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Kann man Klarträumen wieder gänzlich verlernen?

Re: Kann man Klarträumen wieder gänzlich verlernen?
#46
28.04.2008, 12:29
Lieber Sundance,

vielen dank für deine Offenbarung!


Zitat:Ich lebte damals mehr oder weniger nur noch dafür, fastete desöfteren in der Wildnis, lebte wie ein Yogi und reiste zu spirituellen Lehrern aller Art. Mein ganzes Leben war nur auf "Aufwachen" aus den Träumen des Tages und der Nacht ausgerichtet. Das führt natürlich zu einer hohen Klartraumfrequenz.


das klingt für mich sehr sympathisch big


Zitat:Ein teilnehmendes Bewusstsein, das also ein PPH konstruiert, in dem man sich mit allem verbunden - manchmal sogar gänzlich eins - fühlt, ist für mich wesentlich näher an der Realität und gibt dem Wachleben (in unterschiedlichen Graden) diese einzigartige Qualität und Intensität, die ich früher nur vom Klarträumen kannte.
Gänzlich im teilnehmenden Bewusstsein scheint es mir so, als würde ich das Leben selbst spüren. Worte geben hier nur einen kläglichen Abglanz dieses unbeschreiblich schönen Gefühls - genauer dieser Qualität von reinem Erleben


Bei mir war das umgekehrt. Zuerst entdeckte ich einen Zustand des reinen Erlebens (oder Gefühl, Prozess,...) und erst dann, viel später die Klarträume. Diese (zumindest messbare klassische RemKT's) sind annähernd nicht so atemberaubend-wunderschön-echt wie der unmittelbare lebendige Verwandlungsprozess.

Die Klarträume sind für mich ein Abfallaprodukt dieses Prozesses, sie sind etwas sekundäres.



Zitat:Technik ohne Leidenschaft ermüdet unsere Seele ...



big ich würde sagen: Technik ohne Begeisterung ist wie ein Schlüßel ohne Schloß. Doch erst die Drehung öffnet das Schloß, doch erst das intuitive Wissen über das Inhalt der Truhe erschafft die Motivation nach einem Schlüßel zu suchen.




Zitat:Was diese Truhe hier beinhaltet – der Magier zeigte auf die vom Fischer gefundene Kiste - ist die Sphäre der Lagopona. Sie beinhaltet eine Zwischenwelt. Lagopona befindet sich dazwischen und dadrüber. Sie ist zwischen dem Licht und der Dunkelheit, zwischen Leben und Tod, zwischen Traum und Realität. Und deswegen steht Lagopona über unsere beiden Sphären.


hihi, das Märchen ist eigentlich eine Gebrausanleitung big


Zitat:- Wir müssen also zuerst in der äußeren Sphäre den Schlüssel für die innere Truhe finden. Dann müssen wir in die innere Sphäre eindringen, den Schlüssel für die Lagoponatruhe aufspüren, in die äußere Sphäre zurückkehren und die Lagoponatruhe aufmachen!


ist die Lagoponatruhe geöffnet, vergehen die Klarträume nie mehr:


Zitat:- Es ist unglaublich, unser Freund, - sprach der König – was passiert wenn wir die Welt der Lagopona öffnen?
- Nun, eure Erhabenheit, ihr müsst wissen, dass jede Truhe jeweils 1 Schlüssel von der anderen Sphäre beinhaltet. Die innere Truhe hat den Schlüssel von der Lagoponatruhe, die Äußere 1 Schlüssel von der inneren, und die Lagopona hat den Schlüssel, der zu der äußeren Truhe passt.


in Liebe,

Don
Alles begann mit einem Tod


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Re: Kann man Klarträumen wieder gänzlich verlernen?
#47
28.04.2008, 16:31

Zitat:owa schrieb am 27.04.2008 23:52 Uhr:

Zitat:Der Typ der beim Gehen den letzten Urlaub Revue passieren lässt, ist meinetwegen ein Tagträumer. Ein Realitätsflüchling wird er für meine Begriffe erst, wenn er dabei in Hundescheiße tritt
Don z.B. passiert das vermutlich nicht, weil er immer noch einen "Wachposten" aktiviert hat.

Haha, also _das_ bezweifle ich wirklich. bigwink



Hmm.. Achtsamkeit. Darunter verstehe ich vermutlich was anderes. Es liegt nahe (besonders, wenn man ein Klarträumer ist) zu sagen, die Achtsamkeit ist ein Zustand in dem der Mensch sich eben bewußt ist. Dieser Zustand ist jedoch zeitlich begrenzt. Denken sie bitte jetzt an das Verhältnis von Trübträumen zu Klarträumen. Das Erwachen, die Klarheit im Wachleben sind für mich anders als im Traum. Dass das Erwachen (wie das jegliche Meta-, Erhaben-, Jenseits- Denken) fehlerbehaftet sind merkt man spätestens nach dem Erwachen. Spätestens wenn man die neue Umgebung akzeptiert hat und sich fragt, ob es vllcht doch wieder ein "Traum" ist. Das ist fraktal aufgebaut und nimmt kein Ende.

