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Warum wollen wir eine Seele haben?

Re: Warum wollen wir eine Seele haben?
#46
22.04.2007, 15:00
Ich versuche nochmal, die Seele irgendwie einzugrenzen:
Annahmen, Theorie, was immer

Die Seele trägt keine Charaktereigenschaften (zumindest nicht in sich selbst), da sich der Charakter völlig ändern kann. (Okay, es kann sein, dass sich die Seele verändert, aber irgendwie passt mir das nicht ganz zu der üblichen Vorstellung von einer Seele)

Der freie Wille, sofern er existiert, sollte von der Seele ausgehen. Ich vermute jedoch, dass die meisten bewusst getroffenen Entscheidungen bereits im Voraus (oder zugleich) vom Unterbewusstsein getroffen werden.

Bleibt noch das Bewusstsein an sich. Das lässt sich aber nicht objektiv messen. Bloß wir selber wissen, das es das gibt, weil wir es selber erleben. (Hoffe ich zumindest fear )

Angenommen, es gibt eine immaterielle Seele, woran würden wir sie erkennen?
Es wäre schließlich kein Problem (selbst jetzt schon), einen Computer zu programmieren, der auf die Frage "Hast du ein Bewusstsein?" mit ja antwortet.
...in einer anderen Herde. pink
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Re: Warum wollen wir eine Seele haben?
#47
22.04.2007, 15:38
neuer vorschlag des zustandekommens eines seelenkonzepts, das im grunde genommen voellig ueberfluessig und nichtsnuetzig ist, sofern es etwas rein privates beschreiben soll, worueber man sich nicht verstaendigen kann und was ansonsten keine sichtbaren begleiterscheinungen haette:
verwirrungen in der sprache - wir merken nicht, dass der begriff hohl ist, glauben, da liege irgend etwas drinnen, was ganz mysterioes aber ebenso wesentlich sei, was man also keineswegs wegdenken duerfe. wir merken nicht, dass der begriff damit jedoch ueberhaupt nichts zu tun hat, und auch garnichts damit zu tun haben soll..
im grunde genommen koennte man sagen, das wort seele (wie jedes andere) wird von den philosophen falsch gebraucht und fuehrt deswegen zu verwirrung..
literatur: wittgenstein - philosophische untersuchungen
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
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Re: Warum wollen wir eine Seele haben?
#48
22.04.2007, 15:45
Eine immaterielle Seele müsste messbar sein. Wenn wir also beim Sterben eines Menschen durch spezielle Geräte etwas erkennen können, was den Körper verlässt, wäre das ein guter erster Hinweis. Wir müssten auf jeden Fall mit diesem Etwas kommunizieren, um fest zu stellen, ob Eigenschaften des Verstorbenen enthalten sind.
In der Wissenschaft ist es überdies von Bedeutung, dass man eine geschlossene Theorie aufweisen kann, die das Phänomen erklärt. Ob erst die Theorie kommt und dann die Messung, ist erstmal nicht relevant. Aber sowohl die Messung als auch die Theorie sind unverzichtbare Werkzeuge zur Wahrheitsfindung.
Leider gibt es zur Zeit weder eine geschlossene Theorie zu einer immateriellen Seele, noch eine reproduzierbare Messung, welche die Behauptung auch nur ansatzweise bestätigen würde.

Trotz alledem ist damit eine immaterielle Seele nicht ausgeschlossen. Wir wissen noch so wenig über das Universum, dass die Möglichkeit bestehen bleibt. Sie wird aber mit wachsendem Kenntnisstand imo unwahrscheinlicher.
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Re: Warum wollen wir eine Seele haben?
#49
22.04.2007, 15:56

Zitat:Eine immaterielle Seele müsste messbar sein.

das sagt so viel wie: "eine immaterielle seele muesste materiell sein".. unsinn..
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Re: Warum wollen wir eine Seele haben?
#50
22.04.2007, 16:20

Zitat:Was Gott angeht: Eine Sache verstehe ich nicht. Viele Leute argumentieren, dass es eine erste Ursache gegeben haben muss. Aber das gleiche gilt doch für Gott. Auch er muss eine Ursache haben, damit er existieren kann. Auf welche Art ist er von der Regel ausgenommen?

hier kann man nichts mehr beweisen, wntweder man glaubt Gott war immer da oder Materie war immer da.
Was ich mit meinen ausführungen zeigen wollte ist das es keinesfalls logischer ist das es keinen Gott gibt.


