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Erinnerungen an das Wachleben» Wer bin ich in Wirklichkeit? Wie sieht meine Wohnung tatsächlich aus? Täuschungen u. falsche Erinnerungen etc.

Erinnerungen an das Wachleben
#1
03.03.2014, 21:07
So, da ich über die Suchfunktion einen scheinbar passenden Thread gefunden und fortgesetzt hatte, dieser aber (wie es aussieht) einen zu blöden Titel hat und sich (für eine Beteiligung mehrerer Leute) im falschen Unterforum zu befinden scheint, hier nochmal ein neuer Thread.

Da sich die Grundfragen dieses Thema mit jedem Klartraum jedes Forenusers neu stellen können, hoffe ich auf einen etwas längeren Thread, der sich nicht nach wenigen Tagen erledigt hat.


Um zu meinem jüngsten Erlebnis zu kommen:
Heute Nacht schlief ich auf der Couch meines Wohnzimmers ein und wachte dort gegen sechs Uhr früh auf.
Da ich heute nicht zur Arbeit musste, konnte ich mich noch einmal (etwas gemütlicher) ins abgedunkelte Schlafzimmer legen und dort einen WILD-Versuch wagen. Das frühe Aufwachen ermöglichte mir somit einen natürlichen WBTB-Anlauf fürs WILDen.

Es gelang mir auch. Ich glitt durch die hypnagoge Phase hindurch und manifestierte mich in meinem Schlafzimmer, was ich jedoch nicht mehr richtig erkennen konnte, weil ich gerade durch die Wand hindurchglitt bigwink

Dahinter befand ich mich im Badezimmer.
Nun erinnerte ich mich sehr gut daran, dass ich bereits bei einem anderen KT in meinem Traum-Schlafzimmer gestanden hatte und nach Unterschieden zu meinem echten Schlafzimmern gesucht habe.
Ich meinte zwar, einige gefunden zu haben, musste aber nach dem Aufwachen feststellen, dass es überhaupt keine Ähnlichkeit mit meinem echten Schlafzimmer hatte.

Das war mir heute morgen während des durch-die-Wand-Gleitens zu meinem Badezimmer sehr wohl bewusst. Ich versuchte mich darauf zu konzentrieren, ob mein Badezimmer tatsächlich so aussieht, oder ob mir der Traum falsche Erinnerungen einimpft.
Ich merkte, dass ich mir nicht sicher war, und dass ich Probleme hatte, vernünftig auf mein Wach-Gedächtnis zuzugreifen.

Schlussendlich kam ich aber zu dem Ergebnis, dass mein Bad wirklich so aussieht.

Dort duschte allerdings meine Mutter.
Rückwirkend weiß ich, dass mir der Bewusstseinszustand des Träumens klar war. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, inwieweit mein logisches Denken Probleme machte.
Möglicherweise gab es einen kurzen Moment, in welchem ich mich selber wie eine Art Astraljprojektion sah. Wenn das so war, dann allerdings nur flüchtig.
Ich versuchte, das Fenster zu öffnen, um herauszufliegen, griff aber irgendwie durch den Griff hindurch - als wenn man ein 3-dimensionales Bild vor sich hat, welches direkt aus einem 3D-Fernseher herausschaut. Greift man dann zu, kommt man mit der echten Hand noch nicht einmal in die Nähe des Fenstergriffes.
Also glitt ich einfach durch das geschlossene Fenster und war draußen, wo ich ein paar Flugübungen machte und - was mir öfter Probleme bereitet - gerade nach oben fliegen übte.
Da flogen übrigens noch ein paar andere Leute herum, die ich eher hörte und spürte, als genau betrachtete.

Es gab insgesamt einige Szenenwechsel, bei denen der Traum hin und wieder zu verblassen drohte.
Ich lief auch (unter anderem) an einer Straße entlang und bewunderte die Fachwerkhäuser und Schaufenster. Dort beschloss ich, einfach mal den optimistischen Glauben aufrecht zu halten, nicht rausgekickt zu werden und ganz selbstverständlich meine Umgebung erkunden zu können.
Das klappte auch ganz gut.

