Klartraum - Meta - Thread
Ich beziehe mich als Ausgangpunkt für meine Überlegungen auf diesen Post.
Es klingt für mich wie eine Analogie zu einer zu schwach ausgeprägten Ego-Struktur im Wachbewusstsein, welches Luzidität im Wachsein verhindert. An der Stelle frage ich mich, wie könnte man erstmal das Traum-Ego stärken? Kann man das Traum-Ich stärken? Wenn ja, wie? Was ist überhaupt ein Traum-Ich? Was sind die Fähigkeiten eines Traum-Ichs? Was ist der Sinn eines Traum-Ichs? Was ist seine Funktion?
Mögliche Funktionen könnten die Verarbeitung emotionaler Erfahrungen, die Konfliktverarbeitung und die Exploration des Selbst sein. Es ist auch möglich, dass das Traum-Ich als Fahrzeug dient, um Erfahrungen des Wachbewusstseins zu verarbeiten und zu integrieren, bevor Luzidität erreicht wird. Aus einer integralen Perspektive könnte man sagen, dass das Traum-Ich je nach Bewusstseinsstufe eine andere Funktion für das Ego hat.
Ich hatte hier einen ausführlicheren Text über die verschiedenen Stufen der Traumarbeit aus Perspektive der Integralen Theorie geschrieben.
Hier ein kurzer Überblick. >>>
Träume aus einer Integralen Perspektive
Bildquelle: https://balance-beratung.de/spiral-dynam...anagement/
Beige:
-Begrenztes Bewusstsein für Umgebung und mentale Zustände
-Unterscheidung zwischen Wachbewusstsein und Traumzustand wird nicht bewusst erfasst
-Träume werden als flüchtige Erfahrungen betrachtet, ohne bewussten Einfluss auf das tägliche Leben
Purpur:
-Träume als Botschaften aus der spirituellen Welt oder Kommunikation mit höheren Mächten betrachtet
-Verbindung zur Geisterwelt und anderen Realitäten durch Träume
-Traumarbeit als Möglichkeit der Erkenntnis und spirituellen Führung
Rot:
-Träume als Ausdruck persönlicher Macht, Dominanz oder Fantasien betrachtet
-Erfüllung von Vorgaben oder Ritualen zur Erhöhung göttlicher Botschaften in Träumen
Blau:
-Traumdeutung zur Entschlüsselung göttlicher Botschaften und moralischer Anleitungen
-Spezialisierte Personen (Priester, Rabbis, Imame) zur Unterstützung bei der Deutung von Träumen
Orange:
- Untersuchung von Träumen im Kontext von Neurobiologie und Selbstkontrolle
- Luzide Träume als Möglichkeit der Steuerung und Verbesserung von Bewegungsmustern und Fähigkeiten
- Träume als Werkzeug zur Förderung des persönlichen Wachstums und der Selbsterkenntnis
Grün:
- Träume als Ausdruck des Unbewussten betrachtet, mit tieferen Bedürfnissen und Konflikten
- Symbolische Interpretation von Träumen zur Erkenntnis und Bearbeitung von verborgenen Themen
- Träume als Werkzeug zur Selbstheilung, Selbsterkenntnis und Entwicklung von Selbstliebe
Gelb:
- Integration verschiedener Ebenen des Bewusstseins und der Realität
- Betrachtung von Träumen als Möglichkeit der Erweiterung des Bewusstseins und der spirituellen Führung
- Reintegration: Reisen in andere Realitäten und transpersonale Erfahrungen durch Träume
- Reintegration: Luzide Träume
Turkis:
- Träume als Ausdruck des Einheitsbewusstseins betrachtet
- Hinweise auf transpersonale Erfahrungen und spirituelle Führung
- Möglichkeit, Realitäten mit hoher Schwingung zu betreten
Koralle:
- Keine Unterscheidung mehr zwischen Wach- und Traumrealität
- Erkenntnis des Lebens als Traum und Einheit des Selbst
- Auflösung der Identifikation mit Körper, rationaler Beobachter und wahrgenommener Welt
Es könnte sein, dass das Traum-Ich je nach Bewusstseinsstufe eine andere Funktion hat
>>>
Es ist möglich, dass das Erleben von Luzidität im Traum in unterschiedlichen Phasen des individuellen Entwicklungsweges auftaucht. Luzide Träume bieten uns meistens die Möglichkeit der Kontrolle über das Geschehen. Was aber, wenn diese Möglichkeit der Kontrolle andere soziale, emotionale oder geistige Entwicklungsprozesse behindert? Vielleicht brauchen wir in bestimmten Entwicklungsphasen unseres Wachbewusstseins andere Arten von Herausforderungen und auch andere arten von Träumen, um zu wachsen?
