Ich glaube einmal wehrt sich das Ego immer ein bisschen gegen Veränderungen. Wenn man viel meditiert verändert sich das Innen und Außen. Man muss auch bedenken, dass das eine Umstellung für das ganze System ist und nicht immer so leicht weggesteckt wird. Wer meditiert, der holt auch unangenehme Themen ans Licht, die dann verarbeitet werden müssen. Das kostet erstmal Energie. Auch wenn man diese langfristig natürlich zurück bekommt.
Für Menschen die schwer traumatisiert sind, kann Meditation bzw Mediation alleine, teilweise sogar schädlich sein, dh wenn man sich nicht gleichzeitig ganzheitlich gut um die emotionalen Wunden kümmert. Manchmal weiß unser Unbewusstes es eben besser und dann stört es unseren Willen unsere Meditationspraxis auszuführen. Hier zwei kurze Texte über Traumaheilung und Meditation:
https://www.traumaheilung.net/Warum-trau...B6nnen.pdf
https://www.traumaheilung.net/Trauma-Pat...atsang.pdf
Nachdem ich darüber bescheid wusste, war mir klarer, warum sich mein Unbewusstes oft gegen Meditation gewehrt hat. Mein Dickkopf war aber härter als meine Abwehr. So durchbrach ich immer wieder meine Grenzen. Und mir war auch klar warum ich bei meinem Satori vor zwei Jahren psychotisch wurde. Ich hab es auch immer wieder so erlebt, dass bestimmte Anteile meines Traumas, sich dagegen gestellt haben und zwar zu Recht. Aber wie das so ist, man will halt etwas erreichen und so geht man immer wieder über seine Grenzen hinweg.
Ich habe gelernt - es geht eben nicht mit der Brechstange. Ich musste das schmerzhaft lernen. Und das war schwer für mich, weil ich sehr ungeduldig bin. Und immer noch passiert es mir manchmal, dass ich nicht geduldig, achtsam und mitfühlend genug mit mir bin. Es war schwer meine Ziele aufzugeben, meine Ansprüche zurück zu stellen und zu warten bis die Zeit reif ist.
Meditation braucht bei mir immer einen entsprechenden Ausgleich auf emotionaler und verstandes Ebene. Bis dieser erstmal hergestellt ist, braucht es oft lange. Die Energieerfahrungen vor zwei Jahren waren teilweise so intensiv bei mir, dass ich heute immer noch das integriere was ich damals schon einmal und zwar in einem Moment erfuhr. Mein System kann das gar nicht alles so schnell verarbeiten. Das konnte mein Ego gar nicht tragen. Deshalb bin ich auch total zusammen gebrochen.
Und das kann ich auch nicht ausgleichen, indem ich immer mehr meditiere. Viele Menschen missbrauchen Meditation auch als Fluch vor sich selbst. Es ist ganz egal mit was du dich von deinem Schmerz ablenkst, ob es Drogen sind oder ein Samadhi. Bei mir hatte das so nie geklappt und heute bin ich froh, dass mein Unbewusstes da eingegriffen hat. Denn es gibt so viele Menschen die zwar extatische Medatitionerfahrungen haben, aber im Alltag nicht geheilt und somit auch nicht bewusst sind. Denn solange du Wunden hast, kannst du nicht klar sehen.
Ich setze Meditation achtsam ein, und verbinde es mit meiner sonstigen Integrations- und Heilungsarbeit. Das heisst für mich viel Analyse meiner Lebensproblematik und emotionale Traumaheilung müssen mit den energetischen Erfahrungen Schritt halten. Das bedeutet immer wieder Geduld und Mitgefühl mit sich selbst haben. Das bedeutet immr wieder auch im Verstand zu integrieren, was auf der Energieebene erfahren wurde. Es muss immer wieder ein Ausgleich auf allen Ebenen geschehen, denn sonst spaltet man Anteile ab. Und das dauert eben lange.
Wer nur mal so zur Entspannung meditiert, für den spielt das alles vielleicht keine große Rolle. Wer aber ernsthaft meditiert, sollte sich auch mit seinen persönlichen Grenzen auseinander setzten. Denn man kann nicht in den Himmel, ohne sich selbst mitzunehmen.
