Eltern Versöhnung - Eltern Komplexe
Mich beschäftigt gerade wieder das Thema Eltern Aussöhnung.
In meinem Fall war es so, dass in der Kindheit einen alkoholkranken Vater und eine überforderte emotional kalte Mutter erlebt habe. Durch meine Mutter habe ich körperliche Gewalt erfahren, durch beide Eltern emotionalen Missbrauch. Sie sind beide wie abhängige Kinder, die nicht ohne den anderen leben können mit ihm aber auch nicht. So haben sie immer schon in einer Streitbeziehung, einer Hassliebe gelebt, und ich stand immer hilflos dazwischen. Ich durfte ihre Erwartungen erfüllen, ansonsten hatte ich keine Existenzberechtigung. Ich musste gehorchen, sonst bekam ich Ärger. Ich war sehr alleine als Kind, denn für den Menschen, der ich eigendlich war, hatte sich niemand interessiert. Ich habe nicht erfahren dass sich ein Gegenüber für mich interessiert, wie ich war, Ich musste immer nur so ein wie sie mich haben wollten, sonst wurde ich kritisiert.
Mein Vater war seiner Vaterrolle dysfunktional auf Grund seiner Sucht. Meiner Mutter war dysfunktional bei allen Dingen, wo es um Mitgefühl und Verständnis ging. Sie hat mich materiell Versorgt, aber emotional bin ich an ihrem ausgestreckten Arm verhungert.
Meine Persönlichkeit hat in der Beziehung zu meinen Eltern keine Beachtung gefunden. So habe ich teilweise keine normale Ich-Struktur, kein Selbstbewusstsein, kein Selbstwertgefühl, keine Selbstwirksamkeit ausbilden können. Ich hatte nicht mal eine Trotzphase, weil ich intuitiv wusste, dass diese nicht toleriert wird. Ich durfte keinen eigenen Willen entwickeln. Mein Wille wurde mir genommen. Das alles habe ich erst kürzlich nachgeholt.
Mit 18 bin ich dann ausgezogen, um aus der Situation raus zu kommen. Bis ich ca 30 Jahre alt war habe ich meine Eltern regelmäßig irgendwie immer noch brav und angepasst, besucht und versucht mit ihnen im Gespräch die Situation aufzuarbeiten. Doch trotz großer Mühe, gelang es mir nicht.
Sie sind nicht sonderlich gebildet, so dass sie teilweise wirklich nicht verstehen was ich ihnen sagen möchte. Mein Vater ist seit ich 17 Jahre alt war dann endlich trocken gewesen, aber die Beziehungsdynamik ist geblieben.
Meine Eltern selbst haben kein Bedürfnis die Vergangenheit aufzuarbeiten. Meine Mutter ist seit ich 8 Jahre alt war erkrankt, wie ich es wahrnehme auf Grund der Lebenssituation. Auch sie hat sehr unter der Situation gelitten. Sie hat eine Art Co Abhängigkeit bedient. Auch deshalb war sie für mich dysfunktional, denn ich musste immer Verständnis für die Krankheiten meiner Eltern haben. Ich habe mich schon als Kind für sie verantwortlich gefühlt. Denn schon da erlebte ich wie meine Eltern schwer Krank waren.
Als ich 30 Jahre (ich bin jetzt 38 J) alt war, begannen die ersten abgespalten Teile des Schmerzkörpers in mir bewusst zu werden hochzukommen. So erinnerte ich mich plötzlich an die Schwere der Gewalt und Lieblosigkeit, die ich als Kind erfuhr. Und als ich mich daran erinnerte, begann ein langsame umdenken.
Schon als Kind entwicklete ich sehr viel Verständnis für die Hintergründe, warum meine Eltern so waren. Ich habe immer den Täter verstehen können. Für mich als Opfer der Umstände, begann ich erst nach und nach überhaupt Mitgefühl zu entwickeln. Ich hatte immer Schuldgefühle. Ich dachte immer ich könnte irgendetwas tun, so dass bei meinen Eltern ein Umdenken passiert. Ich habe immer gehofft, dass sie eines Tages verstehen wie sehr ich leiden musste. Mit 30J grenzte ich mich das erste mal für ein paar Monate ab. Letztlich war ich es wieder die aus schlechtem Gewissen auf sie zu ging und sich wieder anpasste. Denn sie sind sich keiner Schuld bewusst.
Ich begann ganz langsam Mitgefühl mit mir selbst zu bekommen, etwas was ich früher nicht hatte, denn mir wurde ja nie Empathie gegenüber gezeigt. Mir war die Schwere meines Traumas lange nicht bewusst, obwohl ich wusste, dass ich eine schwierige Kindheit hatte. Aber mir einzugestehen wie heftig das war, fiel mir lange schwer. Denn meine Eltern hatten alles negiert, gesagt ich hätte mich angestellt, es relativiert und diesen ignoranten Teil hatte ich mir gegenüber übernommen. Für andere hatte ich immer Mitgefühl aber für mich nicht. Doch gerade mit Hilfe von Meditation und meiner spirituellen Entwicklung, kam dann alles wieder hoch. Vor allem auch weil ich mein Helfersyndrom durch das Ennegramm endlich durchschaute. Und erst da erkannte ich bewusst, wie schlimm das als Kind für mich war.
Mit ca. 35 verschlechterte sich dann mein ohnehin immer schon angeschlagener Gesundheitszustand sehr drastisch. Ich bekam, Asthma und später eine Depression. In der Zeit musste ich mich von den Erwartungen meiner Eltern zunehmend abgrenzen, denn sie erkannten meine Erkrankung nicht an und erwarteten weiterhin, dass ich mich ihren Vorstellungen beugte. Mein Krankheit lies das aber nicht mehr zu.
Diese missfiel meinen Eltern dann sehr. Sie haben bis heute kein Verständnis dafür, dass ich mich gut um mich kümmern muss, welches im Umkehrschluss heißt, dass ich mich nicht so um sie kümmern kann, wie sie es sich wünschen.