Man könnte vermuten, dass bei sehr bewussten Menschen die Notwendigkeit des Träumens an einem Punkt wegfällt, weil diese Verarbeitungsmöglichkeit nicht mehr benötigt wird.
Der Turiya-Zustand des traumlosen Tiefschlafs kann deshalb in Beziehung zu der beschriebenen Entwicklung und Stärkung des Traum-Ichs stehen. Turiya wird in verschiedenen spirituellen Traditionen als der höchste Bewusstseinszustand jenseits von Wachen, Träumen und Tiefschlaf betrachtet.
Im Kontext der integralen Theorie könnte man spekulieren, dass der Turiya-Zustand eine Art Verbindungspunkt oder ein Ziel darstellen könnte, das im Verlauf der individuellen Entwicklung erreicht werden kann.
Während die vorherigen Bewusstseinsstufen die Integration verschiedener Aspekte des Selbst und der Realität betreffen, könnte der Turiya-Zustand eine Art transzendentes Bewusstsein repräsentieren, das jenseits der Unterscheidung von Wachen, Träumen und Tiefschlaf existiert, weil die Notwendigkeit der Verarbeitung durch Träume mehr und mehr wegfällt.
Die Frage ist, an welcher Stelle befinde ich mich gerade? Welche Art Traumbewusstsein und Traumarbeit ist mir persönlich dienlich? Könnte der "RUN" auf Luzide Träume eine sinnvolle, also individuelle entwicklungsfördernde Beschäftigung mit Träumen behindern?
Ich glaube mittlerweile, dass die Leute, die eine Zeit lang viele luzide Träume hatten und dann immer mehr in eine Luzide Durststrecke gerutscht sind, ein „Level-up“ ihres Bewusstseins hatten und zur Zeit an anderen Herausforderungen wachsen. Ebenso die Leute die seit Jahren krampfhaft versuchen Luzidität zu erreichen und nur sehr mäßige bis gar keine Erfolge haben, die sind vermutlich schon ein Level zu weit oben und der Luzide Traum ist ihrer Persönlichkeit evtl. gar nicht so dienlich.
Ich habe erkannt, dass beim Eintritt auf die Stufe der Innenschau (grün), das Luzide Träumen, welches ich auf der Leistungsstufe (orange) sehr aktiv betrieben habe, stark zurückgegangen ist. Das hängt möglicherweise mit der allgemeinen Persönlichkeitsentwicklung des individuellen Menschen zusammen. In späteren Phasen wird die Fähigkeit Luzide Träumen zu können evtl wieder für alle freigeschaltet.
Wie gesagt, dass ich nur eine subjektive Beobachtung von mir, die sich ziemlich gut in die Entwicklungsphasen der integralen Theorie einpasst und für mich persönlich daher schlüssig erscheint.
Wenn man immer weiter LT übt aber das Wachbewusstseins - Ego nicht die Stabilität oder Flexibilität hat, mit diesen Fähigkeiten umzugehen, entsteht wie ich glaube ein Ungleichgewicht. Man braucht dann vielleicht ein Crosstraining.