Das Problem ist, wir laufen immer Ideen hinterher, ohne in uns selbst zu fühlen und zu prüfen, ob diese Methode für uns genauso richtig und stimmig ist, wie für einen anderen Menschen. Für den einen passt das vielleicht und er hat sehr gute Erfolge mit reiner und sehr regelmässiger Meditationspraxis. Und natürlich wollen wir das dann auch. Wer sich gut spüren kann, der weis ob einem etwas gut tut oder nicht. Oft können wir uns aber noch nicht gut spüren und haben nur Ideen an denen wir uns orientieren können. Und dann stösst man an seine Grenzen, wenn man versucht, anderen nachzueifern. Deshalb finde ich es so wichtig, zu lernen sich zu zugestehen, ganz man Selbst zu sein. Und solange man sich nicht richtig spürt, greift zum Glück das Unbewusste ein, und reguliert unsere Motivation.
Zweitens kann ich bei mir beobachten, dass ich Zeiten habe, da werde ich für Stunden hingesetzten und es gelingt mir mit leichtigkeit Gedanken loszulassen, tief zu Fühlen, im Nichts zu verweilen, und konzentriert wach in der Meditation zu bleiben. Ich hatte zb mal eine Woche das saß ich jeden Tag 4-6 Std und zwar ohne dass das für mich eine Anstrengung war. Normalerweise werde ich nach 1 Stunde meist unruhig. Es war wirklich als setzt mich mein höheres Selbst hin und gab mir die Kraft achtsam zu sitzen.
Und dann gibt es wieder Tage, da möchte ich zwar meditieren, aber ich finde alle möglichen Ablenkungen, die mich daran hindern es zu tun. Und wenn ich mich dann zwinge, dann werde ich müde. Und selbst wenn ich mich versuche wach zu machen, geht es irgendwann nicht weiter. Daran merke ich, das Ego hat in der Regel gar nicht die Macht darüber, ob man es schafft so regelmässig zu meditieren, wie man sich das vornimmt. Und das ist gut so. Denn dann soll es nicht sein. Unsere Ohnmacht beschützt uns. Es ist nur schwierig diese Ohnmacht anzunehmen, wenn der Kopf was anderes will. Macht erhält man in der regel erst dann, wenn man gut mit sich umgehen kann, und seine Bedürfnisse achtet. Das Unbewusste spielt da in der Regel mit, und erlaubt es entweder oder hindert dich permanent. Wir machen alle unterschiedliche Erfahrungen in wie fern wir Macht/Selbstkontrolle/Selbstwirksamkeit im Leben erfahren.
Indem wir uns unseren Bedürfnissen zuwenden, und lernen uns gut umn uns zu kümmern, bekommen wir diese Macht zurück.
Manche Menschen haben diese Macht "ab Werk" warum auch immer.
Da wir in einer Leistungsgesellschaft leben, spielt diese Haltung sogar in die Meditationspraxis hinein. Unser Leistungs- und Konsumverhalten übertragen wir auf die spirituellen Ziele und stecken somit immer noch im Hamsterrad obwohl wir denken, wir würden ja gerade aussteigen.
Ich würde mich fragen, orientiere ich mich an gesellschaftlichen Werten, messe ich mich an andere Menschen oder an den eigenen Bedürfnissen?
Dann muss man natürlich aufhören, sich mit anderen zu vergleichen, seine Ziele die im Kopf entstanden sind, und mit dem Selbst nicht vereinbar sind, hinterfragen, und und und. Das ist nicht leicht.
Gerade das Aussteigen aus den Vorstellungen ist aber ein wichtiger Schritt in Richtung Achtsamkeit.
Meditation sollte Entspannung sein. Wenn ich keine Motivation empfinde, dann nehme ich das an. Wenn ich genug Motivation empfinde um meine Praxis durchführen zu können, dann erlebe ich auch Phasen in denen ich die Energie dazu aufbringen kann. Dann kann ich manchmal sogar über meine Grenzen hinaus gehen. Ich finde es fraglich ob der jenige der etwas nicht gelingt sich immer denken sollte, dass er etwas falsch macht. Für mich greifft das Unbewusste oder das höhere Selbst in jedem Moment unserer Lebenserfahrung ein und gibt uns manchmal mehr oder weniger Macht/Motivation/Energie ein Vorhaben umzusetzten. Es gehört zum Spiel des Bewusstseins, dass die Ungleichverteilung der Energie, der Motivationskraft die benachteiligten, frustriert. Man kann jedoch über die Annahmne der Ohnmacht in einen Frieden mit diesem Frust kommen. So entsteht ein Gleichmut mit dem was ist.
Eigentlich sind wir alle unschuldig.