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A = Accessing (Zugang schaffen)
In dieser Phase wird der Zugang zum traumatischen Material oder zu belastenden Krisenerfahrungen geschaffen. Es geht darum, die traumatischen Erlebnisse behutsam zu erkunden, ohne den Patienten zu überfordern. Zugleich wird der Umgang mit den Belastungen weiterentwickelt, sodass der Betroffene sich nicht hilflos fühlt.
R = Resolving and Restabilisation (Auflösung und Restabilisierung)
In dieser Phase werden die traumatischen oder belastenden Erfahrungen durch korrigierende, heilsame Erlebnisse aufgelöst. Dabei wird immer auf die vorher erlernten Stabilisierungstechniken zurückgegriffen, um den Prozess zu begleiten. Es geht um die Verarbeitung und emotionale Klärung der Traumata.
Wer meine Träume regelmäßig liest, versteht vielleicht, dass ich das ganz oft mache. Ich träume etwas und dann schaue ich mit einer Heilsamen und Liebevollen Haltung auf meinen Traum, so dass ich eine Art positive Integrationserfahrung mit dem Trauminhalt erfahre. (Wenn ich da snochmal träumen könnte, würde ich ...) Ich geben mir wann immer möglich mit dem Mittel der Traumanalyse, die Selbstliebe und das Selbstvertrauen, dass mir in der Kindheit immer gefehlt hat. Viele meiner Träume der vergangenen Jahre lauf auf dieser Ebene ab. Ich übe das also immer wieder: Selbstliebe.
I = Integration and Identity (Integration und Identität)
In der letzten Phase wird das Trauma als Teil der Lebensgeschichte in die Persönlichkeit integriert. Es geht darum, die eigenen Erfahrungen zu akzeptieren und die Identität zu festigen. Der Betroffene lernt, das Trauma als einen Teil seiner Vergangenheit zu sehen, der seine Gegenwart nicht mehr dominiert.
Da bin ich jetzt so gerade mal eben angekommen.
Fazit: Ich glaube, wenn man sein Unbewusstes wirklich kennen lernen will, dann braucht man einen ganzheitlichen Ansatz und man braucht dann auch Unterstützung auf anderen Ebenen und Menschen die einen in diesem Prozess unterstützen!
Ich hätte das nicht alleine geschafft. Wirklich nicht! Ohne Therapie hätte ich das nicht geschafft. Ohne Freunde die mich unterstützt haben, hätte ich das nicht geschafft. Ohne dieses sichere Setting, durch den Freund. Ohne mein Vorwissen in Psychologie, dass ich mir angeeignet habe und das zum Teil auch auf meinem Beruf (Entwicklungspsychologie) fußt, hätten mit viele Baussteine gefehlt.
Mein ganzes Leben war von Anfang an so ausgerichtet. Schon als Kind wollte ich meine Mutter verstehen, weil ich hoffte, wenn ich sie nur genug verstehe, dann liebt sie mich vielleicht. So wurde ich zu einem Versteher. Und was das angeht, bin ich ein richtiger Nerd. Und auch das hilft mir, denn so habe ich einen gewissen Meta- Abstand zu meinen Gefühlen und so gehe ich nicht so leicht darin unter.
Und noch was: Ich habe Zeit. Ich habe keine eigenen Kinder. Ich war 2016 eineinhalb Jahre aus dem Job raus, danach habe ich (ohne Kinder) nur noch halbtags gearbeitet, ab 2020 bin ich in Frührente gegangen. Ich habe den ganzen Tag Zeit und konnte mich nach dem Verlassen der Erwerbstätigkeit auch ein Teil aus dem weltlichen getrieben sein ausklinken. Manchmal fühle ich mich, als ob ich in einem Art Kloster leben, indem ich einen gewissen Schutz genieße, damit ich meinen Selbsterkenntnis weg mit voller Hingabe leben kann. Und wer kann das schon?
Dass ich so offen mit meinen Träumen sein, kann das hatte mit ganz vielen Umständen zu tun.
Und wenn Jung Freud kritisiert, dann muss Jung verstehen, dass er vielleicht auf andere Innere und Äußere Ressourcen zurückgreifen konnte. Jung war ja sehr offen mit seiner eigenen Inneren Welt. Er hatte vielleicht auch schon eine ganz andere Konditionierung und Prägung.