Die Leute, die wir alle so bewundern, von LaBerge bis Campbell haben eben ein starkes orange, und auch ein starke Ego, dass nicht zu verkennen ist. Ich beobachte Menschen, die ein unglaubliches Talent im Luziden Träumen haben und meistens sind es Menschen, die sich stark mit den Werten der orangen Stufe verbunden fühlen. Das heißt nicht dass die alle auf orange stehen geblieben sind, aber orange hat sie da hin befördert, vielleicht mit viel Eifer und einer hohen Leistungsfägigkeit und Anpsruchshaltung die bei orange sehr stark ausgeprägt ist, die aber gar nicht die Werte Ebene eines jeden Menschen widerspiegelt.
Wenn man selbst gar nicht so orange unterwegs ist, dann ist LT für die eigenen Persönlichkeit vielleicht nicht der optimale Weg. Mir hat das ungemein geholfen zu verstehen, dass ich meinen eigenen individuellen Weg habe und es gar nicht unbedingt möglich ist, anderen Menschen nachzueifern, gleichgültig wie sehr mich die Talente andere Menschen beeindrucken. Ich bin ich. Ich habe meinen eigenen Weg.
Es bringt für den Entwicklungsweg des Einzelnen nichts, sich an orangen Zielen festzuhalten, während man schon halb auf grün, gelb oder turkis ist und ganz andere Werte hat. Ich glaube dass das die Herrschaft über Traumtraumbewusstsein spätestens auf der koralle Stufen wieder hinzugefügt wird.
Ich glaube wir müssten das Thema Klartraum ganzheitlicher sehen. Nicht der Klartraum als höchstes Ziel, sondern der Klartraum, als ein Weg einer ganzheitlichen Bewusstseinsentwicklung.
Wenn wir das Traum-Ich stärken möchten, könnten wir aktiv mit unseren Träumen arbeiten, um die Entwicklung, Individuation und Heilung unseres persönlichen Ichs abzuschließen.
Ich vermute, dass sich ab einem gewissen Punkt der Persönlichkeitsreife und Klarheit im Wachbewusstsein luzide Träume wieder von selbst einstellen werden, auch wenn sie in manchen Entwicklungsphasen bzw Ego Ebene nicht so leicht hervorzurufen sind und wir sozusagen eine dunkle Nacht der Traumklarheit erleben.
Ich finde es auch wichtig zu beachten, dass Luzidität im Traum nicht das alleinige Ziel sein sollte. Es geht vielmehr darum, die eigene Bewusstheit, Selbstreflexion und Bewusstseinsentwicklung voranzutreiben. Dies kann auch andere Formen der Traumarbeit, wie die Interpretation von Symbolen oder die Auseinandersetzung mit tiefenpsychologischen Aspekten, beinhalten.
Wenn wir jedoch danach streben, Klarheit über alle drei Zustände - Traum, Wachbewusstsein und Tiefschlaf - zu erlangen, ist es unumgänglich, sowohl mit der Wachrealität als auch mit den Träumen zu arbeiten. Die Traumarbeit, wie zum Beispiel die symbolische Betrachtung einer Szene, kann uns dabei helfen, Luzidität und Verständnis über die Wachrealität zu erlangen. Es geht darum, die Zusammenhänge und Botschaften sowohl in unseren Träumen als auch in unserer wachen Erfahrung zu erkennen und zu interpretieren.
Was wenn Traumarbeit und Luzides Träumen eine Art Suplus Realität darstellt?
Die bewusste Arbeit mit Träumen ist Bestandteil des umfassenden Prozesses der Persönlichkeitsentwicklung und Selbsterkenntnis. Sie ermöglicht es uns, verschiedene Bewusstseinsebenen zu integrieren und eine ganzheitliche Sichtweise zu entwickeln.