Zitat:Und, dass aus Nichts nichts entstehen kann, ist zunächst mal nur eine Behauptung. Woher nimmst du die Weisheit, dass sowas unmöglich ist? Tatsächliche gibt es im Nichts doch keinerlei Regeln. Warum also sollte dann nicht alles erlaubt sein?


Das aus nichts nichts entstehen kann ist Fakt.
Es widerspricht jeglicher Logik (auf die du dich ja berufst) das aus nichts etwas entstehen kann. Eines der elementarsten Gesetze der Physik ist der Energieerhaltungssatz. Man findet ihn überall im Universum.


Zitat:Wenn uns eine Sache stets widersprüchlich erscheint, von welcher Seite wir sie auch betrachten, ist das ein Hinweis darauf, dass das Phänomen die Grenzen unseres Verstandes sprengt. Beispiele: Ursache des Universums, Seele.

Da stimme ich zu. Aber wenn dem so ist, warum behauptest du zu wissen welche Ursache wahrscheinlicher ist?


Zitat:neuer vorschlag des zustandekommens eines seelenkonzepts, das im grunde genommen voellig ueberfluessig und nichtsnuetzig ist, sofern es etwas rein privates beschreiben soll, worueber man sich nicht verstaendigen kann und was ansonsten keine sichtbaren begleiterscheinungen haette:


Das würde ich so nicht sagen. Sicher ist die Seele etwas nicht kommunizierbares, weshalb wir es auch nie begrifflich beschreiben können. Trotzdem kann man die Idee einer Seele oder wie immer man es nennen mag diskutieren. Es geht hier ja weniger um das konkrete aussehen als vielmehr um die eigentlich Existenz von etwas Seelenartigen, wie und was auch immer es sein mag.


Zitat:Trotz alledem ist damit eine immaterielle Seele nicht ausgeschlossen. Wir wissen noch so wenig über das Universum, dass die Möglichkeit bestehen bleibt. Sie wird aber mit wachsendem Kenntnisstand imo unwahrscheinlicher.


Hmm, woher nimmst du diese Gewissheit? Weißt du vielleicht was der zukünftige Wissensstand bringt? Die Annahme, das Universum mit menschlichen Mitteln vollends erklären zu können ist ein Trugschluss, unsere Diskussion über den ursprung des Universums beweist es.
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Re: Warum wollen wir eine Seele haben?
#51
22.04.2007, 16:42

Zitat:Das würde ich so nicht sagen. Sicher ist die Seele etwas nicht kommunizierbares, weshalb wir es auch nie begrifflich beschreiben können. Trotzdem kann man die Idee einer Seele oder wie immer man es nennen mag diskutieren. Es geht hier ja weniger um das konkrete aussehen als vielmehr um die eigentlich Existenz von etwas Seelenartigen, wie und was auch immer es sein mag.

achsoooo, in etwa so:
"vielleicht existiert dieses "brenfd" ja wirklich!"
oder: "vielleicht existiert dieses "nichts" ja wirklich!"
oder: "vielleicht existiert dieser "hundekot" ja wirklich!" .. ?
und was ist das ergebnis solch einer "diskussion"?
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Re: Warum wollen wir eine Seele haben?
#52
22.04.2007, 17:28
@spell bound: Es gibt keinen Grund meine Ausführungen als Unsinn zu bezeichnen, weil dir ein WORT nicht passt. Ich entschuldige mich dafür, dass meine Wortfwahl nicht akademischen Standards entspricht. Meine Ausführungen schreibe ich stets mit der Absicht Inhalte zu vermitteln und hoffe, dass die Leser wenigstens versuchen diese zu identifizieren und sich nicht an Oberflächlichkeiten hochziehen.

Dann gehe ich mal ins Deteil, um den Begriff "immateriell" nicht mehr gebrauchen zu müssen: Ich möchte nicht von einer Seele sprechen, die als eine Art Illusion durch das materielle Gehirn hervorgebracht wird, sondern welche als spekulatives nicht-materielles Wesen den Körper verlassen kann. Materiell benutze ich im engen Sinne: nicht aus Materie (meinetwegen aus Energie oder negativem Vakuum oder bla, was weiß ich...).