Diese geschah mehrmals bis ich am Ende aus unterschiedlichen Gründen total zusammenbrach. Sie hatten immer noch kein Verständnis für mich und so brach ich dann vor ungefähr zwei Jahren den Kontakt zu ihnen fast ganz ab. Der Kontakt beschränkte sich darauf, dass ich ihnen Briefe schrieb, um mich zu erklären. In den Briefen äußerte ich zum ersten Mal meine Schmerz so deutlich, dass sie die Schwere meines Trauma erkannt haben müssen. Sie haben nicht einmal inhaltlich auf meine Briefe geantwortet. Sie ignorieren es weiterhin. Jeder Kontakt bestand wieder aus dem Schweigen und der Ignoranz meines Vaters und den Vorwürfen meiner Mutter. Und so blieb ich beim Kontrakt Abbruch, weil ich zu mir stehen musste. Weil ich nicht weiß wie ich mit Menschen im Kontakt sein soll, die sich mir gegenüber so verhalten.
Ich denke um so wackeliger die eigene Selbstliebe ist, um so wichtiger kann eine Phase der Abgrenzung sein. Damals ging es nur mit totalem Kontaktabbruch. Ich musste mich erstmal finden. Ich habe fast zwei Jahre lang mein Trauma angeschaut, gefühlt, analysiert, beweint, meine Wut wieder befreit, die nie da sein durfte, gelernt mich wieder ernst genug zu nehmen, mit all dem was verdrängt war. Und jetzt bin ich dadurch etwas stabilier.
Ich habe gelernt meine Gefühle und Bedürfnisse ernst zu nehmen. Und seitdem geht es bei mir gesundheitlich aufwärz. Ich habe gelernt im MItgefühl mit mir selbst zu sein. Ich habe gelernt mich zu beschützen, wenn mich Menschen schlecht behandeln. Ich habe gelernt zu mir zu halten und mir selbst der wichtigste Mensch zu sein. Ich brauche keine Eltern mehr. Nun ist aber das Problem meine Eltern scheinen mich zu brauchen.
Vor einem halben Jahr begann wieder ein spärlicher Kontakt zu meinem Vater. Dh. es gab einige wenige Besuche, die er sich wünschte und er stand dann einfach vor der Tür. Ich weiß auch noch nicht, ob ich das so möchte, denn eine Chance Nein zusagen, hatte ich irgendwie nicht. Und es ist eben diese Übergriffigkeit, die ich nicht mag, die aber nur mit höchster Agressivität stoppen kann.
Die Besuche liefen zwar friedlich ab, jedoch bin ich im Kontakt zu ihm immer wieder in diesem Anpassungsmodus den ich so hasse, indem ich mich so gefangen fühle, dass ich von selbst keinen Impuls verspüre nach Kontakt. Da das im Abstand von 2-3 Monate war, habe ich gedacht, ok ich mache einen Kompromiss. Er ist jetzt 75 Jahre alt. Immer wieder bedrängt mich die Frage, was wenn sie sterben?
Werde ich mir Vorwürfe machen, wenn ich mich nicht mit ihnen versöhnt habe. Und abgesehen davon tun sie mir eben auch Leid, denn sie sind krank. Ich habe mit ihnen Mitgefühl, aber mit mir jetzt eben auch. Und ich weiß noch nicht wie kann ein Kompromiss aussehen?
Die Beziehung zu meiner Mutter ist noch viel Schwieriger, weil meine Mutter mir permanent Vorwürfe macht, mich in meiner Individualität nicht anerkennt, sehr kritisch ist. Alles schlecht redet was mir gefällt. So gerate ich in ihrer Gegenwart sofort in einen Widerstand und will eigentlich nur weg von ihnen. Ich will weg von dieser Negativität. Meine Eltern sind die Personifikation der Negativität. Sie sind Lebensängstlich, leben in der Vergangenheit, lehnen alles Neue ab, währen dich ein sehr interessierter Mensch bin. Sie sind sehr kleingeistig, währen ich ein Freigeist bin. Dieses ermöglicht mir immer nur, mich ihnen anzupassen, denn auf meine Impulse gehen sie nicht ein. Aber dann findet meine Persönlichkeit wieder keinen Raum und ich fühle mich Retraumatisiert.
Früher dachte ich auch mal, ich wünschte mir Erleuchtet zu sein, um eben gar kein Ego mehr zu haben. Um keinen Willen zu haben, um keine Persönlichkeit zu haben. Um einfach für sie ohne eine Persönlichkeit sein zu können. Aber heute sehe ich ein, dass das gar nicht die Lösung für mich sein soll.
Ich ich sehe heute auch wie schädlich der Gedanke für mich ist. Ich sehe wie destruktiv der Gedanke ist. Denn das würde dann bedeuten weitere Unterdrückung des Selbst, um akzeptiert zu werden. Also für mich geht das nicht. Ich muss die Individuation abschliessen und ganz zu mir Selbst stehen. Ich muss erstmal ein stabiles Ich aufbauen, weil ich ja nie eins hatte. Erwachen heisst nicht nur Ego Abbau, sonderna uch Ego Aufbau, wenn man grundlegende Schritte überspungen hat.
Allein diese negative Atmosphäre die sie erzeugen, strengt mich unglaublich an. Denn ich neige dazu durch meine Empathie darin einzutauchen und zu versinken, zu ertrinken. Und ich möchte ja weiter in die Freude. Wenn ich alleine mit mir bin, gelingt mir das auch. Ich kann mich mittlerweile schon ganz gut regulieren. Aber ich schaffe es nicht in ihrer Gegenwart mein Licht am brennen zu halten, nicht mal ein Funken Lebensfreude ist da noch übrig, denn sie zerstören alles. Ich habe einen Widerwillen gegen ihren kleinen engen Geist.
Anfang des Jahres saß meine Mutter bei meinem Vater im Auto und ich ging hin um ihr Hallo zu sagen, nachdem wir uns fast ein Jahr nicht gesprochen hatten. Ich ging mit versöhnlicher, herzlicher Haltung los. Mein Herzchakra war auf. Aber sie war wieder so ablehnend, dass ich mich so hilflos gefühlt habe und total ausgerastet bin und meiner Wut über die Ablehnung aus meiner Kindheit Raum gegeben habe. Danach war dann erst mal wieder Funkstille. Ich war froh, dass ich sie endlich mal angeschrien habe, weil ich das eher therapeutisch geseehen hatte. Ich habe richtig gespürt wie abgespaltete Anteile wieder integriert wurden. Das war als hätte ich aus einer astralen Zwischenwelt die Wut zurück geholt, die nie da sein durfte. Meine Mutter konnte das nicht verstehen. Aus ihrer Sicht war ich wieder die Verrückte die mitten auf der Straße ausrastet. Sie verstehen nicht, dass das mein Leben lang in mir brodelte und während meiner gesamten Kindheit nie raus durfte. Damals wäre ich bestraft worden.