Ich halte nichts von den permanenten Anstrengungen wach oder bewußt zu sein. Meine kognitive Ressourcen sind leider zu begrenzt. Ich bin kein Autist, der tausende Details speichern und wiedergeben kann. Nein, ich kümmere mich NICHT um die Hundescheiße, da hat Rhetor vollkommen recht. Diesen Job erledigen die Wachposten. Sie sind perfekt gedrillt. Und wenn sie versagen (was der Fall mit der Hundescheiße ist), dann werden sie wieder nachgezogen. Wachposten, nicht die Hundescheiße.

Die Wachposten haben sich in der letzte Zeit so gut bewertet, dass sie auch die Steuerung der anderen Handlungsbereichen übernommen haben: Studium, Arbeit, Einkäufe, Dissertation... all die Scheiße big

Meine (dadurch entlastete) bewußte und kreative Kapazitäten richte ich auf das erleben von Lebendigen. Auf Nichtnachdenken. Auf Nichtanalysieren und Nichtaufpassen. Ich passe auf mich nicht auf. Ich neheme (mich) nicht wahr. Schließe die Augen und ruhe.

LG,

Don
Alles begann mit einem Tod


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Re: Kann man Klarträumen wieder gänzlich verlernen?
#48
28.04.2008, 20:51
@ Sundance

Danke für den interessanten Text!
Diese Text hat mich sehr inspiriert. Danke übrigens auch für die große Schriftgröße, dann wird alles klarer- wink4
Ich finde es schön, dass du das Klarträumen in einen größeren Zusammenhang, nämlich einer (in dem Fall) deiner Biographie gestellt hast.
Man liest hier und in der Literatur viele Traumberichte. Und das ist schön. Doch sie beantworten meist nicht meine Frage, wie Klarträume uns das ganze Leben begleiten können.








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Re: Kann man Klarträumen wieder gänzlich verlernen?
#49
29.04.2008, 12:03
@banzai
bin einfach lieber in direkter Begegnung und hatte auch schon sehr schöne persönliche Kontakte zu einigen aus dem Forum, die zum Teil anhalten, obwohl sie nicht mehr hier posten. (Aber trotzdem schätze ich den Austausch hier sehr.)
Mit meinen Lehramtsstudenten mache ich u. a. gerade einen Erzählkurs und sie lernen den Wert des lebendigen Erzählens kennen.
Ist allerdings harte Arbeit, da ist soviel Scham in diesen jungen Leuten sich zu blamieren ...
Da ist viel Wärme in Deinem Geist, die kommt an, schön ...

@Don
spannend Dein Weg durch die innere und äußere Truhe. Lagopona ist das wahre Mysterium, eh? (Möcht noch mal was zur "Truhe" schreiben, wenn ich dazu komm`)
Ich habe jetzt soviele Menschen kennengelernt, die in irgendeiner Form "aufgewacht" oder auch wieder "eingeträumt" sind. Da scheint es eine große Palette unterschiedlicher Wahrnehmungzustände und Erkenntnisebenen zu geben - hab ja auch selber so einiges durchschritten - endgültiges Ankommen scheint es nicht zu geben, nur Jetzt, Jetzt, Jetzt in seinen tausend Formen und Schattierungen.
Leider hält sich hartnäckig das Vorurteil, dass man mit dem ersten Erkennen zum ganz und gar besonderer Mensch mutiere, am besten mit zahllosen übernatürlichen Fähigkeiten und immer ein weises Wort auf den Lippen.
Mein Blick hinter die Kullissen (von mir selbst und z. T. sehr bekannter spiritueller Lehrer) war ernüchternd.
Ein berühmter tibetischer Meister mit zehntausenden von Schülern vögelt täglich eine andere hingebungsvolle Schönheit. Ein anderer "großer Meister" mit großen Worten wie Freiheit und Selbstverwirklichung auf den Lippen manipuliert seine Schüler bis ins Letzte.
Ein weltweit bekannter Satsang-Lehrer spricht nur noch Phrasen ins Leere, ohne Kontakt zu seinen Zuhörern zu haben und hat sich in einem Kokon der Verehrung eingesponnen.
Eine ganze Gruppe bekannter amerikanischer Vipassana-Lehrer (darunter Jack Kornfield), die jahrzehntelang als angesehene Lehrer wirkten und sich für vollkommen erleuchtet hielten, gingen alle noch einmal in Fokusing-Therapie, weil sie den Kontakt zu ihren Emotionen verloren hatten. Ein langjähriger Freund und Lehrer stürzte noch einmal komplett ab, nachdem er fast 8 Jahre in einen völlig seligen Zustand verbracht hatten.
Und, und, und ...
Ich habe zahllose Beispiele dieser Art selber erlebt oder von Freunden geschildert bekommen. Nichts ist sicher auf dem Weg - alles ist im Fluss ... man geht durch Täler, Hochebenen und über Gipfel ... und durch Täler ...