Insgesamt gab es einige Male ein falsches Erwachen, welches ich auch mehrmals erkannte. Bereits vor dem Hand-RC wusste ich, dass ich mehr als fünf Finger sehen werde.

Als der Traum wieder einmal verblasst war, überlegte ich, ob ich noch einen weiteren WILD-Versuch unternehmen soll. Da aber irgendwann bereits mein Wecker geklingelt hatte, ich danach aber mein Traumabenteuer fortgesetzt habe, war es sicher schon später Vormittag.
Im Nebenzimmer hörte ich im Halbschlaf meine Mutter reden und Geschirr klappern.
Das schien mir ein guter Anlass zu sein, aufzustehen und mitzufrühstücken.
Wenn ich jetzt weiterschlief, würde ich eventuell den Traum vergessen, den ich meiner Mutter beim Frühstück erzählen konnte; und sie wäre mit dem Frühstück fertig gewesen - ohne mich.

Also gab ich mir den Befehl, aufzuwachen.

Mein erster Gedanke war der, dass meine Mutter überhaupt nicht nebenan frühstückte. Ich bin bereits vor 21 Jahren zuhause ausgezogen und lebe in einer ganz anderen Stadt als meine Mutter.

Der zweite Gedanke bezog sich schlagartig auf mein Badezimmer.
Ich hatte im Traum noch darüber nachgedacht, dass mich der Traum schon einmal getäuscht hat. Mir war während des Traumes klar, dass ich Probleme habe, mich wirklich an mein Wachbewusstsein zu erinnern.
Ich hatte das Badezimmer genau untersucht und versucht herauszufinden, ob es wirklich meins war, oder ob mich der Traum das nur glauben machen wollte.
Ich war zu dem Schluss gekommen, dass die Erinnerung (bis auf einige Einzelheiten) wohl richtig war.

Nun merkte ich nach dem Aufwachen, dass ich wieder falsch lag.
Das Badezimmer meines Traumes gab es wirklich - mehr oder weniger; allerdings handelt es sich um die Wohnung, in welcher ich bis 2006 mit meinem Lebenspartner lebte - einen Stock unter meinem jetzigen Zuhause.
Dort unten lag mein Zimmer auch direkt neben dem Bad, was dem "Aus-dem-Körper-Rollen und "ins-Badezimmer-Gleiten" entsprochen hätte.

In meiner jetzigen Wohnung liegt noch die Küche zwischen Schlaf- und Badezimmer (welches keinerlei Ähnlichkeit mit dem aus meinem Traum hatte).

Ich wusste im Traum, dass ich mich beim letzten Mal getäuscht habe und auch, dass mein Gedächtnis gestört ist und ich ihm nicht voll vertrauen kann.
Dann wurde mir aber ein reales Badezimmer aus meinem Gedächtnis/meiner Vergangenheit präsentiert und ich fiel wieder drauf rein.

In dem anderen Thread "Telefonnummern erinnern" (oder so ähnlich) im Ziele-Unterforum wurde auf diese "Wand" eingegangen, welche die Erinnerungen in beide Richtungen abschottet - die Traumerinnerungen aus dem Wachleben heraushält und - viel effektiver noch - das Eindringen der Wach-Erinnerungen in die Traumwelt verhindert.

Es gibt offenbar Theorien, dass eben genau das Überwinden dieser Schwelle im Traum die Stabilität und das Echtheitsgefühl im Traum massiv verbessern soll.
Außerdem wurde dort erwähnt, dass man sich im Traum seinem eigenen Unterbewusstsein noch viel besser nähern kann, je weiter man die störende Gedächtnisbarriere überwunden hat und sich stärker an seine wahre Wach-Persönlichkeit erinnert.

Zuerst einmal interessieren mich eure expliziten Erfahrungen mit dieser Gedächtnisblockade.

Wie weit reicht eure Erinnerung an das reale Leben, an eure reale Wohnung oder eure realen Gefühle/Probleme im Klartraum?

Wann unterliegt ihr derartigen Täuschungen wie ich beim Vergleichen meiner "Traumwohnung" mit meiner echten?