Dabei kann es vorkommen, dass man als Luzider Träumer irgendwann wieder vollständig in die Realität des Wachbewusstseins eintreten muss, und sich ins Wachbewusstsein erden muss, selbst wenn es sich anfangs wie das Verlassen eines wundervollen Traums anfühlen mag. Es kann eine Herausforderung sein, sich der manchmal harten Wach Realität zu stellen.
Ich habe die Vermutung, dass die Fähigkeit des Luziden Träumens als eine Art spirituelles Ego fungieren könnte, als eine Ressource, die uns Metakognition und Perspektivenübernahme und eine Erweiterung der Realität konzeptuell an die Hand gibt, die uns zu gegebener Zeit abgenommen wird, um uns mit den Anforderungen der Wachrealität zu konfrontieren.
Konkreter ausgedrückt: Was wenn der Luzide Traum nur die Funktion hat uns in der Wachrealität erwachen zu lassen? dann müssten wir ja mit den Erkenntnissen aus der Traumarbeit in die Wachrealität eintreten. Es scheint mir, als ob diese KT Fähigkeit für einige Menschen zumindest vorübergehend wegfällt, um uns zu ermöglichen, uns auf bestimmte Entwicklungsphasen und Lernaufgaben im Wachleben zu konzentrieren.
Vielleicht wird uns die Fähigkeit zurück geschenkt wir diese Entwicklungsaufgaben im Wachbewusstsein erfolgreich durchlaufen haben. Jede Dunkle Nacht ist irgendwann vorbei.
Manchmal denke ich, wer es nur auf die Kontrolle abzielt, die ein LT ermöglicht, hat das volle Potential des Klartraums verkannt. Derjenige hängt quasi an seiner Gier nach Kontrolle fest und dreht sich im Kreis. Vielleicht beginnt Erwachen an dem Punkt, wo man begreift, dass es keine Kontrolle gibt und der Wunsch nach Kontrolle uns im Weg steht?
Es klingt für mich wie eine Analogie zu einer zu schwach ausgeprägten Ego-Struktur im Wachbewusstsein, welches Luzidität im Wachsein verhindert. An der Stelle frage ich mich, wie könnte man erstmal das Traum-Ego stärken? Kann man das Traum-Ich stärken? Wenn ja, wie? Was ist überhaupt ein Traum-Ich? Was sind die Fähigkeiten eines Traum-Ichs? Was ist der Sinn eines Traum-Ichs? Was ist seine Funktion?
Mögliche Funktionen könnten die Verarbeitung emotionaler Erfahrungen, die Konfliktverarbeitung und die Exploration des Selbst sein. Es ist auch möglich, dass das Traum-Ich als Fahrzeug dient, um Erfahrungen des Wachbewusstseins zu verarbeiten und zu integrieren, bevor Luzidität erreicht wird. Aus einer integralen Perspektive könnte man sagen, dass das Traum-Ich je nach Bewusstseinsstufe eine andere Funktion für das Ego hat.
Ich hatte hier einen ausführlicheren Text über die verschiedenen Stufen der Traumarbeit aus Perspektive der Integralen Theorie geschrieben.