So gerate ich durch meine Eltern in kindliche Bewussteinszustände, in denen ich mich ganz anders verhalte als in anderen Konfliksituationen mit anderen Menschen. Das ist mir irgendwie auch peinlich, weil ich dann als Erwachsene, die abgespaltenen 30 Jahre alten Anteile ausgieren muss, während ich Eltern vor mir habe, die nicht verstehen was Verdrängung oder Abspaltung ist. Denn normalerweise beherrsche ich meien Gefühle und bin in Konflikten sehr sachlich. Sie schaffen es einfach, alle Knöpfe bei mir zu drücken, die da sind.
Früher dachte ich immer, ich müsste mich mit meinem Eltern versöhnen, und vor allem dachte ich auch ich müsste die diejenige sein, die den Stein der Versöhnung ins Rollen bringt. Ich dachte ich wäre verantwortlich Frieden zu machen.
Doch bisher waren ja alle Versuche gescheitert, auf sie zuzugehen und um Kompromisse zu bitten. Das einzige was klappt ist, ich passe mich an und leide still vor mich hin. Aber das kann ich nicht mehr. Damit wären aber meine Eltern zufrieden. Es ist ihnen auch egal, ob ich darunter leide. Das ignorieren sie einfach, so stört es sie nicht. Hauptsache sie können weiter in der Illusion leben, es sei alles ok. Blos nicht das eigenen Leben in Frage stellen.
Deswegen bin ich auch so ein chronischer Weltbild- Zerstückler. Deswegen zerstöre ich einengende Weltbilder. Ich habe eben das Gegenteil zu meinen Eltern entwickelt aus lauter Hass auf die Ignoranz mir und meinen Gefühlen gegenüber. Da ist das Gefühl, ich will nie wider in diese geistigen Enge sein.
Nun heute kann ich dem auch etwas positives abgewinnen, denn sonst hätte ich die Welt nicht so extrem hinterfragt und wäre nicht an den Rand des Denkens geraten. Ja aber wenn das der Grund war, dass ich das so erfahren sollte, dann muss es jetzt doch auch mal genug sein. Wie beendet man das?
Irgendwann kapierte ich dass dass ich mich nicht versöhnen muss. So ließ endlich diese Erwartung die ich an mich selbst gestellt hatte, los.
Dann vor ein paar Wochen rief mich mein Vater (75) an, dass meine Mutter (70) im Krankenhaus liegt. Ich habe aus eigenem Impuls entschieden meine Mutter besuchen zu wollen. Mein Vater meinte er holt mich ab. So war es dann am nächsten Tag, doch als ich in das Auto stieg, fühle ich wieder diese Beklemmung aus der Kindheit in der ich wie versteinert bin, sprachlos werde, in Depression verfalle, Ohnmächtig werde, und mich nicht erwachsen verhalten kann. Ich hatte als Kind Mutismus. In Gegenwart meiner Eltern habe ich heute immer noch Mutismus. So gab es im Krankenhaus ein Situation mit einer fremden Frau, wo ich dachte: hey das bin doch nicht ich. Wäre mein Vater nicht bei mir, hätte ich ganz anders reagiert. Ich hasse es in dieser Anpassung zu sein. Wie durchbreche ich diese Anpassung?
Sie haben so eine Energie, die mir alle mein Bewusstsein, all mein Selbstbewusstsein, meine Fähigkeit mich erwachsen zu verhalten raubt. Und das war wieder so schrecklich für mich, dass ich schon völlig fertig war, als wir am Krankenhaus ankamen. Ich habe versucht meine Reaktion zu beobachten. Aber ich war unfähig mich daraus zu befreien. Die Begegnung mit meiner Mutter war dann ok. Aber ich hatte erst mal wieder für lange Zeit genug, nur auf Grund der Reaktion im Auto.
Doch seit dem Besuch sind meine Eltern wieder vereinnahmend geworden und meinen jetzt ich müsse mich wieder melden. Dadurch erzeigen sie wider Druck, der mich in den Widerstand bringt. Und dann kommt der Gesundheitszustand meiner Mutter hinzu.
Nun telefonierte ich mit meiner Mutter und sie sagte sie fühlt, dass sie bald stirbt. Und das setzt mich so wahnsinnig unter Druck. Denn einerseits kann ich mit diesem Menschen nicht zusammen sein, weil sie mich krank machen und andererseits würde ich mich so gerne versöhnen und helfen. Das geht aber nur wenn sie mich als Person achten. Aber sie verstehen das nicht.
Ich habe Angst dass sie stirbt, aber ich muss auch zu mir stehen. Jeder Kontakt mit ihnen zieht mich so dermaßen runter, das ich depressiv oder krank werde. Nach der Krankhaussache war ich erst mal wieder 3 Tage krank. Und dann weint meine Mutter am Telefon und sagt sie wünscht sich so sehr dass wir uns regelmäßig sehen. Dann sagt sie wider sie respektiert mich ja. Doch ein Satz später zeigt sie mir wieder dass sie mich eben nicht respektiert, zb indem sie mir sagt ich ich soll mich nicht immer so anstellen. Kurz nachdem ich ihr versucht habe zu erklären das sich Hochsensible bin und das eben zu mir gehört. Und so kreisen wir immer wieder um das selbe Thema.
Nachdem sie mir gesagt hat, dass sie denkt sie stirbt habe ich als das Telefonat zu Ende war erst mal geheult. Und dennoch war ich froh dass ich es geschafft habe, unter diesen Bedingungen zu mir zu stehen. Das war irgendwie wie eine Prüfung in Selbstliebe.
Nun habe ich nochmal überlegt, wie denn ein Kompromiss aussehen könnte. Und ich merke ich müsste mich durchsetzten. Sie können ihre Elternrolle einfach nicht loslassen und achten mich nicht als Erwachsene. Es ist ein Art Machtkampf. Und vielleicht muss ich diesen Machtkampf gewinnen?
Aber wie?
Ich habe nochmal einen Brief geschrieben, indem ich ganz offen war, und indem ich nicht als Steffi Tochter zu meinen Eltern gesprochen habe, sondern als Steffi die sich ihrer Psyche sehr bewusst ist zu einer Frau (die mal meine Mutter war) die noch ne Menge zu lernen hat. Denn ich habe erkannt dass ich aus dem Familienkarma der Aufoperfung für andere die zur Krankheit führt, ausgestiegen bin. Aber sie hält weiter an der Idee fest und will mich da rein ziehen.