Inwiefern schwankt die Erinnerung bei euch oder hat sie sich allmählich verbessert? Wer konnte das trainieren?


Dieses Thema berührt fast jeden Klartraum und scheint mir nicht nur interessant, sondern für eine Verbesserung der Klarheit geradezu wichtig zu sein.

Ich hoffe auf rege Beteiligung bigwink
Einige Leute schlossen aus meinem Nickname, ich sei eine esoterisch angehauchte Frau.

Mein Nickname allerdings ist wohl das einzig Esoterische an mir!

...und als ich heute morgen meinen Bart getrimmt habe, war ich noch ein Mann.
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RE: Erinnerungen an das Wachleben
#2
03.03.2014, 22:38
Ich erinnere mich an viele KTs, bei denen ich in Punkto Erinnerung ans Wachleben total versagt habe.

Z.B. war ich in einem Dorf in der Nähe, und habe mich im Traum gewundert, wie sehr doch alles dem WL entspräche (und mir noch vorgenommen, bestimmte Plakate im WL gegenzuchecken, ob dort das selbe steht) - aufgewacht, und festgestellt, dass es die komplette Gegend nicht gibt (im WL sind dort nur 2-3 Häuser^^)

Das selbe gilt auch für Erinnerungen an "vergangene Träume", die ich im Traum manchmal zu haben meine. Ich trau dem mittlerweile gar nicht mehr. Aber gut, das lässt sich nicht nachprüfen, ist ja nicht WL.

Ansonsten war oft schon eine Wohnung ganz anders als im WL, was mir nicht auffiel.

So richtig warm werde ich mit dem Thema auch nicht - irgendwie war es mir auch nie so wichtig, ob ich mich korrekt ans WL erinnere. Ich tu ja doch meist Sachen, die eh keinen WL-Bezug haben, wo mich sogar die WL-Ähnlichkeit stört. (Wenn ich die Szene wechseln will, aber aufgrund dessen, dass ich in meiner Wohnung starte, durchs Fenster auf einer Wiener Straße lande...)
Zumeist gebe ich mich zufrieden, wenn ich noch ungefähr weiß, was ich im WL mir vorgenommen hatte, mal im KT zu machen.augenroll
...in einer anderen Herde. pink
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RE: Erinnerungen an das Wachleben
#3
03.03.2014, 23:24
Ich würde gerne wissen, ob und wie man trainieren kann, solche Erinnerungsblockaden zu überwinden.

In diesem break-down-the-wall-Artikel wird auf jeden Fall auf dieses Buch von Thomas Yuschak (habe ich nicht gelesen) hingewiesen und geschrieben, dass sich mit der Steigerung solcher Erinnerungen Klarheit und Stabilität deutlich steigern lassen können.


Ich weiß nicht, inwiefern das stimmt, ob es sich überhaupt trainieren lässt (und wenn, wie) bzw. ob eine solch verstärkte Erinnerung an die Wach-Welt möglicherweise eine Distanziertheit zum Traumgeschehen auslöst, die im schlimmsten Fall die dünne Membran zum Aufwachen zerreissen lässt.

Aber das sind nur Mutmaßungen.

Vielleicht gibt es hier ja auch Leute mit einer guten Wach-Erinnerung im KT.


In einigen Artikeln wird ja sogar so getan, als wäre ein Klartraum erst dann ein echter KT, wenn man alle Fakten über sein waches Ich besitzt.


...wobei es hier ja weniger um eine olympische Disziplin geht...
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RE: Erinnerungen an das Wachleben
#4
04.03.2014, 22:50
Zitat:In einigen Artikeln wird ja sogar so getan, als wäre ein Klartraum erst dann ein echter KT, wenn man alle Fakten über sein waches Ich besitzt.
Naja, es ist eines der 7 Kriterien von Tholey. Daher kommt das wohl. Der Konsens ist imho, dass die ersten drei Kriterien den Klartraum ausmachen.