Zitat:Carl Jung hatte eine ungewöhnliche Kindheit. Sein Vater war ein reformierter Pfarrer, was ihm einerseits einen tiefen Einblick in religiöse Themen gab, aber auch Fragen zur spirituellen und psychologischen Dimension des Lebens aufwarf. Es ist bekannt, dass in seinem Elternhaus offen über Religion und spirituelle Themen gesprochen wurde, was Jung prägte.
Hinzu kamen eigenartige Erfahrungen mit okkulten Phänomenen, wie zum Beispiel spiritistischen Sitzungen und Seancen, die ihn faszinierten. Diese Erlebnisse legten den Grundstein für seine spätere Auseinandersetzung mit dem Unbewussten und seinen tiefen Forschungen zu Archetypen, Symbolik und kollektiven Erfahrungen. Jung sah in diesen frühen Erfahrungen die Verbindung zwischen Spiritualität und Psychologie – etwas, das für seine spätere Theorie des kollektiven Unbewussten und der Individuation zentral wurde.
Seine Offenheit gegenüber solchen Themen spiegelt sich in seinem Ansatz wider, das Unbewusste und die Seele als weit mehr zu betrachten, als nur das, was rational erklärbar ist.
Jung hatte ganz andere Voraussetzungen in Punkto Offenheit. Freund hingegen wurde sehr stark zur Skepsis erzogen. Jung war demnach ein bisschen hochmütig und unsensibel, dass er kein Verständnis mit Freuds Ängste hatte.
Aber vielleicht war er auch einfach nur traurig, dass er zwar selbst diese Offenheit hatte, aber in Freud kein Gegenüber finden konnte, mit dem er über den Weg der Offenheit emotionale Nähe austauschen konnte. Oft liegt unter dem Hochmut ja auch eine Kränkung. Und wahrscheinlich lag das auch an Freuds sehr ausgeprägten Autoritätsanspruch, aus dem Jung sich mit seiner Kritik an Freuds Schwächen befreien musste.
Ich denke, ganz allgemein dass die Offenheit, mit der man seine unbewussten Themen bearbeitet – also auch vor anderen Menschen –, einen Einfluss auf die Traumerinnerung haben könnte. Diese Angst wird auf die Menschen im Außen projiziert, von denen man glaubt, dass sie schlecht über einen denken könnten.
In Wirklichkeit ist es das eigene Urteil, das man fürchtet, wenn man seine unbewussten Themen zurückhält.
Man hat also keine Angst vor anderen, sondern vor der eigenen Selbstverurteilung.
Die anderen Menschen sind nur Spiegel für diese potenzielle Selbstkritik. Und in so einer Traumatherapie lernt man eben der übermäßigen Selbstkritik etwas liebevolles annehmendes entgegen zu setzten. Man lernt Verständnis und Selbstmitgefühl, so dass man sich dann erst den unbewussten Themen stellen kann.
Was man in Wahrheit fürchtet, sind nicht die anderen Menschen, sondern das eigene Unbewusste. Das muss man sich klar machen. Wenn das klar ist, kann man frei entscheiden, ob man daran etwas ändern möchte. Oder ob man das so lässt. Niemand muss sein Unbewusstes bewusst machen. Man kann es auch da lassen wo es ist.
Deshalb glaube ich, dass neben der Stabilität auch mehr Selbstliebe und auch eine große Neugierde nötig wäre, um offener mit seinen Träumen umgehen zu können.
Man könnte zum Beispiel einen Traum wählen, bei dem man ein ungutes Gefühl hat, ihn zu veröffentlichen, und sich dann vorstellen, diesen Traum vor anderen Menschen zu teilen. Man würde merken, bei welcher Szene man zögert, und genau mit diesem Thema arbeiten – indem man Akzeptanz für diesen Teil findet.
Man könnte so eine Art Tantra-Übung mit einem Traum machen.
Im Tantra zeigt man seinem Partner Stellen des Körpers, für die man sich schämt, und gesteht: „Hier liebe ich mich nicht. Hier schäme ich mich für diese Narbe. Hier fühle ich mich entstellt.“ Der Partner hat dann die Aufgabe, diesen verurteilten Teil mit Mitgefühl und Annahme zu bezeugen.
Das macht man allerdings alles in einem
Sicheren Setting. (Wie bei einem Drogen Trip: Dosis, Set und Setting)
Man entblößt sich nicht in einer Fußgängerzone. So wie man auch nicht in einer Fußgängerzone LSD nimmt. Man mancht das in einem sicheren Setting, in einem geschützten Rahmen. Man zeigt sich nicht jedem, so verletzlich. Man wählt einen Menschen und eine kleine Gruppe von Vertrauten, denen man sich auf diese Weise öffnet.
