RE: Was habt ihr über euch und eure Vergangenheit erfahren...
02.03.2011, 16:34
Ohne überheblich klingen zu wollen: Was, ist es, das Dich als Person ausmacht? Und was musst Du noch über Dich wissen, was Du jetzt noch nicht zu wissen glaubst?
Ich hatte heute Nacht den folgenden Traum:
Ich bin mit meiner Frau zusammen auf Verwandtenbesuch. Unsere Verwandten sind ein junges Ehepaar. Beide sind sehr religiös, und glauben an einen (katholischen) Gott. Vor allem die Frau schöpft ihre gesamte Kraft aus ihrem Glauben an Gott, und dessen reale Existenz.
Sie wirkt dabei aber traurig. Denn sie ist überzeugt davon, daß sie sich selbst verliert, wenn Sie den Glauben an Gott verliert. Daher klammert sie sich daran daran fest. Aber sie möchte insgeheim gleichzeitig auch, daß diese ständige Angst vor dem Totalverlust aufhört. Ich frage sie was schlimmstenfalls passieren könnte, wenn sie wüsste, daß es keinen Gott gibt? Sie blickt mich unverwandt an. Ihr Mann steht ruhig mitten in der Szene. Die anfängliche Freundlichkeit und Herzlichkeit sind aus seinem Gesicht gewichen. Er scheint zu beobachten, was nun als nächstes passieren würde... Die junge Frau wird immer ängstlicher, und fragt benahe panisch, was ich damit meine?
Ich zeige auf eine dieser "Schneekugeln", die auf einem Regal steht. Ich sage: Stell dir vor diese Schneekugel ist das Universum. Diese Schneekugel enthält also Alles, was ist - die gesamte Schöpfung. Alles was Gott geschaffen hat! Ihr Mann wiederholt stoisch "Alles, was ist!", und blickt dabei regungslos zu Boden.
Ich spüre wie sich die Panik in der jungen Frau immer weiter ausbreitet. Mit bemüht ruhiger Stimme sage ich: Wenn Gott nun Alles, was ist erschaffen hat, dann kann er unmöglich Teil seiner eigenen Schöpfung sein! Die Schneekugel, das Universum, Alles, was ist kann Gott - ihren Schöpfer - nicht beinhalten!
Die Frau beginnt nun hemmungslos zu weinen. Ihr Mann steht regungslos da. Ich nehme die junge Frau in den Arm. Sie beruhigt sich, und ich merke, daß sie beginnt zu verstehen...
Am Ende des Traumes sind ihre Illusion über einen personifizierten Gott, und ihr gesamtes Weltbild, das auf dieser Illusion aufgebaut war, zusammengebrochen. Sie ist nun frei! Denn sie hat erkannt, daß auch sie selbst nicht das ist, wofür sie sich bisher gehalten hatte. Sie hat durch den Verlust ihrer Illusion über einen real existierenden Gott auch die Identifikation mit "sich selbst", respektive dem, was sie bisher dafür gehalten hatte, verloren.
Ihr Mann steht weiterhin regungslos in der Szene, und starrt zu Boden; er schaffte es nicht sich von seinen Illusionen zu lösen.