Zitat:bzw. ob eine solch verstärkte Erinnerung an die Wach-Welt möglicherweise eine Distanziertheit zum Traumgeschehen auslöst, die im schlimmsten Fall die dünne Membran zum Aufwachen zerreissen lässt.
Ich wüsste nicht, warum das so sein sollte. (Ich würde mir das auch ungern einreden wollen, kann ja leicht zum Selbstläufer werden) Ich würde eher vermuten, dass eine bessere Erinnerung mit einem häufigeren Klarwerden und selteneren Eintrüben einhergeht.

Höchstens, wenn man sich jetzt explizit erinnern will, wie sich sagen wir die Rückseite der vierten Zehe von rechts anfühlt, dann könnte es mit dem Körpergefühl in Konflikt geraten, also sozusagen auf den schlafenden Körper zugreifen, und damit zum Aufwachen führen. Aber bei Details aus dem Alltag?

Es ist ja gerade das Problem, dass die alltägliche Umgebung, wenn sie im Traum repräsentiert wird, fehlerhaft dargestellt wird, und dies nicht auffällt. Die Umgebung ist also bereits Teil des Traums und nicht nur des Wachlebens.
...in einer anderen Herde. pink
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RE: Erinnerungen an das Wachleben
#5
04.03.2014, 23:47
Selbst habe ich noch nicht so viele Erfahrungen gesammelt. Es gab eigentlich in jedem meiner Klarträume Elemente, die "Fehler" aufwiesen, die ich erst nach dem Aufwachen erkannt habe. So bin ich zum Beispiel mal klar geworden, als mir aufgefallen ist, dass in einer mir bekannten Hauswand ein Fenster fehlte. Dass der Putz die falsche Farbe hatte, ist mir aber nicht aufgefallen. Vermutlich kann man aus den Traumberichten und Logbüchern hier im Forum auch einiges über den Grad und die Art der Erinnerung in Träumen erfahren. Aber da habe ich noch nicht so viel gelesen.

Aus den Büchern und Traumberichten, die ich gelesen habe, habe ich den Eindruck, dass (fast?) jeder mal Erinnerungslücken oder falsche Erinnerungen in Träumen hat. Erinnerungen an das Wachleben können sich mit Erinnerungen aus vergangenen Träumen (vorallem aus der selben Nacht) vermischen und Personen und Orte können verwechselt oder vermischt werden, ohne dass das im Traum auffällt, selbst wenn man geziehlt darüber nachdenkt. Ein Traum, der zum Beispiel in gewohnter Umgebung aber in der Vergangenheit stattfindet (Schule, Elternhaus, alte Wohnung) kann selbst bei erfahrenen Klarträumern die Überzeugung mit sich bringen, dass veraltete Fakten über das eigene Leben aktuell seien. Je nach dem wie man den Grad der Klarheit definiert, kann er mit dem Grad der Erinnerung korrelieren, muss das aber nicht. Anscheinend kann man sich während des Traums nicht wirklich sicher sein, ob die Erinnerung und das, was man weiß, mit dem übereinstimmt, was man im wachen Zustand weiß. Aber das alles variiert sicherlich nicht nur von Traum zu Traum sondern bestimmt auch von Träumer zu Träumer.
Du hast einen phänomenalen Körper.
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RE: Erinnerungen an das Wachleben
#6
05.03.2014, 05:18
Daher glaube ich, könnte es geschehen, dass ich einen Fake-Klartraum habe, oder einen präluziden Traum, wie immer ich es nennen will, gemeint ist einfach ein Traum, in welchem ich aus falschen Gründen daraus schließe, dass es ein Traum ist, was halt dann zufällig stimmt.
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RE: Erinnerungen an das Wachleben
#7
05.03.2014, 20:15
Ich würde mich über ein paar Erlebnisse von euch freuen.

Damit meine ich z.B. Versuche, im Traum auf die Erinnerung auf das Wachleben zuzugreifen und auf gedankliche Barrieren zu stoßen.