@"Aus Nichts kann nichts entstehen": Wie ich schon sagte: Das ist nur eine Behauptung. Im Alltag machen wir stets die Erfahrung, dass es sich bei der Energie um eine Erhaltungsgröße handelt. Allerdings klebt an ihr kein Ettiket auf dem steht, dass sie immer erhalten sein soll. Es handelt sich um eine bisher ungebrochene Regel, die allerdings keine Begründung kennt (es gibt keine logische Überlegung, die dazu führt, dass Energie erhalten sein muss).
Ich versuche es mal mit einer Analogie: Betrachte dir einen Text, welcher auf dem Computer gespeichert ist. Durch Beobachtung stellst du fest, dass sich die Datenmenge nicht ändert, egal wohin du die Datei verschiebst. Im Regelfall scheint also eine "Datenerhaltung" vorzuliegen. Dennoch ist diese Regel im Allgemeinen falsch, denn die Daten können kopiert werden!
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Re: Warum wollen wir eine Seele haben?
#53
22.04.2007, 17:42
@lichtblind
dass du das so gemeint hast, wie erlaeutert, war mir keinesfalls ersichtlich. was wohl am begriff gelegen haben muss.. bzw daran, wie ich den begriff kenne. es geht nich bloß ums wort.. man merkt ja, wenn leute unterschiedliches mit den worten verbinden, entsteht schnell verwirrung..
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
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Re: Warum wollen wir eine Seele haben?
#54
22.04.2007, 18:42

Zitat:Dann gehe ich mal ins Deteil, um den Begriff "immateriell" nicht mehr gebrauchen zu müssen: Ich möchte nicht von einer Seele sprechen, die als eine Art Illusion durch das materielle Gehirn hervorgebracht wird, sondern welche als spekulatives nicht-materielles Wesen den Körper verlassen kann. Materiell benutze ich im engen Sinne: nicht aus Materie (meinetwegen aus Energie oder negativem Vakuum oder bla, was weiß ich...).


Nun ja, trotzdem ist die Aussage, man müsste sie ja schon gemessen haben kein Argument. Wenn alles was man vor 100 Jahren nicht messen konnte nicht existent wäre, wäre die Welt ganz schön arm...


Zitat:Wie ich schon sagte: Das ist nur eine Behauptung. Im Alltag machen wir stets die Erfahrung, dass es sich bei der Energie um eine Erhaltungsgröße handelt. Allerdings klebt an ihr kein Ettiket auf dem steht, dass sie immer erhalten sein soll. Es handelt sich um eine bisher ungebrochene Regel, die allerdings keine Begründung kennt (es gibt keine logische Überlegung, die dazu führt, dass Energie erhalten sein muss).
Ich versuche es mal mit einer Analogie: Betrachte dir einen Text, welcher auf dem Computer gespeichert ist. Durch Beobachtung stellst du fest, dass sich die Datenmenge nicht ändert, egal wohin du die Datei verschiebst. Im Regelfall scheint also eine "Datenerhaltung" vorzuliegen. Dennoch ist diese Regel im Allgemeinen falsch, denn die Daten können kopiert werden!


hmm, naja, es wird wahrscheinlich nicht möglich sein den Energieerhaltungssatz für jeden Fall nachzuweisen. Aber von irgendwelchen Grundwerten muss man bei solchen überlegungen ausgehen, und welche sollen wir nehmen als die, die von der modernen Naturwissenschaft als richtig angesehen werden.
Alles in Frage zu stellen bringt uns nicht weiter, genausogut könnte man behaupten das ihr alle gar nicht existiert sondern nur von der "Matrix" generiert werdet.
/edit: Und noch eine Frage, wenn Etwas aus dem nichts entstanden ist, warum ist es dann entstanden? Es müssen ja irgendwelche Faktoren dazu geführt haben das etwas entsteht, und was entsteht.
Und der Energieerhlatungssatz basiert nicht nur aus beobachtungen, er ist momentan das einzige Konzept das die für uns wahrnehmbare Welt erklärt.

Aber mal ganz davon abgesehen, diese Theorie ist jawohl nicht wirklich wahrscheinlicher als die, das es einen Gott gibt, oder?
Womit wir diese Diksussion eigentlich beenden könnten. Denn sich um Glaubensfragen zu streiten ist tatsächlich sinnlos. Und außerdem sollten wir aufpassen das der Ton in diesem Thread hier nicht nallzu scharf wird, ich hab das Gefühl wir haben uns ein bisschen hochgeschaukelt.