So so, Du promovierst auch? Worüber denn?
Bislang hat mich nichts mehr herausgefordert als meine Arbeit an der Uni - nicht meine schweren Krankheiten, nicht die Verantwortung für meine Familie oder die mitunter beißende Geldnot. Es ist eher die Herausforderung, dass ich mit einem sehr tiefen Fühlen in einem Feld bin, das niemandem wirklich gut tut. Die Burnoutquote an unserer Uni ist extrem hoch, Studenten, die im ersten Semester noch neugierig leuchteten, kommen im nächsten Jahr bereits mit abgestumpften Blick in die Kurse - Augen zu und durch.
Nach dem Referendariat haben die meisten von ihnen bereits den Kontakt zu ihrer Intuition und sich selbst verloren. Ihr Stress ist existenziell - begründet durch den Verlust ihrer Quelle. Es tut manchmal weh, das in ganzer Tiefe wahr- und anzunehmen. Ich lasse es zu, es zieht weiter ...
Dies alles immer wieder zu fühlen, ohne Widerstand oder in die mentale Transzendenz zu gehen (wie es z. B. die amerikanischen Vipassanaleute lange Jahre empfohlen und selbst praktizierten) geht noch einmal in eine andere Richtung.
Manche Autoren sprechen hier auch von einer Erleuchtung des "Mentalkörpers", die eher durch Zen, Advaita, Vipassana etc. erreicht wird) und einer des "Emotionalkörpers", die vielleicht mehr im Schamanismus, Sufismus oder auch der christlichen Mystik zuerst erlangt wird, und (so manche Kritik) von vielen Meditierern übersehen wird. Mittlerweile tendiere ich dazu, Ihnen zuzustimmen - aich wenn ich andere Kategorien bevorzuge.
Die Tibeter oder auch A. A. Almas sprechen von einem ersten Stadium der Leere (Shuniatta), auf das die leuchtende Qualität des Boddhichitta in einem späterem Stadium folgt. Hier liegt für mich der Reiz des tibetischen Dzogchen, das in diesem Punkt sehr genau ist.
Tief im (gesellschaftlichen) Leben zu stehen und diese Qualität zu wahren, ist nicht immer einfach und ich sehe es als Experiment, ob mir ein hoher Schwingungslevel auch in so einem Feld möglich ist. Als meine Frau letztes Jahr aus dem Schuldienst ausschied, explodierte ihre innere Entwicklung innerhalb von Monaten. Jetzt ist es fast magisch, wie sie Menschen in ihre Quelle führt, während sie als Lehrerin am starren bayrischen Schulsystem mehr oder weniger scheiterte, weil sie das in ihren Augen Richtige nicht tun durfte.

Mich würde interessieren, wie es Dir dabei so geht. Ob Du derlei kennst? Oder alles an Deine "Wächter" abgeben kannst? Hier geht ja jeder seinen eigenen Weg, aber ich fand es immer fruchtbar, sich darüber auszutauschen.
@banzai. Würde mich auch bei Dir interessieren - Du bist ja auch im "Lehrdienst" (komplementär zum "Wehrdienst" - smile), oder?

Und von anderen natürlich auch, wie sie ihre errungene oder bewahrte Feinheit wahren können. Wie man tief empathisch in schwierigem Terrain wandelt und trotzdem ein weites Herz behält. Ein zeitloses Thema!
(Wenn das Off-Topic ist könnte man auch einen Thread dazu aufmachen)

Sonnige Grüße aus einem verregnetem München pleased
Sundance
Kein Himmel - keine Erde
aber immer noch
fallen Schneeflocken
Hashin
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Re: Kann man Klarträumen wieder gänzlich verlernen?
#50
29.04.2008, 17:14
Hallo Sundance,

ja, ich denke ein eigener Thread für dieses hochinteressante Thema wäre eine gute Sache big

Nicht, dass man nicht mal Off-Topic posten dürfte (mach ich selbst oft genug biggrin ), aber Deine Beiträge sind einfach zu gewichtig (nein, nicht wegen der Schriftgröße bigwink ), als dass sie hier untergehen sollten.
Insbesondere wären sie hier ja auch später viel schwerer wieder auffindbar.

Aufgeschlossene Grüße aus einem bedeckten Kiel,
Rhetor
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Re: Kann man Klarträumen wieder gänzlich verlernen?
#51
29.04.2008, 19:57
@ Rhetor
nun, dann werde ich meine gewichtigen Worte mal (für die Nachwelt) in einem eigenen Thread zum Besten geben bigwink und es liegt sicher nicht an der Schriftgröße? biggrin
[size=14] Think
BIG biggrin biggrin

Weiter unter "Philosophisches": objektives und teilnehmendes Bewusstsein

@neugierig
Klarträumen ist eine wunderbare Sache, wenn es tief in unser Leben verwoben ist. Ich hoffe, das mein Klartraumbuch doch irgendwann mal fertig wird, in der einiges detaillierter steht, aber die Diss ist ein echter Zeitfresser ... [/size]
Kein Himmel - keine Erde
aber immer noch
fallen Schneeflocken
Hashin
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Re: Kann man Klarträumen wieder gänzlich verlernen?
#52
05.05.2008, 08:37
ja, ich hoffe auch, dass dein Klartraumbuch fertig wird...freu mich immer über neue Klartraumbücher am Markt. :-)

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