]

ach die morphsuits. ja das ist wohl so ein ähnlicher effekt, wie ich meinte.

irgendwie wär das echt mal interessant, sowas auszuprobieren. ich würde nämlcih gerne rausfinden, ob man sich da echt so gravierend anders fühlt und verhält, oder eher nur so ein bisschen.

ob es sozialphobiker gibt, die das schon mal ausprobiert haben...?

[derich]

Ich muss gerade daran denken, dass das Verhalten wenn man in einem MO (Morphsuit)ist, dem im einen Traum ähneln könnte. Im MO ist man anscheinend mutiger und hat weniger "Angst" vor den Konsequenzen seines tuns. Man macht Dinge die einem nicht im Traum einfallen würden Im Traum ist es ähnlich. Es gibt gar keine Konsequenzen im Traum und man macht "ungewöhnliche" Dinge, die man eigentlich nicht macht. Vielleicht ist man dann im Traum so, wie man sein will (überlegt ernst) Auf mich trifft das spontan gesagt zu, auch öfters in TTs. Im MO zu sein ist also so, wie sich einen Traum anzuziehen

[Jezebel]

ich habe mir schon oft gedacht, im traum (trübtraum!) bin ich viel "echter" als im echten leben. komisch, was?

[Zett Zelett]

ich habe mir schon oft gedacht, im traum (trübtraum!) bin ich viel "echter" als im echten leben. komisch, was?

Nein.

[Nami]

Ich denke nicht, dass meine Klamotten auch meine Gedanken beeinflussen. Von Berufswegen kleide ich mich immer ziemlich "brav", weil man im Büro schon ordentlich aussehen soll.
Was nicht heißen soll, dass ich dann auch automatisch so bin.
Im Gegenteil, ich finde es amüsant, wenn mein Kleidungsstil eben überhaupt nicht zu meiner Art und Weise zu reden/handeln passt.
Beispiel: Meine Arbeitskollegen haben sich Anfangs nie getraut mit mir so locker zu reden wie mit den anderen (ja ja, die Handwerker sind ziemlich rau im Umgang miteinander). Als diese dann bemerkt haben, dass ich die Sprüche sehr gut kontern kann waren sie erstmal Sprachlos, weil meine große Klappe und mein Humor nicht zu der "Verkleidung" passt.

[Zett Zelett]

Was nicht heißen soll, dass ich dann auch automatisch so bin.

Aber wenn du die Klamotten anhast, bist du schon seriöser als ohne, oder?

[Jezebel]

zett will über mit und ohne klamotten an reden!

können wir: ich z.b. fühle mich beim fkk-baden freier und unbeschwerter als mit badeanzug - und ich vermute sehr, dass das an der modesache liegt (ist mein bikini noch in oder schon vom letzten jahr? muss ich modelmaße haben, damit ich mich nicht schämen muss?). und: wenn alle nackt sind, sind alle gleich, oder?