Und nur wenn das eine positive Erfahrung war, wird man das Erlebnis positiv bewerten und diese Strategie der Offenheit fortsetzen wollen. Erst dann wenn man Lust hat sich danna uch malk wo anders so offen zu zeigen, sollte man das wagen. Erst wenn man vorher in einem sicheren Rahmen gute Erfahrungen gemacht hat, erst dann steigert man den Schwierigkeitsgrad, langsam.
Diese Tantra Übung könnte man auch auf Träume übertragen, die man nicht öffentlich machen möchte. Vielleicht wählt man eine vertraute Person aus und erzählt ihr einen Traum, ohne ihn gleich zu analysieren.
Früher habe ich das oft nicht verstanden, warum Menschen in der Senoi Stunde Träume erzählen, ohne sie analysieren zu wollen. Ich bin da manchmal etwas hochmütig wie Jung. Nicht aus böser Absicht, sondern weil ich mir immer einen Austausch mit eben so offenen Menschen gewünscht hatte. Ich wollte immer gleich mit allen in die Tiefe gehen (ja fast springen) und war enttäuscht, wenn jemand seinen Traum nicht weiter besprechen wollte.
Ich persönlich empfinde Nähe, wenn Menschen authentisch und damit auch verletzlich sind. Ich wollte immer diese Nähe mit Menschen erfahren, weil meine Mutter, mit der konnte ich nie über etwas vertrautes sprechen. Und es ist auch jetzt gerade so, dass mich meine eigenen Wort berühren. Ich musste gerade kurz weinen, als ich sagte: dass ich als Kind mit meiner Mutter nie über etwas Vertrautes sprechen konnte. Sie hat mir nämlich nie zugehört oder aber mich dann mit ihrer eiskalten Kritiksucht verurteilt.
Oft berührt das offene Schreibe emotionale Punkte in mir. Ich bin dann aber sehr froh dass diese Punkt hochkommen. Ich empfinde das als befreiend. Das kann ich jedoch nur so empfinden, weil ich nicht in meinen Emotionen untergehe und nicht darin ertrinke, weil die psychotherapeutische Arbeit mir eine Schwimmweste mitgegeben hat. Man kann sich immer nur so weit ins Wasser wagen, dass man nicht ertrinkt.
Ich könnte mir vorstellen, dass es hilfreich wäre, sich zum Ziel zu setzen, einen Traum in einem sicheren Setting zu veröffentlichen, um mal zu erleben, dass nichts Schlimmes passiert. Menschen, die davor Angst haben, sind oft sehr verletzlich und haben vielleicht Angst, in irgendeiner Weise durchschaut oder verurteilt zu werden. Manche kommen deshalb nie über diese Schwelle hinaus, was sowohl die Traumerinnerung als auch das Klarträumen behindert.
Heute verstehe ich besser, dass es für manche Menschen schon eine große Überwindung ist, einen Traum überhaupt mal öffentlich zu erzählen. Jeder hat seine Angstgrenzen wo anders – meine Angst Grenzen liegen stark in Bezug auf meinen physischen Körper. Da brauche ich sehr kleine Schritte, und ein ganz sicheres Setting, während andere indem Bereich vielleicht offener und mutiger sind. Ich fürchte mich zb. davor auf einem physischen Treffen eine Erfahrung von Kontrollverlust zu machen.
Problematisch wird es für mich, wenn Menschen aus ihren persönlichen Ängsten heraus eine Rechtfertigung erschaffen, wie zum Beispiel: "Meine Träume, Gedanken und Gefühle gehen niemanden etwas an." Dadurch entsteht eine Schutzhaltung, anstatt sich einzugestehen, dass da vielleicht ein tieferes Problem vorliegt.
Zitat:Außerdem sagen Logbücher nicht unbedingt etwas darüber aus, inwiefern sich jemand um Klarträumen bemüht oder Maßnahmen ergreift, um es zu fördern.
Das stimmt. Ich selbst tue zurzeit wenig fürs Klarträumen, habe aber in den letzten Jahren viel für die Auseinandersetzung mit meinen Träumen geübt.
Zitat:Für mich besteht eher ein Zusammenhang zwischen der Intensität des Traumerlebens in Bildern, körperlichen Gefühlen, eventuell auch Geräuschen, und dem Bewusstwerden der Träume.
Ja das ist ein guter Punk.