ODER

Vermeintlich sichere Erinnerungen, die sich als völliger Irrtum entpuppen ("Wissen" im Traum: 'Im Wachleben steht dieser Tisch an der anderen Wand und mein Notebook liegt darauf' / Erkenntnis nach dem Aufwachen: 'Mein Arbeitszimmer sieht ganz anders aus und den Tisch gibt es überhaupt nicht')

ODER

Erinnerungen an vermeintliche Klartraumziele.

usw. usf.


Außerdem finde ich es interessant, wie weit ihr bei Erinnerungsversuchen vorstoßen könnt.

Kennt ihr euren Namen und eure Adresse?

Wenn ja: was passiert, wenn ihr euch an euer Wohnhaus/eure Straße erinnern wollt?

Wie weit schafft ihr es, hinterher auch richtig zu liegen?

Und schlussendlich die Fazit-Frage: Schafft ihr es, diese Erinnerungen mit der Zeit zu verbessern/bleiben sie gleich schlecht/gut UND steigert sich dadurch eure Klarheit und euer kritisches Denken?

Zu den ersten Punkten gibt es bei den Forenusern sicherlich eine Menge Erfahrungen - und es werden stetig mehr.
Da würde ich mich sehr über einen Austausch und die Beschreibung solcher Erlebnisse freuen.


Zusätzlich fände ich es aber schön, wenn ihr euch aber darüber hinaus ein wenig mit dem Erinnern beschäftigt, damit wir mal gemeinsam herausfinden können, inwieweit sich die Klarheit durch eine bessere "Wacherinnerung" steigern lässt.


Dass wir im KT Wohnung oder Schlafzimmer etc. mit unseren Erinnerungen abgleichen kommt bei uns allen immer wieder vor.

Von daher bitte ich einfach erstmal um die Beschreibung dieser Situationen - und ihren Ausgang nach dem Erwachen.

Gruß

Akasha
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RE: Erinnerungen an das Wachleben
#8
05.03.2014, 22:00
Versuche in der Art habe ich noch keine angestellt. Ich könnte höchtens ein paar kurzen Erfahrungen bieten, wie diese:

Ich wache während eines Klartraums auf, stehe auf und gehe zu meinem Computer, um den Traum aufzuschreiben. Dabei mache ich einen lieblosen Nasen-RC. Ob er negativ oder positiv ausgefallen ist kann ich nicht wirklich sagen, weil ich nicht so richtig darauf geachtet habe. Der Weg zum Schriebtisch ist schwer zurückzulegen, weil lauter Sachen auf dem Boden liegen. Es wird immer schwieriger. Irgendwann komme ich an einen kleinen Berg von Kram, um den ich nicht herumkomme. Also will ich drüber steigen. Da fällt mir auf, dass zwar einige Sachen in dem Raum rumfliegen mögen, aber sicherlich kein Berg von nutzlosem Kram. Ich erkenne also, dass ich immer noch träume (wache dann aber auch bald wirklich auf).

Was mir nicht aufgefallen ist, ist, dass das Bett an der falschen Stelle stand und außer dem Bett und dem Schriebtisch keine der Möbel im Raum waren, die sich in wirklichkeit dort befinden.
Du hast einen phänomenalen Körper.
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RE: Erinnerungen an das Wachleben
#9
05.03.2014, 22:41
Mir geht es gezielt um die Erinnerung.

Dass im Traum alles anders aussehen kann, ist letztendlich ja kein Geheimnis.
Dass einen solche Merkwürdigkeiten, Unterschiede oder "Fehler" klar werden lassen können (Stichwort: Traumzeichen) ist auch bekannt.


Befinde ich mich allerdings in einem Klartraum und staune über die wirklichkeitsgetreue Abbildung meines Schlafzimmers, stelle dann aber nach dem Aufwachen fest, dass überhaupt nichts gestimmt hat, war entweder meine Erinnerung an das Wachleben extrem schlecht oder/und mein kritisches Bewusstsein eher auf Stand-By.

Ich denke schon, dass ein Problem darin begründet liegt, Dinge für selbstverständlich zu nehmen - auch wenn man weiß, dass man träumt.