Hier ein kurzer Überblick. >>>
Träume aus einer Integralen Perspektive
Bildquelle: https://balance-beratung.de/spiral-dynam...anagement/
Beige:
-Begrenztes Bewusstsein für Umgebung und mentale Zustände
-Unterscheidung zwischen Wachbewusstsein und Traumzustand wird nicht bewusst erfasst
-Träume werden als flüchtige Erfahrungen betrachtet, ohne bewussten Einfluss auf das tägliche Leben
Purpur:
-Träume als Botschaften aus der spirituellen Welt oder Kommunikation mit höheren Mächten betrachtet
-Verbindung zur Geisterwelt und anderen Realitäten durch Träume
-Traumarbeit als Möglichkeit der Erkenntnis und spirituellen Führung
Rot:
-Träume als Ausdruck persönlicher Macht, Dominanz oder Fantasien betrachtet
-Erfüllung von Vorgaben oder Ritualen zur Erhöhung göttlicher Botschaften in Träumen
Blau:
-Traumdeutung zur Entschlüsselung göttlicher Botschaften und moralischer Anleitungen
-Spezialisierte Personen (Priester, Rabbis, Imame) zur Unterstützung bei der Deutung von Träumen
Orange:
- Untersuchung von Träumen im Kontext von Neurobiologie und Selbstkontrolle
- Luzide Träume als Möglichkeit der Steuerung und Verbesserung von Bewegungsmustern und Fähigkeiten
- Träume als Werkzeug zur Förderung des persönlichen Wachstums und der Selbsterkenntnis
Grün:
- Träume als Ausdruck des Unbewussten betrachtet, mit tieferen Bedürfnissen und Konflikten
- Symbolische Interpretation von Träumen zur Erkenntnis und Bearbeitung von verborgenen Themen
- Träume als Werkzeug zur Selbstheilung, Selbsterkenntnis und Entwicklung von Selbstliebe
Gelb:
- Integration verschiedener Ebenen des Bewusstseins und der Realität
- Betrachtung von Träumen als Möglichkeit der Erweiterung des Bewusstseins und der spirituellen Führung
- Reintegration: Reisen in andere Realitäten und transpersonale Erfahrungen durch Träume
- Reintegration: Luzide Träume
Turkis:
- Träume als Ausdruck des Einheitsbewusstseins betrachtet
- Hinweise auf transpersonale Erfahrungen und spirituelle Führung
- Möglichkeit, Realitäten mit hoher Schwingung zu betreten
Koralle:
- Keine Unterscheidung mehr zwischen Wach- und Traumrealität
- Erkenntnis des Lebens als Traum und Einheit des Selbst
- Auflösung der Identifikation mit Körper, rationaler Beobachter und wahrgenommener Welt
Es könnte sein, dass das Traum-Ich je nach Bewusstseinsstufe eine andere Funktion hat
>>>
Es ist möglich, dass das Erleben von Luzidität im Traum in unterschiedlichen Phasen des individuellen Entwicklungsweges auftaucht. Luzide Träume bieten uns meistens die Möglichkeit der Kontrolle über das Geschehen. Was aber, wenn diese Möglichkeit der Kontrolle andere soziale, emotionale oder geistige Entwicklungsprozesse behindert? Vielleicht brauchen wir in bestimmten Entwicklungsphasen unseres Wachbewusstseins andere Arten von Herausforderungen und auch andere arten von Träumen, um zu wachsen?
Man könnte vermuten, dass bei sehr bewussten Menschen die Notwendigkeit des Träumens an einem Punkt wegfällt, weil diese Verarbeitungsmöglichkeit nicht mehr benötigt wird.
Zitat:Turiya ist etwas, was über Wachbewusstsein, Traumbewusstsein und Tiefschlaf hinausgeht. Turiya ist die Erfahrung vollkommener Einheit bei vollkommener Wachheit, ist die Aufhebung von aller Dualität.
Quelle: https://wiki.yoga-vidya.de/Turiya
Der Turiya-Zustand des traumlosen Tiefschlafs kann deshalb in Beziehung zu der beschriebenen Entwicklung und Stärkung des Traum-Ichs stehen. Turiya wird in verschiedenen spirituellen Traditionen als der höchste Bewusstseinszustand jenseits von Wachen, Träumen und Tiefschlaf betrachtet.
Im Kontext der integralen Theorie könnte man spekulieren, dass der Turiya-Zustand eine Art Verbindungspunkt oder ein Ziel darstellen könnte, das im Verlauf der individuellen Entwicklung erreicht werden kann.
Während die vorherigen Bewusstseinsstufen die Integration verschiedener Aspekte des Selbst und der Realität betreffen, könnte der Turiya-Zustand eine Art transzendentes Bewusstsein repräsentieren, das jenseits der Unterscheidung von Wachen, Träumen und Tiefschlaf existiert, weil die Notwendigkeit der Verarbeitung durch Träume mehr und mehr wegfällt.