@Spellbound: War es das was du meinst wenn du sagst die Diskussion um eine Seele ist sinnlos? Es ist letzendlich nie beweisbar, also in gewissem maße schon irgendwie sinnlos.
Was ich mit der Diskussion bezwecken wollte war das es nicht beweisbar, aber eben auch nicht unwahrscheinlich ist. Zumindest nicht unwahrscheinlicher als alle anderen Theorien.
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Re: Warum wollen wir eine Seele haben?
#55
23.04.2007, 02:38
Wahrscheinlichkeit kann man wohl bei Schlussfolgerungen ansetzen, aber nicht bei Theorien an sich. Wir machen jeden Tag in der Wissenschaft die merkwürdigsten Entdeckungen. Wir finden Dinge, die sich der verrückteste Geist kaum ausdenken könnte. Die Welt ist noch voll von Überraschungen. Alles andere sollte mich wundern.
Und allein der Umstand, dass bei der Frage nach dem Ursprung des Universums der Energieerhaltungssatz verletzt wird, sollte uns zu denken geben. Unser menschliches Denken hat seine Grenzen. Ursache->Wirkung ist für unser Denken absolut elementar. Daher ist es wenigstens plausibel anzunehmen, dass wir das Konzept der "Entstehung aus dem Nichts" ebenso wenig verstehen wie eine Ameise Algebra. Insgesamt wissen wir aber tatsächlich zu wenig und daher, da gebe ich euch Recht, ist die Diskussion darüber tatsächlich müßig. Viel interessanter ist die Frage, wohin wir unseren Blick richtigen sollten <- schwammige Formulierung, ich weiß. Allerdings will ich hier keinen Roman verfassen, wir weichen eh schon arg vom Thema ab bigwink .

P.S. Gott ist durchaus eine Möglichkeit der Begründung von Phänomenen. Und die Begründungen sind dann absolut richtig, falls er existiert. Aus wissenschaftlicher Sicht hat Gott aber keinen Erklärungscharakter. Sprich: Selbst, wenn er existieren sollte, erklärt er nichts, da er selbst ein unergründliches Mysterium bleibt. Erklärungen müssen für uns auch verständlich sein, damit sie einen Wissensgewinn darstellen. Denn wie heißt es so schön: Gottes Wege sind unergründlich. Oder anders gesagt: Der Satz "Gott hat die Welt geschaffen" ist aus wissenschaftlicher Sicht ebenso gehaltvoll wie der Satz "Wir wissen nicht, wieso die Welt existiert."
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Re: Warum wollen wir eine Seele haben?
#56
23.04.2007, 13:43

Zitat:. Gott ist durchaus eine Möglichkeit der Begründung von Phänomenen. Und die Begründungen sind dann absolut richtig, falls er existiert. Aus wissenschaftlicher Sicht hat Gott aber keinen Erklärungscharakter. Sprich: Selbst, wenn er existieren sollte, erklärt er nichts, da er selbst ein unergründliches Mysterium bleibt. Erklärungen müssen für uns auch verständlich sein, damit sie einen Wissensgewinn darstellen. Denn wie heißt es so schön: Gottes Wege sind unergründlich. Oder anders gesagt: Der Satz "Gott hat die Welt geschaffen" ist aus wissenschaftlicher Sicht ebenso gehaltvoll wie der Satz "Wir wissen nicht, wieso die Welt existiert."


Da stimme ich dir zu. Ich finde es durchaus richtig das Gott und andere Glaubensfragen in der Wissenschaft ausgeklammert werden. Das ist der einzige weg, um überhaupt Wissenschaft betreiben zu können.
Der Urspung des Universums oder, damit es weniger wissenschaftlich klingt, der Sinn des Universums ist allerdings keine wissenschaftliche Frage, und damit ist das Anführen von Gott als Begründung hier möglich.


Zitat:Die Welt ist noch voll von Überraschungen. Alles andere sollte mich wundern.
Und allein der Umstand, dass bei der Frage nach dem Ursprung des Universums der Energieerhaltungssatz verletzt wird, sollte uns zu denken geben. Unser menschliches Denken hat seine Grenzen. Ursache->Wirkung ist für unser Denken absolut elementar. Daher ist es wenigstens plausibel anzunehmen, dass wir das Konzept der "Entstehung aus dem Nichts" ebenso wenig verstehen wie eine Ameise Algebra.


