RE: Fragen stellen will gelernt sein
26.03.2023, 21:51
Ich habe mal, weil es mich interessiert hat, eine Traumfigur selbst gefragt, ob sie ein Bewusstsein hat. Der Traum ist vom Sommer letzten Jahres:
Es fängt als unbewusster Traum an. Ich bin mit dem Zug in die Berge gefahren, gehe eine schneebedeckte Schlucht zwischen Felswänden hoch. Dabei überlege ich, dass ich ganz schön weit weg gefahren bin, wie war das denn? Ich wollte doch nur nach der Arbeit noch ein bisschen los... hatte ich überhaupt so viel Zeit? Es kommt mir ein bisschen seltsam vor...
Dann erkenne ich den Traum und fliege prompt raus. Die Umgebung war aber gerade so toll und ich hätte so gerne einen KT gehabt, also zwinge ich mich quasi wieder zurück in die Szene. Es ist nun relativ dunkel und irgendetwas bedrohlich wirkendes kommt mir entgegen, aber es kommt nicht zu einer wirklichen Bedrohung.
(undeutliche Erinnerung) Ich glaube, das ist ein Wagen, von einem Pferd gezogen. Das Pferd sieht aber eher wie eine riesige Ziege aus, aber ohne Hörner. Es hat die Ohren halb nach hinten gelegt. Mit dem Wagen fahre ich weiter nach oben, wobei ich mir alles genau ansehe und mir vornehme, nicht zu viel einzugreifen und den Traum laufen zu lassen, damit ich nicht vorzeitig aufwache.
Wir kommen in eine altertümlich anmutende Siedlung, sehr schmale aneinandergebaute Häuser sind rechts und links der Straße. Manche haben nur ein Fenster pro Stockwerk und sind nicht viel breiter als das Fenster. Es scheint eine Marktstraße zu sein, in vielen der Häuser sind Geschäfte. Ich suche mir eines aus, um hereinzugehen.
Ich möchte nun ein Vorhaben von mir, im Wachleben ausgedacht, durchführen, grob gesagt mit dem Traumfiguren interagieren/sie ausfragen.
Das Geschäft führt schlauchartig nach hinten, es ist ziemlich eng. Es scheint Kleidung verkauft zu werden, die teils von der Decke hängt. Wen frage ich nun aus? Es sind mehrere Traumfiguren da, mir fällt auf, dass sich hinter einem aufgehängten Kleidungsstück jemand verbirgt. Ich wende mich an diese Person. Es ist eine schlanke, große, auffallend blasse jüngere Frau, deren Gesicht mich an ein Renaissance-Gemälde erinnert, vom Typ her. Sie hat dunkelblonde Haare. Ich finde sie sehr attraktiv. Sie trägt so "alternative" Kleidung, handgewebt aussehende, lockere Sachen.
Ich frage sie, ob sie ein eigenes Bewusstsein besitzt, und nach kurzem Innehalten nickt sie leicht, als ob sie mir ein Geheimnis mitteilt. Dann geht es darum, ob alle Traumfiguren eins haben, nein, nicht alle hätten es (ich denke an quasi-Statisten in einer Traumszene, die nur so oberflächlich gebildet werden). Sie meint dann so etwas wie :"Es hat ja einen Grund, warum du ausgerechnet mich angesprochen hast." Gemeint ist wohl, dass ich gespürt habe, dass sie so etwas wie ein komplexeres Element in der Szene war. Wie um ihre Aussage zu beweisen, erzählt sie mir von einem Vorkommnis vor einiger Zeit, wo sie alleine war und eine bedrohliche Situation geistesgegenwärtig gemeistert hätte.
Wir lege den Arm um sie und wir gehen gemeinsam weiter. Wir sind nun draußen und hier ist so eine Art Platz. Die Gebäude sind hier kleiner. Meine Begleiterin ist verschwunden. Vor mir steht wieder der Wagen mit dem Ziegen-Pferd. Man kann den Wagen mit einer Leiter an der Hinterseite hochklettern, es ist ein hölzerner, altertümlich und einfach aussehender Kastenwagen. Ich beschließe, damit weiterzufahren, will auf den Wagen steigen. Zu meinem Leidwesen wache ich auf.
Meine Schlussfolgerung daraus war: die komplexeren Traumfiguren könnten eine Art selbständige Abspaltung des eigenen Bewusstseins sein, quasi wie ein multipler Persönlichkeitsanteil, aber ohne den krankhaften Aspekt.
~ Nachad hobi no driabadramd ~