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bekömmlichkeit der freiheit

bekömmlichkeit der freiheit
#1
20.03.2006, 21:22
als ich rausblicke scheint die sonne, der frühling macht seine ersten tapsigen schritte, es wird langsam wieder wärmer und ich denke mir, es ist zeit ein wenig zu träumen und den rest des tages zu verschlafen......
.....nach einigen unklaren szenen die sich in trüber verschwommenheit verlieren, finde ich mich in einen etwas düsteren stadtszenario wieder. die verbindlichkeit der schwerkraft scheint mir ein wenig zu langweilig und drückend und ich beschließe mich ihrer zu entledigen und es den vögeln gleich zu tun. gesagt getan, bin ich auch schon in der luft. erst bin ich noch ein wenig ungeschickt und wenig virtuos in meinen flugversuchen, doch schon bald finde ich heraus wie ich durch verlagerung meines gewichts meinen flug steuern kann. es dauert auch nicht lange und es schließt sich mir ein mädchen an, ein wenig burschikos, aber durchaus hübsch, von der es aus irgendeinen grund zwei versionen gibt. ich zeige ihr, selbst verwundert über die kuriosität, was es mir ermöglicht zu fliegen. es ist ein zierliches goldkettchen an meinen fußgelenk, behangen mit großen kitschigen herzchen aus matt gold. die ganze, nicht gerade sonderlich hübsche konstruktion hat irgendetwas, mir allerdings unbekanntes, mit herman hesse zu tun. (weiß der geier?!). sie legt ein ähnliches, jedoch deutlich hübscheres kettchen an und begleitet mich auf meinen flügen (.....jaja seit dem ich die vermeintlich freiheit, des solotums genießen darf, wobei das zwingende dieses zustandes mir die freiheit gehörig versaut, sind frauen zumindest in meinen träumen zu ständigen wegbegleitern geworden.....vielleicht der richtige zeitpunkt für eine kontaktanzeige......also hallo ich bin tim neunzehn jahre und.......ach ich vergaß, dieser versuch entbehrt wohl jeglicher sinnhaftigkeit, finde ich doch stets wenn ich nicht suche......ihr weiber seid mir doch rätselhafte zauberwesen.....oh ich schweife ab......zurück zum traum......) eigentlich gibt es nicht mehr viel zu erzählen, außer das Mich wegen meiner begleiterin ein paar moralische bedenken anfangen zu zwicken, da ihr alter beständig abzunehmen scheint.......

nach träumen dieser art frage ich mich stets inwiefern die statik unserer (wach) realität, mit ihren vielen regeln und gesetzen denen sie so brav gehorcht, vom menschen induziert ist, oder weniger fremdwortlastig ausgedrückt, in wie weit der mensch mehr künstler und schöpfer ist als er zu begreifen gewollt ist......gehen diese ganzen gesetze nur vom menschen aus , von der scheinbaren kollektivität und einheit unserer wahrnehmung? können wir unsere schlummernden flügel wecken und uns den sternen entgegen schwingen? Sind all die so gescheit klingenden mathematischen und physikalischen gesetzmäßigkeiten, nicht ein versuch kontrolle zu erlangen, kontrolle aus furchtsamkeit? Gab es vielleicht tatsächlich drachen, dämonen und kobolde, weil man sie einst noch existieren ließ? Ich bekomme dann stets das gefühl das es nur eines kleinen schrittes bedarf und ich kann mich vom boden abstoßen, fliegen, all die feinen regeln beiseite räumen und meine fantasie zur einzig gültigen gesetzmäßigkeit machen.......aber dann wird das bild blass, ich blicke zurück und muss mir eingestehen das in anbetracht der bedeutung die träume oder allgemein meine innere welt, mit ihrer scheinbaren willkür für mich haben, es doch recht beruhigend ist, um die feste insel „wirklichkeit“ zu wissen, zur der man sich in zeiten der unsicherheit, wenn der sturm das meer peitscht, zurückziehen kann......
Aber gnädige Frau, so werfen sie doch das hässliche Kind weg. Ich mache ihnen ein neues und dieses wird sicher von lieblicherer Gestalt sein, als ihres es ist.
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Re: bekömmlichkeit der freiheit
#2
25.05.2006, 23:01
Man kann es drehen und wenden wie man will. Wenn wir Regeln kennen, dann müssen sie irgendwo herkommen (auch, wenn sie nur in unserem Geist existieren). Wo ein Verstand existiert wäre es nur logisch das Regelmäßige vom Unregelmäßigen zu trennen. Das Regelmäßige nennen wir dann Realität und das Unregelmäßige meinetwegen Traum.
Wie die ganze Welt (einschließlich der Träume) wirklich beschaffen ist, können wir offenbar nicht ermessen. Wir sind aber in der Lage alles Regelmäßige logisch zu vereinen und uns damit eine Wirklichkeit zu schaffen. Wer weiß. Vielleicht ist die Welt hauptsächlich ein unglaubliches Chaos. Vielleicht ist die Zeit eine Illusion, die man sich schafft, um überhaupt regelmäßiges zu erkennen. Was für uns Wirklichkeit ist, ist eigentlich nur der Teil, der festen Regeln folgt.