Als ich vor wenigen Tagen in mein geträumtes Badezimmer kam, war mir durchaus bewusst, dass ich mich bei meinem vorherigen Klartraum ziemlich getäuscht hatte, indem mir mein völlig anders aussehendes Schlafzimmer nicht aufgefallen ist.
Nun befand ich mich wieder in einem Klartraum und war gewarnt.

Ich fühlte in mich hinein und versuchte herauszufinden, ob dieses Badezimmer wirklich wie meines aussieht.
Ich grub nach den entsprechenden Erinnerungen an das Wachleben und erhielt welche, die ich auch akzeptierte.
Man ist es eben im Wachleben nicht gewohnt, seinen bildlichen Erinnerungen an alltägliche Erlebnisse derartig zu misstrauen.

Zumindest wusste ich aus meinem vorherigen KT, dass durchaus das Risiko falscher Erinnerungen und Illusionen über mein Wachleben besteht.

Reingefallen bin ich dennoch.

Vielleicht komme ich bei meinem nächsten KT zu dem Schluss, dass ich selbst den glaubhaftesten Erinnerungen nicht wirklich trauen kann.

Ob und wie ich allerdings an echte Erinnerungen rankomme, weiß ich nicht. Ob ich mit Assoziationen weiterkomme...?

Sicher könnten diese echten Erinnerungen hilfreich sein, mich innerhalb des Traumes in einem Abbild meiner realen Heimatstadt zu bewegen.
Vor allem bin ich gespannt, wie man die für kritisches Denken zuständige Hirnregion im Traum noch weiter aktivieren kann.
Ich könnte mir schon vorstellen, dass man dadurch lernen kann, die Träume noch weitaus besser zu nutzen und einzusetzen.


Vielleicht sind wir Klarträumer ja der nächste evolutionäre Schritt zu den X-Men bigwink
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RE: Erinnerungen an das Wachleben
#10
05.03.2014, 23:06 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.03.2014, 23:08 von Viltrudis.)
Ich las neulich ein Interview mit Kevin O'Regan. Der meinte (so ungefähr), dass es im Hirn gar kein mentales Modell unserer Umgebung gäbe, sondern sich unsere Wahrnehmung ganz darauf verlässt, wichtige Details jeden Augenblick, wenn sie gebraucht werden, schnell zu ergänzen. (Er hat Studien gemacht zu Veränderungsblindheit)
Ich weiß nicht, wieviel da dran ist, aber es ist eine interessante Überlegung. Die Schwierigkeiten, eine geträumte Situation mit einer realen zu vergleichen, könnten daherrühren - dass also nicht Bilder als ganzes verglichen werden, sondern allenfalls einzelne Details, die separat "gespeichert" sind.
...in einer anderen Herde. pink
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RE: Erinnerungen an das Wachleben
#11
06.03.2014, 02:21
Es kann ja sein, dass ich nicht so bewusst darauf achte, wie genau das im Wachleben aussieht, wenn es dann im Traum anders ist, werde ich es dann vielleicht gar nicht merken. Es sei denn, es sich ziemlich intensiv eingeprägte Dinge oder ich habe im Detail darauf geachtet, wie das genau ist.
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RE: Erinnerungen an das Wachleben
#12
06.03.2014, 17:07
Bei irgendeinem WILD-KT bin ich (endlich mal) aus meinem Körper herausgerollt und befand mich dann in meinem Schlafzimmer. Ich stand nicht auf dem Boden, sonder trudelte im Raum wie ein Astronaut bei Schwerelosigkeit.
Bis zu diesem Zeitpunkt war es mir noch nie gelungen, mich "aus meinem Körper herauszurollen". Ich kannte zwar derartige Klartraumberichte und auch das Gefühl, Bewegungen auszuführen, die ich bereits der Traumwelt zurechnete.
Da ich zuvor beim WILDen immer achterbahnartig in den Strudel hypnagoger Bilder hineinstürzte* und an völlig anderen Traumorten "herauskam", nutzte ich nun einmal die Gelegenheit, auf Fehler in meinem Schlafzimmer zu achten.

Ich selber sah mich im Bett liegen - allerdings lag ich zur Seite gedreht, dass ich im Grunde nur erkennen konnte, dass jemand unter der Decke lag.
Ich war mir nicht sicher, ob ich wirklich so lag, wollte das jedoch beim Aufwachen überprüfen.