Und so sehe ich spiegelt wir uns gegenseitig diese Anteile. Ich repräsentiere die Befreiung und sie die Krankheit und das Opferbewusstein, von dem ich mich so mühevoll befreit habe, und in das ich nicht zurück möchte. Mein Vater repräsentiert die Ignoranz und das Unbewusste, von dem ich mich ebenfalls befreien möchte. Und so habe ich versucht ihr das aus höherer Sicht zu erklären, aber hahah ich fürchte, nun hält sie mich für total verrückt. Ich weiß unsere Beziehung muss auf eine andere Ebene gehoben werden, denn Ich mache bei der Mutter Kind Sache nicht mehr mit.
Aber ich merke mir geht so der Arsch auf Grundeis. Warum habe ich als erwachsene Frau noch so eine Angst vor meiner Mutter? Das ist unglaublich! Wie schafft sie das?
Warum ist da ein Anteil in mir, der sich immer noch vor ihrer Meinung, vor ihrer harten Kritik, vor ihrer Ablehnung fürchtet?
Das Problem ist, dass obwohl ich mich sehr intensiv mit der Problematik zwischen uns auseinander gesetzt habe, das sie einfach nicht verstehen, egal wie oft ich es erkläre. Die haben ein Muster dass dann einfach auf Ignoranz oder Dummheit oder andere Abwehrmechnismen schaltet und eben nicht versteht was ich sage. Ich versuche mich schon mein Leben lang zu erklären. Aber ich habe mich von ihnen noch nie gehört gefühlt.
Ein Teil in mir hat die Hoffnung aufgegeben, dass sie mich je verstehen. Ich verstehe mich jetzt selbst. Ich habe aufgegeben, dass sie mich akzeptieren, ich akzeptiere mich selbst. Ich habe aufgegen zu hoffen dass sie mich annehmen wie ich bin, ich nehme mich selbst an. Aber immernoch gibt es irgendetwas was sich die Annahme meiner Eltern wünscht, und ich schaffe es nicht diesen Teil tot zu bekommen.
Jedoch werde ich mich ihnen nie wieder unterordnen.
Aber was soll ich denn mit ihnen machen? Sie sind wie kleine Kinder die eine Mama suchen und Liebe brauchen. Sie haben all ihre Hoffnung darin gesetzt das ich der Mensch sein soll der sie glücklich macht und ihre Erwartungen erfüllt aber ich kann es nicht. Dann aber sind sie gleichzeitig so fordernd und so unempatisch mir gegenüber, dass ich nach einer halben Stunde mit ihnen erstmal ganz viel Abstand brauche, weil der Kontakt bei mir immer noch das alte Trauma an triggert.
Ich habe gelesen, man kann den Elternkomplex nicht überwinden, indem man sich abgrenzt. In der Abgrenzung kann man sich zwar temporär schützen, aber dann bleibt der Komplex bis über den Tod der Eltern erhalten. Ich habe eine schamanische Reise gemacht zum Tod meiner Eltern. Meinen Vater konnte ich in Frieden gehen lassen. Da war ein Loch wo er vorher war. Da war Trauer, aber ich konnte im Frieden sein. Doch bei meiner Mutter kam die Information, dass sich der Komplex über ihren Tod hinaus halten wird, wenn ich ihn nicht auflöse.
Aber das ist bisher nicht möglich. Sie haben irgendeine Zauberkraft die mich ohnmächtig und hilflos macht. Ich verleugne in ihrer Gegenwart all meine Kraft. Wie bleibe ich in meiner Kraft? Letztens habe ich mir einen Talisman umgehangen den ich vorher aufgeladen habe, der hielt ca 30 Minuten und dann war die Energie verbraucht.
Ich habe auch schon allen möglichen Kram gemacht. Familien aufstellen und so Sachen. Ihnen verziehen, um Verzeihung gebeten, mir verziehen, dass ich ihnen nicht geben kann was sie brauchen. Ach sie machen mich einfach wahnsinnig. Das ganze Thema macht mich wahnsinnig.
Spirituell betrachtet verstehe ich sie als Anteile von mir, die mich immer wieder ins Ego ziehen sollen. Währen Steffi der Teil ist, der endlich ganz in die Freiheit will. Dahinter steckt so etwas wie Angst vor der eigenen Größe, Angst vor der eigenen Macht. Festhalten am kleinen Ego. Festhalten an der Ohnmacht. Festhlaten an der Erfolglosigkeit. Fetshalten an der Krankheit. Sie haben eine Macht über mich, die ihnen gar nicht mehr zusteht. Und ich will das jetzt durchbrechen, und weiß nicht wie.
Ich glaube ja man muss mit allen Anteilen in einen Kompromiss kommen. Aber wie soll man Kompromisse aushandeln, wenn die andere Seite gar nicht versteht, was bedeutet Individualität, was bedeutet emotionaler Missbrauch?
Wie soll eine Mutter die selbst nie eine Individualität entwickeln durfte, verstehen was ihre Tochter von ihr will? Mein Vater schaltet auf Ignoranz, meine Mutter denkt ich mache ihr Vorwürfe und verteidigt sich und deshalb hört sie mir nicht zu. Sie kann gar nicht differenzieren zwischen Ursache und Schuld. Ich sage Ursache aber sie hört Schuld. 100 Seiten Briefe schreiben haben das nicht ändern können. Aber mir geht es ja darum, wie können wir heute miteinander leben? Das kommt gar nicht an. Jede Begegnung ist eine Reinzinierung des alten.
We erobere ich mir die Macht über meine Selbstbestimmung in ihrer Gegenwart zurück?
Ich kann mir das noch gar nicht vorstellen. Bisher konnte ich das nur durch Abgrenzung, denn im Kontakt versteinere ich immer wieder durch die Reaktivierung des Traumas.
Aber wie soll das im Kontakt gehen?
Und es gibt da jetzt zwei Haltungen in mir. Einmal ganz zu mir zu stehen.
Und die andere ist Offenheit für Versöhnung.
Doch ich habe keine Ahnung wie das konkret passieren soll.
Habt ihr Erfahrungen mit schwierigen Elternkomplexen?
Habt ihr Erfahrungen mit der Ablösung von den Eltern?
Ich freue mich über einen Rat oder eine Meinung.
Gerne können wir den Thread auch als allgemeinen Thread zum Thema Elternkonflikt verwenden.