Ich wüsste nicht was ein Wesen mit klarerer Wahrnehmung erkennen würde, aber ich kann verstehen was ein Wesen mit trüberer Wahrnehmung erkennt. Es gibt für das Wesen weniger Zusammenhänge, es gibt vielleicht wirklich nur das, was es sieht. Andere Wesen wären nicht lebendig und nicht beseelt. Hinter einer Wand gibt es nichts, da ist nur ein undurchsichtiges Etwas. Es gibt keinen Tot, genausowenig wie die Zeit existiert.
Wenn man jetzt den Spieß umdreht und sich vorstellt selbst jedes Wesen zu sein, das kaum über seine Sinne hinaus etwas erkennen kann, wird einem vielleicht klar, wohin unsere Reise führt. Die wenigen wirklich klaren Momente in unserem Leben ermöglichen uns vielleicht einen kleinen Einblick in das, was noch auf die Menschheit zukommt. Wenn die Dinge bedeutungsvoll und harmonisch erscheinen. Wenn es keine Zeit mehr gibt, sondern nur noch wahrhaftiges und unendliches, wo es nur die letzte Zukunft gibt, die niemals existieren wird und doch immer gegenwärtig ist. Dann beantworten sich vielleicht für einen Augenblick alle großen Fragen der Menschheit, weil man erkennt, dass es Fragen voller Widersprüche sind, die keiner Antwort bedürfen. Und es tun sich neue Fragen auf, die der Verstand allerdings nichteinmal fassen kann. Was ist also Realität? Die Antwort ist einfach: Alles! Sogar unsere Träume. Was verstehen wir unter Realität? Eigentlich nur einige Regelmäßigkeiten, welche wir erkannt haben.
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Re: bekömmlichkeit der freiheit
#3
26.05.2006, 16:44

Zitat:Ich wüsste nicht was ein Wesen mit klarerer Wahrnehmung erkennen würde, aber ich kann verstehen was ein Wesen mit trüberer Wahrnehmung erkennt. Es gibt für das Wesen weniger Zusammenhänge, es gibt vielleicht wirklich nur das, was es sieht. Andere Wesen wären nicht lebendig und nicht beseelt. Hinter einer Wand gibt es nichts, da ist nur ein undurchsichtiges Etwas. Es gibt keinen Tot, genausowenig wie die Zeit existiert.


und wie waere es mit: "je trueber, umso mehr "zusammenhaenge'"? biggrin
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
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Re: bekömmlichkeit der freiheit
#4
26.05.2006, 19:50
@spell bound: Also das müsstest du mir jetzt mal erklären. Es mag vielleicht sein, dass man im trüben Zustand weniger Fragen stellt (aber eigentlich sind die Fragen nur anders), dennoch exisieren offenbar weniger Zusammenhänge. Im Traum ist ja alles total verworren.
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Re: bekömmlichkeit der freiheit
#5
26.05.2006, 19:53
du wuerdest es verstehen, wenn du davon ausgehen wuerdest, es gaebe gar keine zusammenhaenge, bzw nur als illusionen - damit ist jedes "erkennen der wirklichkeit" oder derartiges trug, also eher truebe sichtweise der welt
- dass weniger zusammenhaenge im truebtraum existieren, stellst du ja auch erst im nachhinein fest.. oder wenn du eben klar bist bigwink und nicht truebe
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Re: bekömmlichkeit der freiheit
#6
26.05.2006, 20:59
Wie definierst du denn Illusion? Eine Illusion ist ja ein Trugbild. Ein Trugbild braucht ein Vorbild (nämlich die Wirklichkeit). Wenn es keine Wirklichkeit gibt, gibt es auch keine Illusion. Der Begriff ergibt als solcher in diesem Zusammenhang imo einfach keinen Sinn.
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Re: bekömmlichkeit der freiheit
#7
26.05.2006, 23:11
gut, dann verwenden wir einen begriff den ich erst gescheut hatte.. konstruktion
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
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