Meine schwarz-weiß (hauptsächlich weiß) gefleckte Mischlingshündin lag auf der Decke, wo ich sie auch in der Realität vermutete.

Mir erscheint dieses ganze Erlebnis jedoch bereits aus meinem Wachbewusstsein ein großes Irritationspotential zu haben, da man schläft, dann aber neben seinem Bett steht und sich selber schlafen sieht. Gerade in einem solchen Zustand kognitiver Schwächung besteht immer die Gefahr, dass man durch das Wissen um den eigenen Schlaf und den scheinbar neben einem liegenden schlafenden Körper zu falschen Schlussfolgerungen kommt - und wenn es nur unterschwellig geschieht.
Ob sich da nämlich der eigene Körper im Bett, oder aber ein Einhorn auf einer Blumenwiese vor einem befindet - es ist beides ein Hirngespinst. Dass man gerade in seinem Körper schläft macht "den Körper da neben einem" nicht zum eigenen Körper.

Solche Einflüsse halte ich für "wunderbar", um auf Täuschungen hereinzufallen, die wiederum das kritische Bewusstsein schwächen.

Der Hund saß also auf der Decke, der Tag war bereits angebrochen und das Tageslicht fiel hell zum Fenster rein.

Ich beobachtete einige Dinge und wusste auch, dass ich hinterher überprüfen wollte, was innerhalb des Traumes falsch abgebildet war.

Als ich aber aufgewacht bin, ging es erstmal los...

Meine Hündin ist nämlich kleiner und schwarz! Sie lag auch unter der Decke und hatte dort bereits die ganze Zeit über geschlafen.
Das Schlafzimmer im Traum war deutlich größer und hatte einen anderen Lichteinfallswinkel. Mein Bett sah anders aus und das Tageslicht konnte überhaupt nicht hereinfallen, da ich die Gardine immer geschlossen habe.

Innerhalb des Traumes dachte ich noch darüber nach, ob meine Liegenhaltung oder die Position meiner Hündin tatsächlich stimmt.
Tatsächlich war aber so ziemlich alles falsch.

Klar war ich und Handlungsvollmacht hatte ich auch. Die Erinnerungen stimmten jedoch einfach nicht.
Man hört dann auf das innere Gefühl, da man solche schweren Täuschungen nicht gewohnt ist.


In meinem nächsten Klartraum bedachte ich diesen ganzen Umstand und war deutlich misstrauischer, fiel letztendlich aber wieder drauf rein.

Ich denke, dass mein Zweifel im nächsten KT so stark sein dürfte, dass ich dem Traum auch eine glaubhafte Erinnerung nicht mehr ohne Weiteres abkaufe.
Die Verlockung den eigenen Erinnerungsbildern zu glauben ist aber sicherlich recht groß.

Ich würde gerne mal testen, ob ich mir innerhalb des Traumes mein reales Zuhause vorstellen kann, indem ich assoziativ an die Sache herangehe - und vor allem ohne mich innerhalb des vermeintlichen Zimmers aufzuhalten.

Ein wenig verlockend finde ich den Gedanken, die letzten Punkte in Tholeys Liste ebenfalls zu erfüllen bigwink
Einige Leute schlossen aus meinem Nickname, ich sei eine esoterisch angehauchte Frau.

Mein Nickname allerdings ist wohl das einzig Esoterische an mir!

...und als ich heute morgen meinen Bart getrimmt habe, war ich noch ein Mann.
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RE: Erinnerungen an das Wachleben
#13
09.07.2014, 17:49
Also ich habe eine sehr gute Wach-Erinnerung in meinen Klarträumen. Sicher treten manchmal kleine falsche Erinnerungen auf, aber bei mir ist es nicht so schlimm.

Ich denke wenn man es üben würde, dann wirds auch viel besser. Beispielsweise könnte man sobald man Klar ist versuchen sich an einige Ereignisse von letzter Nacht zu erinnern, sich darauf zu konzentrieren usw.
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