Nun ja, belassen wir es doch einfach so: Meine Theorie des Universums ist die das Energie die einzige Konstante ist und damit der Energieerhaltungssatz gilt. Diese Theorie wird von keiner bis jetzt gemachten wissenschaftlichen Entdeckung widerlegt. Beweisen kann ich sie nicht.
So wie mit der Ameise und der Algebra verhält es sich ja mit vielen Dingen, Allein die Folgen der Relativitätstheorie sind für uns kaum vorstellbar.
Ahja, aber benutz bitte den Konjunktiv, der Energieerhaltungssatz könnte verletzt werden. Ich kann das zwar nicht widerlegen, aber glauben kann ichs auch nicht tongue

Mich würde aber schon interessieren wohin du findest das wir unseren Blick richten sollen. Da du ja offensichtlich nicht von einem höheren Wesen ausgehst, was ist dann deiner Meinung nach das Ziel auf das wir hinarbeiten sollten?
Kannst mir auch ne PN schreiben wenn du willst.
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Re: Warum wollen wir eine Seele haben?
#57
23.04.2007, 16:40

Zitat:Cronos988 schrieb am 20.04.2007 15:48 Uhr:
mit materieller WElt meinte ich das, wa statsächlich da ist, außerhalb unserer Wahrnehmung.


Ja, das hab ich vermutet. Aber es ist natürlich ziemlich missverständlich, die "Wirklichkeit" einfach als "die materielle Welt" zu bezeichnen. Denn das ist ja gerade die Frage. Die "materielle Welt" ist für mich die "physikalische Welt", die empirische Welt der Sinneswahrnehmungen, und die halte ich gerade nicht für die WIrklichkeit.


Zitat:Und in dieser tatsächlichen Welt muss es unseren Geist ja geben, er muss ja existent sein, in irgendeiner Form.


Ein fundamentalistischer Materialist würde das abstreiten. Er gesteht dem Geist keine eigenständige Existenz zu sondern hält ihn für ein reines Epiphänomen der Materie. Bewusstsein ist für ihn eine emergente Eigenschaft neurobiologischer (materieller) Prozesse.


Zitat:Ich wollte mich gegen eben die Haltung wehren, das man nur weil man nicht alles so wahrnimmt wie es ist, alle naturwissenschaftlichen Ergebnisse usw. als falsch deklariert.


Diese Haltung gibt es, das ist in meinen Augen Aberglauben. Der Glaube an etwas, von dem rational belegt werden kann, dass es nicht existiert. Das ist für mich der Gegenpol des Wissenschaftsglauben (Szientismus), bei dem gesagt wird dass etwas, das rational nicht belegt werden kann, nicht existiert.


Zitat:hmm, die Wirklichkeit als Zeit uns Ortloser Raum, ein interessanter Gedanke. Was wir ja wissen ist das Zeit nicht absolut ist und das Materie nichts anderes als eine anderer Zustand von Energie ist, der durch seine Veränderungen Zeit erst existieren lässt.


Ja, Materie ist Energie. Und was Energie ist wissen wir nicht wirklich. Zumindest naturwissenschaftlich betrachtet.


Zitat:Die Unterteilung von zeit und Raum mag kosntruiert sein, aber ihre grundsätzliche Existenz?


Naja... so kann ich aber fast alles behaupten... die Unterscheidung ist ja das worauf es ankommt, etwas existiert dann, wenn es von etwas anderem unterschieden werden kann.

Einstein hat ja die Unterscheidung zwischen "Raum" und "Zeit" aufgehoben. Die resultierende "Raumzeit", die in der speziellen Relativitätstheorie den Hintergrund oder die Leinwand für die physikalischen Prozesse bildet, hat mit dem Raum und der Zeit aus unserer täglichen Erfahrung ja nun wirklich nicht mehr viel zu tun. Die Raumzeit ist ein starres Kontinuum in dem es so etwas wie das "Fliessen der Zeit" zunächst einmal nicht mehr gibt - aus Sicht der physikalischen Gesetze! Bekannt ist ja auch das Rätsel der zeitlichen Umkehrbarkeit der physikalischen Gesetze. Der von uns als absolut grundsätzlich empfundene Zeitpfeil kommt in den physikalischen Gesetzen nicht vor bzw. besser gesagt er muss als Axiom gesetzt werden, z.B. in der Thermodynamik. Er kann nicht physikalisch hergeleitet werden.