Die Frage ist, an welcher Stelle befinde ich mich gerade? Welche Art Traumbewusstsein und Traumarbeit ist mir persönlich dienlich? Könnte der "RUN" auf Luzide Träume eine sinnvolle, also individuelle entwicklungsfördernde Beschäftigung mit Träumen behindern?
Ich glaube mittlerweile, dass die Leute, die eine Zeit lang viele luzide Träume hatten und dann immer mehr in eine Luzide Durststrecke gerutscht sind, ein „Level-up“ ihres Bewusstseins hatten und zur Zeit an anderen Herausforderungen wachsen. Ebenso die Leute die seit Jahren krampfhaft versuchen Luzidität zu erreichen und nur sehr mäßige bis gar keine Erfolge haben, die sind vermutlich schon ein Level zu weit oben und der Luzide Traum ist ihrer Persönlichkeit evtl. gar nicht so dienlich.
Ich habe erkannt, dass beim Eintritt auf die Stufe der Innenschau (grün), das Luzide Träumen, welches ich auf der Leistungsstufe (orange) sehr aktiv betrieben habe, stark zurückgegangen ist. Das hängt möglicherweise mit der allgemeinen Persönlichkeitsentwicklung des individuellen Menschen zusammen. In späteren Phasen wird die Fähigkeit Luzide Träumen zu können evtl wieder für alle freigeschaltet.
Wie gesagt, dass ich nur eine subjektive Beobachtung von mir, die sich ziemlich gut in die Entwicklungsphasen der integralen Theorie einpasst und für mich persönlich daher schlüssig erscheint.
Wenn man immer weiter LT übt aber das Wachbewusstseins - Ego nicht die Stabilität oder Flexibilität hat, mit diesen Fähigkeiten umzugehen, entsteht wie ich glaube ein Ungleichgewicht. Man braucht dann vielleicht ein Crosstraining.
Die Leute, die wir alle so bewundern, von LaBerge bis Campbell haben eben ein starkes orange, und auch ein starke Ego, dass nicht zu verkennen ist. Ich beobachte Menschen, die ein unglaubliches Talent im Luziden Träumen haben und meistens sind es Menschen, die sich stark mit den Werten der orangen Stufe verbunden fühlen. Das heißt nicht dass die alle auf orange stehen geblieben sind, aber orange hat sie da hin befördert, vielleicht mit viel Eifer und einer hohen Leistungsfägigkeit und Anpsruchshaltung die bei orange sehr stark ausgeprägt ist, die aber gar nicht die Werte Ebene eines jeden Menschen widerspiegelt.
Wenn man selbst gar nicht so orange unterwegs ist, dann ist LT für die eigenen Persönlichkeit vielleicht nicht der optimale Weg. Mir hat das ungemein geholfen zu verstehen, dass ich meinen eigenen individuellen Weg habe und es gar nicht unbedingt möglich ist, anderen Menschen nachzueifern, gleichgültig wie sehr mich die Talente andere Menschen beeindrucken. Ich bin ich. Ich habe meinen eigenen Weg.
Es bringt für den Entwicklungsweg des Einzelnen nichts, sich an orangen Zielen festzuhalten, während man schon halb auf grün, gelb oder turkis ist und ganz andere Werte hat. Ich glaube dass das die Herrschaft über Traumtraumbewusstsein spätestens auf der koralle Stufen wieder hinzugefügt wird.
Ich glaube wir müssten das Thema Klartraum ganzheitlicher sehen. Nicht der Klartraum als höchstes Ziel, sondern der Klartraum, als ein Weg einer ganzheitlichen Bewusstseinsentwicklung.