Ich freue mich über allgemeinen Austausch zu dem Thema.
In meinem Fall war es so, dass in der Kindheit einen alkoholkranken Vater und eine überforderte emotional kalte Mutter erlebt habe. Durch meine Mutter habe ich körperliche Gewalt erfahren, durch beide Eltern emotionalen Missbrauch. Sie sind beide wie abhängige Kinder, die nicht ohne den anderen leben können mit ihm aber auch nicht. So haben sie immer schon in einer Streitbeziehung, einer Hassliebe gelebt, und ich stand immer hilflos dazwischen. Ich durfte ihre Erwartungen erfüllen, ansonsten hatte ich keine Existenzberechtigung. Ich musste gehorchen, sonst bekam ich Ärger. Ich war sehr alleine als Kind, denn für den Menschen, der ich eigendlich war, hatte sich niemand interessiert. Ich habe nicht erfahren dass sich ein Gegenüber für mich interessiert, wie ich war, Ich musste immer nur so ein wie sie mich haben wollten, sonst wurde ich kritisiert.
Mein Vater war seiner Vaterrolle dysfunktional auf Grund seiner Sucht. Meiner Mutter war dysfunktional bei allen Dingen, wo es um Mitgefühl und Verständnis ging. Sie hat mich materiell Versorgt, aber emotional bin ich an ihrem ausgestreckten Arm verhungert.
Meine Persönlichkeit hat in der Beziehung zu meinen Eltern keine Beachtung gefunden. So habe ich teilweise keine normale Ich-Struktur, kein Selbstbewusstsein, kein Selbstwertgefühl, keine Selbstwirksamkeit ausbilden können. Ich hatte nicht mal eine Trotzphase, weil ich intuitiv wusste, dass diese nicht toleriert wird. Ich durfte keinen eigenen Willen entwickeln. Mein Wille wurde mir genommen. Das alles habe ich erst kürzlich nachgeholt.
Mit 18 bin ich dann ausgezogen, um aus der Situation raus zu kommen. Bis ich ca 30 Jahre alt war habe ich meine Eltern regelmäßig irgendwie immer noch brav und angepasst, besucht und versucht mit ihnen im Gespräch die Situation aufzuarbeiten. Doch trotz großer Mühe, gelang es mir nicht.
Sie sind nicht sonderlich gebildet, so dass sie teilweise wirklich nicht verstehen was ich ihnen sagen möchte. Mein Vater ist seit ich 17 Jahre alt war dann endlich trocken gewesen, aber die Beziehungsdynamik ist geblieben.
Meine Eltern selbst haben kein Bedürfnis die Vergangenheit aufzuarbeiten. Meine Mutter ist seit ich 8 Jahre alt war erkrankt, wie ich es wahrnehme auf Grund der Lebenssituation. Auch sie hat sehr unter der Situation gelitten. Sie hat eine Art Co Abhängigkeit bedient. Auch deshalb war sie für mich dysfunktional, denn ich musste immer Verständnis für die Krankheiten meiner Eltern haben. Ich habe mich schon als Kind für sie verantwortlich gefühlt. Denn schon da erlebte ich wie meine Eltern schwer Krank waren.
Als ich 30 Jahre (ich bin jetzt 38 J) alt war, begannen die ersten abgespalten Teile des Schmerzkörpers in mir bewusst zu werden hochzukommen. So erinnerte ich mich plötzlich an die Schwere der Gewalt und Lieblosigkeit, die ich als Kind erfuhr. Und als ich mich daran erinnerte, begann ein langsame umdenken.
Schon als Kind entwicklete ich sehr viel Verständnis für die Hintergründe, warum meine Eltern so waren. Ich habe immer den Täter verstehen können. Für mich als Opfer der Umstände, begann ich erst nach und nach überhaupt Mitgefühl zu entwickeln. Ich hatte immer Schuldgefühle. Ich dachte immer ich könnte irgendetwas tun, so dass bei meinen Eltern ein Umdenken passiert. Ich habe immer gehofft, dass sie eines Tages verstehen wie sehr ich leiden musste. Mit 30J grenzte ich mich das erste mal für ein paar Monate ab. Letztlich war ich es wieder die aus schlechtem Gewissen auf sie zu ging und sich wieder anpasste. Denn sie sind sich keiner Schuld bewusst.
Ich begann ganz langsam Mitgefühl mit mir selbst zu bekommen, etwas was ich früher nicht hatte, denn mir wurde ja nie Empathie gegenüber gezeigt. Mir war die Schwere meines Traumas lange nicht bewusst, obwohl ich wusste, dass ich eine schwierige Kindheit hatte. Aber mir einzugestehen wie heftig das war, fiel mir lange schwer. Denn meine Eltern hatten alles negiert, gesagt ich hätte mich angestellt, es relativiert und diesen ignoranten Teil hatte ich mir gegenüber übernommen. Für andere hatte ich immer Mitgefühl aber für mich nicht. Doch gerade mit Hilfe von Meditation und meiner spirituellen Entwicklung, kam dann alles wieder hoch. Vor allem auch weil ich mein Helfersyndrom durch das Ennegramm endlich durchschaute. Und erst da erkannte ich bewusst, wie schlimm das als Kind für mich war.
Mit ca. 35 verschlechterte sich dann mein ohnehin immer schon angeschlagener Gesundheitszustand sehr drastisch. Ich bekam, Asthma und später eine Depression. In der Zeit musste ich mich von den Erwartungen meiner Eltern zunehmend abgrenzen, denn sie erkannten meine Erkrankung nicht an und erwarteten weiterhin, dass ich mich ihren Vorstellungen beugte. Mein Krankheit lies das aber nicht mehr zu.
Diese missfiel meinen Eltern dann sehr. Sie haben bis heute kein Verständnis dafür, dass ich mich gut um mich kümmern muss, welches im Umkehrschluss heißt, dass ich mich nicht so um sie kümmern kann, wie sie es sich wünschen.
Diese geschah mehrmals bis ich am Ende aus unterschiedlichen Gründen total zusammenbrach. Sie hatten immer noch kein Verständnis für mich und so brach ich dann vor ungefähr zwei Jahren den Kontakt zu ihnen fast ganz ab. Der Kontakt beschränkte sich darauf, dass ich ihnen Briefe schrieb, um mich zu erklären. In den Briefen äußerte ich zum ersten Mal meine Schmerz so deutlich, dass sie die Schwere meines Trauma erkannt haben müssen. Sie haben nicht einmal inhaltlich auf meine Briefe geantwortet. Sie ignorieren es weiterhin. Jeder Kontakt bestand wieder aus dem Schweigen und der Ignoranz meines Vaters und den Vorwürfen meiner Mutter. Und so blieb ich beim Kontrakt Abbruch, weil ich zu mir stehen musste. Weil ich nicht weiß wie ich mit Menschen im Kontakt sein soll, die sich mir gegenüber so verhalten.