Wenn ich mir das alles vor Augen führe fällt es mir nicht schwer mir vorzustellen, dass diese getrennte Wahrnehmung der drei Raumdimensionen auf der einen und der Zeitdimension auf der anderen Seite ein rein geistiges Konstrukt ist dass es so in der physikalischen, der naturwissenschaftlichen Methode zugänglichen Welt nicht gibt.

Und wie gesagt, auf diese Unterscheidung kommt es im wesentlich an, denn wir orden unsere Welt nunmal im Raum und in der Zeit und nicht in etwas völlig anderem, dass wir "Raumzeit" nennen.

Tschüss,
Riky
„I learned long ago, never to wrestle with a pig. You both get dirty, and besides, the pig likes it.“ - George Bernhard Shaw
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Re: Warum wollen wir eine Seele haben?
#58
09.09.2007, 22:40
Hmm... Ich sehe das ganze mit der Seele auch ziemlich trocken, bin auch nicht sehr gläubig, was ich aber selbst sehr schade finde.
Im Grunde denke ich aber, das wir nur ein teil einer komplexen Kettenreaktion sind, die schon vor den Einzellern angefangen hat. Was weiter davor lag kommt überall im Universum vor, auf tausenden Planeten, aber nur wenige schaffen den ersten Schritt, der sehr wichtig ist. Dieser Schritt... der Drang sich selber zu vermehren und am leben zu erhalten. Es ist nicht so als wäre das ganze aus dem Nichts gekommen, aber es gab eben auch viele alternative Ansätze, die aber nicht die Fähigkeit hatten sich durchzusetzen. Bis heute war alles was auf der Erde als Evolution deklariert wird, nicht mehr als eine lange und sehr umfassende Kettenreaktion. Das Glück, was der Erde zu teil wurde, war nur, dass sie alle wichtigen Teile aus dem Universum in sich vereint. Das ganze führt natürlich zu dem best möglichen Ergebnis bezogen auf die Zeit die verstrichen ist. Im Moment scheinen wir das zu sein, wobei Ergebnis der falsche Ausdruck ist, da kein Ziel hinter den Aktionen steckt, es ist alles nur Zufall.

Das was wir unsere Seele nennen ist einfach das, was sich aus dieser Aufgablungen der Möglichkeiten entwickelt hat.
Unsere Mechanismen sind so komplex geworden, dass sie zwar noch zu überblicken sind, aber unvorhersehbare auswirkungen haben.
Ein Beispiel sind Jugendliche die sich in ihre Zimmer einsperren und zu niemanden mehr Kontakt aufnehmen, was ja wiederrum nur ein Hilfeschrei ist bei vielen. Für viele wirkt es aber nicht so. Scheint aber für diese Person die letzte logische Lösung zu sein, und ist es vielleicht auch bei der gegebenen Situation, wenn man das vorhandene Wissen der Person in betracht zieht. An der Stelle sieht man auch wieder eine wichtige Eigenschaft der Menschen. Eine Art zweite Unterevolution, die wieder viele Möglichkeiten bringt, durch Mentale anspassung kann sich die Hauptweiterentwicklung noch weiter beschleunigen.
Es sind also alles sehr komplexe Vorgänge, die aber bei heutigem Wissensstand den Glauben eher zu einer Methode zum überleben macht, die heute nicht mehr ganz effektiv genutzt werden kann, dieser Schritt bezieht sich vielleicht auf das höhere, bzw weiter verteilte Verständnis der Menschen, ufert somit in in eine kriegsfreie Zeit aus, in der sich die Menschen absichtlich durch Medien kontrollieren lassen. So werden alte triebe effektiv umgangen und zB in virtuelle Welten umgeleitet.

Ich weiß... klingt abgehoben... aber es ist auch logisch.

Das ganze wird uns wahrscheinlich in die Richtung weiter treiben, dass wir unsere triebe voll befriedigen können und trotzdem noch besser Funktionieren. Die Computer zeigen das ja schon ziemlich gut.
Wir werden niemals eingeschrenkt werden, im gegenteil, solange die Menschheit für sich existiert, kann man das ganze zwar bis zu einem bestimmten Punkt zurücksetzen, aber nicht aufhalten, aber das zurücksetzen wird bei jedem Schritt auch immer schwerer.