Wenn wir das Traum-Ich stärken möchten, könnten wir aktiv mit unseren Träumen arbeiten, um die Entwicklung, Individuation und Heilung unseres persönlichen Ichs abzuschließen.
Ich vermute, dass sich ab einem gewissen Punkt der Persönlichkeitsreife und Klarheit im Wachbewusstsein luzide Träume wieder von selbst einstellen werden, auch wenn sie in manchen Entwicklungsphasen bzw Ego Ebene nicht so leicht hervorzurufen sind und wir sozusagen eine dunkle Nacht der Traumklarheit erleben.
Ich finde es auch wichtig zu beachten, dass Luzidität im Traum nicht das alleinige Ziel sein sollte. Es geht vielmehr darum, die eigene Bewusstheit, Selbstreflexion und Bewusstseinsentwicklung voranzutreiben. Dies kann auch andere Formen der Traumarbeit, wie die Interpretation von Symbolen oder die Auseinandersetzung mit tiefenpsychologischen Aspekten, beinhalten.
Wenn wir jedoch danach streben, Klarheit über alle drei Zustände - Traum, Wachbewusstsein und Tiefschlaf - zu erlangen, ist es unumgänglich, sowohl mit der Wachrealität als auch mit den Träumen zu arbeiten. Die Traumarbeit, wie zum Beispiel die symbolische Betrachtung einer Szene, kann uns dabei helfen, Luzidität und Verständnis über die Wachrealität zu erlangen. Es geht darum, die Zusammenhänge und Botschaften sowohl in unseren Träumen als auch in unserer wachen Erfahrung zu erkennen und zu interpretieren.
Was wenn Traumarbeit und Luzides Träumen eine Art Suplus Realität darstellt?
Die bewusste Arbeit mit Träumen ist Bestandteil des umfassenden Prozesses der Persönlichkeitsentwicklung und Selbsterkenntnis. Sie ermöglicht es uns, verschiedene Bewusstseinsebenen zu integrieren und eine ganzheitliche Sichtweise zu entwickeln.
Dabei kann es vorkommen, dass man als Luzider Träumer irgendwann wieder vollständig in die Realität des Wachbewusstseins eintreten muss, und sich ins Wachbewusstsein erden muss, selbst wenn es sich anfangs wie das Verlassen eines wundervollen Traums anfühlen mag. Es kann eine Herausforderung sein, sich der manchmal harten Wach Realität zu stellen.
Ich habe die Vermutung, dass die Fähigkeit des Luziden Träumens als eine Art spirituelles Ego fungieren könnte, als eine Ressource, die uns Metakognition und Perspektivenübernahme und eine Erweiterung der Realität konzeptuell an die Hand gibt, die uns zu gegebener Zeit abgenommen wird, um uns mit den Anforderungen der Wachrealität zu konfrontieren.
Konkreter ausgedrückt: Was wenn der Luzide Traum nur die Funktion hat uns in der Wachrealität erwachen zu lassen? dann müssten wir ja mit den Erkenntnissen aus der Traumarbeit in die Wachrealität eintreten. Es scheint mir, als ob diese KT Fähigkeit für einige Menschen zumindest vorübergehend wegfällt, um uns zu ermöglichen, uns auf bestimmte Entwicklungsphasen und Lernaufgaben im Wachleben zu konzentrieren.
Vielleicht wird uns die Fähigkeit zurück geschenkt wir diese Entwicklungsaufgaben im Wachbewusstsein erfolgreich durchlaufen haben. Jede Dunkle Nacht ist irgendwann vorbei.
Manchmal denke ich, wer es nur auf die Kontrolle abzielt, die ein LT ermöglicht, hat das volle Potential des Klartraums verkannt. Derjenige hängt quasi an seiner Gier nach Kontrolle fest und dreht sich im Kreis. Vielleicht beginnt Erwachen an dem Punkt, wo man begreift, dass es keine Kontrolle gibt und der Wunsch nach Kontrolle uns im Weg steht?