Ich denke um so wackeliger die eigene Selbstliebe ist, um so wichtiger kann eine Phase der Abgrenzung sein. Damals ging es nur mit totalem Kontaktabbruch. Ich musste mich erstmal finden. Ich habe fast zwei Jahre lang mein Trauma angeschaut, gefühlt, analysiert, beweint, meine Wut wieder befreit, die nie da sein durfte, gelernt mich wieder ernst genug zu nehmen, mit all dem was verdrängt war. Und jetzt bin ich dadurch etwas stabilier.
Ich habe gelernt meine Gefühle und Bedürfnisse ernst zu nehmen. Und seitdem geht es bei mir gesundheitlich aufwärz. Ich habe gelernt im MItgefühl mit mir selbst zu sein. Ich habe gelernt mich zu beschützen, wenn mich Menschen schlecht behandeln. Ich habe gelernt zu mir zu halten und mir selbst der wichtigste Mensch zu sein. Ich brauche keine Eltern mehr. Nun ist aber das Problem meine Eltern scheinen mich zu brauchen.
Vor einem halben Jahr begann wieder ein spärlicher Kontakt zu meinem Vater. Dh. es gab einige wenige Besuche, die er sich wünschte und er stand dann einfach vor der Tür. Ich weiß auch noch nicht, ob ich das so möchte, denn eine Chance Nein zusagen, hatte ich irgendwie nicht. Und es ist eben diese Übergriffigkeit, die ich nicht mag, die aber nur mit höchster Agressivität stoppen kann.
Die Besuche liefen zwar friedlich ab, jedoch bin ich im Kontakt zu ihm immer wieder in diesem Anpassungsmodus den ich so hasse, indem ich mich so gefangen fühle, dass ich von selbst keinen Impuls verspüre nach Kontakt. Da das im Abstand von 2-3 Monate war, habe ich gedacht, ok ich mache einen Kompromiss. Er ist jetzt 75 Jahre alt. Immer wieder bedrängt mich die Frage, was wenn sie sterben?
Werde ich mir Vorwürfe machen, wenn ich mich nicht mit ihnen versöhnt habe. Und abgesehen davon tun sie mir eben auch Leid, denn sie sind krank. Ich habe mit ihnen Mitgefühl, aber mit mir jetzt eben auch. Und ich weiß noch nicht wie kann ein Kompromiss aussehen?
Die Beziehung zu meiner Mutter ist noch viel Schwieriger, weil meine Mutter mir permanent Vorwürfe macht, mich in meiner Individualität nicht anerkennt, sehr kritisch ist. Alles schlecht redet was mir gefällt. So gerate ich in ihrer Gegenwart sofort in einen Widerstand und will eigentlich nur weg von ihnen. Ich will weg von dieser Negativität. Meine Eltern sind die Personifikation der Negativität. Sie sind Lebensängstlich, leben in der Vergangenheit, lehnen alles Neue ab, währen dich ein sehr interessierter Mensch bin. Sie sind sehr kleingeistig, währen ich ein Freigeist bin. Dieses ermöglicht mir immer nur, mich ihnen anzupassen, denn auf meine Impulse gehen sie nicht ein. Aber dann findet meine Persönlichkeit wieder keinen Raum und ich fühle mich Retraumatisiert.
Früher dachte ich auch mal, ich wünschte mir Erleuchtet zu sein, um eben gar kein Ego mehr zu haben. Um keinen Willen zu haben, um keine Persönlichkeit zu haben. Um einfach für sie ohne eine Persönlichkeit sein zu können. Aber heute sehe ich ein, dass das gar nicht die Lösung für mich sein soll.
Ich ich sehe heute auch wie schädlich der Gedanke für mich ist. Ich sehe wie destruktiv der Gedanke ist. Denn das würde dann bedeuten weitere Unterdrückung des Selbst, um akzeptiert zu werden. Also für mich geht das nicht. Ich muss die Individuation abschliessen und ganz zu mir Selbst stehen. Ich muss erstmal ein stabiles Ich aufbauen, weil ich ja nie eins hatte. Erwachen heisst nicht nur Ego Abbau, sonderna uch Ego Aufbau, wenn man grundlegende Schritte überspungen hat.
Allein diese negative Atmosphäre die sie erzeugen, strengt mich unglaublich an. Denn ich neige dazu durch meine Empathie darin einzutauchen und zu versinken, zu ertrinken. Und ich möchte ja weiter in die Freude. Wenn ich alleine mit mir bin, gelingt mir das auch. Ich kann mich mittlerweile schon ganz gut regulieren. Aber ich schaffe es nicht in ihrer Gegenwart mein Licht am brennen zu halten, nicht mal ein Funken Lebensfreude ist da noch übrig, denn sie zerstören alles. Ich habe einen Widerwillen gegen ihren kleinen engen Geist.
Anfang des Jahres saß meine Mutter bei meinem Vater im Auto und ich ging hin um ihr Hallo zu sagen, nachdem wir uns fast ein Jahr nicht gesprochen hatten. Ich ging mit versöhnlicher, herzlicher Haltung los. Mein Herzchakra war auf. Aber sie war wieder so ablehnend, dass ich mich so hilflos gefühlt habe und total ausgerastet bin und meiner Wut über die Ablehnung aus meiner Kindheit Raum gegeben habe. Danach war dann erst mal wieder Funkstille. Ich war froh, dass ich sie endlich mal angeschrien habe, weil ich das eher therapeutisch geseehen hatte. Ich habe richtig gespürt wie abgespaltete Anteile wieder integriert wurden. Das war als hätte ich aus einer astralen Zwischenwelt die Wut zurück geholt, die nie da sein durfte. Meine Mutter konnte das nicht verstehen. Aus ihrer Sicht war ich wieder die Verrückte die mitten auf der Straße ausrastet. Sie verstehen nicht, dass das mein Leben lang in mir brodelte und während meiner gesamten Kindheit nie raus durfte. Damals wäre ich bestraft worden.