Ich kann zwar nicht in die Zukunft sehen, aber da wir diesen Weg gehen, ist es wohl sehr Wahrscheinlich, das die Menscheit vielleicht irgendwann das ganze Universum mit unendlich vielen Möglichkeiten erleben wird. Ausser es gibt da draußen einen Planeten, der den gleichen Weg geht.

so... endlich fertig...

Sagt mir bitte was ihr denkt... bin immer froh, wenn jemand mir Fehler offenbart, die ich selber nicht erkenne.
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Re: Warum wollen wir eine Seele haben?
#59
10.09.2007, 09:39
dein letzter satz in deinem post sagt mir, dass du eine seele besitzt wink4

es ist nicht so das wir eine seele haben wollen, denn wir haben sie schon. das hat auch nichts mit kirche und religion zu tun, sondern mit glaube.

die seele lenkt unser, meins und deins, schicksal. es ist sehr hilfreich die seele zu erkennen, damit man als nächstem schritt seinem schicksal bewusst wird. jeder von uns läuft durch eine allee mit gepflanzten bäumen, wenn er in seine seele vertraut. soll heissen, der weg ist abgesteckt und die seele ist das natürliche gleichgewicht, von diesem weg nicht abzukommen.

deswegen z.b. träumt man auch wink4
Vergessene Träume sind blosse Erscheinungen am Horizont. Setzt Du Dich mit deinen Träumen auseinander, so werden sie zu einer lebendigen Erfahrung, zu einer Wirklichkeit. (frei nach C.G. Jung)
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Re: Warum wollen wir eine Seele haben?
#60
10.09.2007, 23:24
Ich muss auch mal meinem Senf zu den inzwischen 3 Themen hier abgeben:

1. Seele
Ich bin ein bibelgläubiger Mensch. Liest man die Bibel genau, stellt man fest, dass Menschen und Tiere keine Seelen HABEN, sondern Seelen SIND. Da also das Wort "Seele" aus biblischer Sicht nicht mehr als eine Bezeichnung für einen lebendigen Körper/Organismus ist, hat sich das gesamte Leib-Seele-Problem aus meiner Sicht erledigt. Ach ja: AKEs/OOBEs sind für mich nur eine Illusion des Gehirns, auch wenn es sich anders anfühlen mag. Die Seele verlässt nicht den Körper, sondern IST der Körper, weswegen eine aus dem Körper ausfahrende Seele o.ä., ob beim Tod oder bei einer AKE, für mich nicht in Frage kommt.

2. Existenz Gottes
Ich glaube daran. Und wenn jemand meint, das Ursache-Wirkung-Prinzip wäre auch auf Gott anzuwenden, dann antworte ich ihm: Gott ist keine Wirkung, sondern eine Ursache, ja sogar DIE Ursache. Man könnte die Problematik auch wie folgt wiedergeben:

a) Alles, was existiert, hat eine Ursache.
b) Gott existiert.
c) Also hat Gott auch eine Ursache.
d) Daraus ergibt sich ein unendlicher Regress.

Ich würde das so formulieren:

a) Alles, was einen Anfang hat, hat eine Ursache.
b) Gott hat keinen Anfang.
c) Also hat Gott keine Ursache.
d) Ein unendlicher Regress wird im Keim erstickt.

3. Evolution
Ich lehne die Evolution "von Einzeller bis zum Menschen" aus Glaubens-, aber hauptsächlich aus wissenschaftlichen Gründen ab. Und nein, ich bin kein Kreationist, der sagt, die Erde sei erst 10.000 Jahre alt und man sollte das in den Schulen unterrichten, sondern ich vertrete die Intelligent Design-Theorie, die Anzeichen von Intelligenz in Signalen gleich welcher Art von zufällig oder naturgesetzlich entstandenen Signalen abgrenzt und so gut wie ausschließlich auf die Biologie angewandt wird. Der Designer, der nicht im Voraus postuliert wird, sondern am Ende der Folgerungskette steht, wird bewusst nicht identifiziert, obwohl für mich persönlich klar ist, dass es der Gott der Bibel ist, der JHWH heißt (bzw. Jahwe oder Jehova, je nach Vokalisation).

Das war meine meine persönliche Meinung.
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