So gerate ich durch meine Eltern in kindliche Bewussteinszustände, in denen ich mich ganz anders verhalte als in anderen Konfliksituationen mit anderen Menschen. Das ist mir irgendwie auch peinlich, weil ich dann als Erwachsene, die abgespaltenen 30 Jahre alten Anteile ausgieren muss, während ich Eltern vor mir habe, die nicht verstehen was Verdrängung oder Abspaltung ist. Denn normalerweise beherrsche ich meien Gefühle und bin in Konflikten sehr sachlich. Sie schaffen es einfach, alle Knöpfe bei mir zu drücken, die da sind.
Früher dachte ich immer, ich müsste mich mit meinem Eltern versöhnen, und vor allem dachte ich auch ich müsste die diejenige sein, die den Stein der Versöhnung ins Rollen bringt. Ich dachte ich wäre verantwortlich Frieden zu machen.
Doch bisher waren ja alle Versuche gescheitert, auf sie zuzugehen und um Kompromisse zu bitten. Das einzige was klappt ist, ich passe mich an und leide still vor mich hin. Aber das kann ich nicht mehr. Damit wären aber meine Eltern zufrieden. Es ist ihnen auch egal, ob ich darunter leide. Das ignorieren sie einfach, so stört es sie nicht. Hauptsache sie können weiter in der Illusion leben, es sei alles ok. Blos nicht das eigenen Leben in Frage stellen.
Deswegen bin ich auch so ein chronischer Weltbild- Zerstückler. Deswegen zerstöre ich einengende Weltbilder. Ich habe eben das Gegenteil zu meinen Eltern entwickelt aus lauter Hass auf die Ignoranz mir und meinen Gefühlen gegenüber. Da ist das Gefühl, ich will nie wider in diese geistigen Enge sein.
Nun heute kann ich dem auch etwas positives abgewinnen, denn sonst hätte ich die Welt nicht so extrem hinterfragt und wäre nicht an den Rand des Denkens geraten. Ja aber wenn das der Grund war, dass ich das so erfahren sollte, dann muss es jetzt doch auch mal genug sein. Wie beendet man das?
Irgendwann kapierte ich dass dass ich mich nicht versöhnen muss. So ließ endlich diese Erwartung die ich an mich selbst gestellt hatte, los.
Dann vor ein paar Wochen rief mich mein Vater (75) an, dass meine Mutter (70) im Krankenhaus liegt. Ich habe aus eigenem Impuls entschieden meine Mutter besuchen zu wollen. Mein Vater meinte er holt mich ab. So war es dann am nächsten Tag, doch als ich in das Auto stieg, fühle ich wieder diese Beklemmung aus der Kindheit in der ich wie versteinert bin, sprachlos werde, in Depression verfalle, Ohnmächtig werde, und mich nicht erwachsen verhalten kann. Ich hatte als Kind Mutismus. In Gegenwart meiner Eltern habe ich heute immer noch Mutismus. So gab es im Krankenhaus ein Situation mit einer fremden Frau, wo ich dachte: hey das bin doch nicht ich. Wäre mein Vater nicht bei mir, hätte ich ganz anders reagiert. Ich hasse es in dieser Anpassung zu sein. Wie durchbreche ich diese Anpassung?
Sie haben so eine Energie, die mir alle mein Bewusstsein, all mein Selbstbewusstsein, meine Fähigkeit mich erwachsen zu verhalten raubt. Und das war wieder so schrecklich für mich, dass ich schon völlig fertig war, als wir am Krankenhaus ankamen. Ich habe versucht meine Reaktion zu beobachten. Aber ich war unfähig mich daraus zu befreien. Die Begegnung mit meiner Mutter war dann ok. Aber ich hatte erst mal wieder für lange Zeit genug, nur auf Grund der Reaktion im Auto.
Doch seit dem Besuch sind meine Eltern wieder vereinnahmend geworden und meinen jetzt ich müsse mich wieder melden. Dadurch erzeigen sie wider Druck, der mich in den Widerstand bringt. Und dann kommt der Gesundheitszustand meiner Mutter hinzu.
Nun telefonierte ich mit meiner Mutter und sie sagte sie fühlt, dass sie bald stirbt. Und das setzt mich so wahnsinnig unter Druck. Denn einerseits kann ich mit diesem Menschen nicht zusammen sein, weil sie mich krank machen und andererseits würde ich mich so gerne versöhnen und helfen. Das geht aber nur wenn sie mich als Person achten. Aber sie verstehen das nicht.
Ich habe Angst dass sie stirbt, aber ich muss auch zu mir stehen. Jeder Kontakt mit ihnen zieht mich so dermaßen runter, das ich depressiv oder krank werde. Nach der Krankhaussache war ich erst mal wieder 3 Tage krank. Und dann weint meine Mutter am Telefon und sagt sie wünscht sich so sehr dass wir uns regelmäßig sehen. Dann sagt sie wider sie respektiert mich ja. Doch ein Satz später zeigt sie mir wieder dass sie mich eben nicht respektiert, zb indem sie mir sagt ich ich soll mich nicht immer so anstellen. Kurz nachdem ich ihr versucht habe zu erklären das sich Hochsensible bin und das eben zu mir gehört. Und so kreisen wir immer wieder um das selbe Thema.
Nachdem sie mir gesagt hat, dass sie denkt sie stirbt habe ich als das Telefonat zu Ende war erst mal geheult. Und dennoch war ich froh dass ich es geschafft habe, unter diesen Bedingungen zu mir zu stehen. Das war irgendwie wie eine Prüfung in Selbstliebe.
Nun habe ich nochmal überlegt, wie denn ein Kompromiss aussehen könnte. Und ich merke ich müsste mich durchsetzten. Sie können ihre Elternrolle einfach nicht loslassen und achten mich nicht als Erwachsene. Es ist ein Art Machtkampf. Und vielleicht muss ich diesen Machtkampf gewinnen?
Aber wie?
Ich habe nochmal einen Brief geschrieben, indem ich ganz offen war, und indem ich nicht als Steffi Tochter zu meinen Eltern gesprochen habe, sondern als Steffi die sich ihrer Psyche sehr bewusst ist zu einer Frau (die mal meine Mutter war) die noch ne Menge zu lernen hat. Denn ich habe erkannt dass ich aus dem Familienkarma der Aufoperfung für andere die zur Krankheit führt, ausgestiegen bin. Aber sie hält weiter an der Idee fest und will mich da rein ziehen.
Und so sehe ich spiegelt wir uns gegenseitig diese Anteile. Ich repräsentiere die Befreiung und sie die Krankheit und das Opferbewusstein, von dem ich mich so mühevoll befreit habe, und in das ich nicht zurück möchte. Mein Vater repräsentiert die Ignoranz und das Unbewusste, von dem ich mich ebenfalls befreien möchte. Und so habe ich versucht ihr das aus höherer Sicht zu erklären, aber hahah ich fürchte, nun hält sie mich für total verrückt. Ich weiß unsere Beziehung muss auf eine andere Ebene gehoben werden, denn Ich mache bei der Mutter Kind Sache nicht mehr mit.
Aber ich merke mir geht so der Arsch auf Grundeis. Warum habe ich als erwachsene Frau noch so eine Angst vor meiner Mutter? Das ist unglaublich! Wie schafft sie das?
Warum ist da ein Anteil in mir, der sich immer noch vor ihrer Meinung, vor ihrer harten Kritik, vor ihrer Ablehnung fürchtet?
Das Problem ist, dass obwohl ich mich sehr intensiv mit der Problematik zwischen uns auseinander gesetzt habe, das sie einfach nicht verstehen, egal wie oft ich es erkläre. Die haben ein Muster dass dann einfach auf Ignoranz oder Dummheit oder andere Abwehrmechnismen schaltet und eben nicht versteht was ich sage. Ich versuche mich schon mein Leben lang zu erklären. Aber ich habe mich von ihnen noch nie gehört gefühlt.
Ein Teil in mir hat die Hoffnung aufgegeben, dass sie mich je verstehen. Ich verstehe mich jetzt selbst. Ich habe aufgegeben, dass sie mich akzeptieren, ich akzeptiere mich selbst. Ich habe aufgegen zu hoffen dass sie mich annehmen wie ich bin, ich nehme mich selbst an. Aber immernoch gibt es irgendetwas was sich die Annahme meiner Eltern wünscht, und ich schaffe es nicht diesen Teil tot zu bekommen.
Jedoch werde ich mich ihnen nie wieder unterordnen.
Aber was soll ich denn mit ihnen machen? Sie sind wie kleine Kinder die eine Mama suchen und Liebe brauchen. Sie haben all ihre Hoffnung darin gesetzt das ich der Mensch sein soll der sie glücklich macht und ihre Erwartungen erfüllt aber ich kann es nicht. Dann aber sind sie gleichzeitig so fordernd und so unempatisch mir gegenüber, dass ich nach einer halben Stunde mit ihnen erstmal ganz viel Abstand brauche, weil der Kontakt bei mir immer noch das alte Trauma an triggert.
Ich habe gelesen, man kann den Elternkomplex nicht überwinden, indem man sich abgrenzt. In der Abgrenzung kann man sich zwar temporär schützen, aber dann bleibt der Komplex bis über den Tod der Eltern erhalten. Ich habe eine schamanische Reise gemacht zum Tod meiner Eltern. Meinen Vater konnte ich in Frieden gehen lassen. Da war ein Loch wo er vorher war. Da war Trauer, aber ich konnte im Frieden sein. Doch bei meiner Mutter kam die Information, dass sich der Komplex über ihren Tod hinaus halten wird, wenn ich ihn nicht auflöse.
Aber das ist bisher nicht möglich. Sie haben irgendeine Zauberkraft die mich ohnmächtig und hilflos macht. Ich verleugne in ihrer Gegenwart all meine Kraft. Wie bleibe ich in meiner Kraft? Letztens habe ich mir einen Talisman umgehangen den ich vorher aufgeladen habe, der hielt ca 30 Minuten und dann war die Energie verbraucht.
Ich habe auch schon allen möglichen Kram gemacht. Familien aufstellen und so Sachen. Ihnen verziehen, um Verzeihung gebeten, mir verziehen, dass ich ihnen nicht geben kann was sie brauchen. Ach sie machen mich einfach wahnsinnig. Das ganze Thema macht mich wahnsinnig.
Spirituell betrachtet verstehe ich sie als Anteile von mir, die mich immer wieder ins Ego ziehen sollen. Währen Steffi der Teil ist, der endlich ganz in die Freiheit will. Dahinter steckt so etwas wie Angst vor der eigenen Größe, Angst vor der eigenen Macht. Festhalten am kleinen Ego. Festhalten an der Ohnmacht. Festhlaten an der Erfolglosigkeit. Fetshalten an der Krankheit. Sie haben eine Macht über mich, die ihnen gar nicht mehr zusteht. Und ich will das jetzt durchbrechen, und weiß nicht wie.
Ich glaube ja man muss mit allen Anteilen in einen Kompromiss kommen. Aber wie soll man Kompromisse aushandeln, wenn die andere Seite gar nicht versteht, was bedeutet Individualität, was bedeutet emotionaler Missbrauch?
Wie soll eine Mutter die selbst nie eine Individualität entwickeln durfte, verstehen was ihre Tochter von ihr will? Mein Vater schaltet auf Ignoranz, meine Mutter denkt ich mache ihr Vorwürfe und verteidigt sich und deshalb hört sie mir nicht zu. Sie kann gar nicht differenzieren zwischen Ursache und Schuld. Ich sage Ursache aber sie hört Schuld. 100 Seiten Briefe schreiben haben das nicht ändern können. Aber mir geht es ja darum, wie können wir heute miteinander leben? Das kommt gar nicht an. Jede Begegnung ist eine Reinzinierung des alten.
We erobere ich mir die Macht über meine Selbstbestimmung in ihrer Gegenwart zurück?
Ich kann mir das noch gar nicht vorstellen. Bisher konnte ich das nur durch Abgrenzung, denn im Kontakt versteinere ich immer wieder durch die Reaktivierung des Traumas.
Aber wie soll das im Kontakt gehen?
Und es gibt da jetzt zwei Haltungen in mir. Einmal ganz zu mir zu stehen.
Und die andere ist Offenheit für Versöhnung.
Doch ich habe keine Ahnung wie das konkret passieren soll.
Habt ihr Erfahrungen mit schwierigen Elternkomplexen?
Habt ihr Erfahrungen mit der Ablösung von den Eltern?
Ich freue mich über einen Rat oder eine Meinung.
Gerne können wir den Thread auch als allgemeinen Thread zum Thema Elternkonflikt verwenden.
Ich freue mich über allgemeinen Austausch zu dem Thema.