RE: Indirekte (WILD)Techniken
28.04.2012, 11:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.04.2012, 21:10 von DreamingDesigner.)
Wie erhofft (was positiver Wille doch ausmacht!

) hat sich heute zumindest ein kleiner DILD-Erfolg eingestellt. Sorry, dass es etwas länger wird, aber vielleicht kann der Bericht als Warnung an andere Anfänger dienen, nicht denselben Fehler zu machen wie ich heute Nacht. Zwar hatte ich zuvor schon mal von der Problematik gelesen, aber wenn es einen selber das 1. Mal erwischt, tappt man anscheinend doch schnell in die Falle...
(Wer den gesamten Kontext nachvollziehen möchte, kann den Text mit der Maus markieren, ansonsten folgt weiter unten direkt das Entscheidende.)
Ich befinde mich in einem großen Gebäude in einer Art Gang/Flur. Hinter mir ist eine Fensterfront, links von mir eine Doppelglastür. Ein Arbeitskollege kommt an mir vorbei, scheint mich aber nicht groß zu beachten. Er trägt sehr sonderbare Kleidung, die man am ehesten als eine Mischung aus Schottentracht und römischer Toga beschreiben könnte. Man sieht deutlich, wie der Stoff über seine Schulter hängt. Einen Kilt trägt er aber nicht, das schottische Element ist wohl eher das leicht karierte Muster. Dann ist er weg und ich bin wieder alleine und gehe gelangweilt im Gang hin und her. Irgendwann kommt durch die Glastür ein großer, mir unbekannter Mann mit schwarzem, mittelalterlich anmutendem Bart. Die Tür hakt in geöffnetem Zustand und er macht sich daran zu schaffen. Dann fragt er mich, ob ich "XY" gesehen habe, den Namen wüsste er gerade nicht mehr. Auch ich kann mich jetzt nicht mehr an den Namen meines Kollegen erinnern, doch ich kann im Gespräch erkennen, dass wir von derselben Person sprechen. "Der ist nach da hinten gegangen und dann wohl in den Aufzug gestiegen", sage ich (auf einmal kann man hinten auf der Fensterseite Aufzugstüren erkennen). Das genügt dem Fremden und er geht wieder. Jetzt bin ich schon wieder alleine und langweile mich. Oh, auf der Fensterbank liegt eine Zeitschrift – eine BRAVO! Hm, nicht gerade eine Lektüre, die Erleuchtung verspricht, aber besser als nichts. Ich hebe sie auf und schaue auf das Cover. Den Kerl(?), der es ziert, beachte ich gar nicht, sondern schaue mir die kleinen Fotos an, die auf Beiträge im Heft deuten. "Träumen mit Sally und Lucy" (hoffe, die Namen passen noch) steht dort und man sieht zwei junge Frauen zusammen auf einem Bett liegen. Nicht gerade Modelcharakter, aber durchaus noch ansehnlich. "Ja", grinse ich, "mit euch zu träumen, wäre schon okay." Ich schlage die 1. Seite auf, um den Beitrag im Inhaltsverzeichnis zu suchen und finde ihn sofort. Hier steht nun schon vorweg: "Sally und Lucy praktizieren 'lucid dreaming'. Dadurch können sie…" "Stopp", denke ich. "'lucid dreaming' ist aber ein sehr exotischer, gewagter Artikel für eine BRAVO, noch dazu gleich auf Seite 1", wie ich jetzt im Inhaltsverzeichnis lese. "Kann das wirklich sein?" Mein kritisches Bewusstsein setzt ein und stellt umgehend die ultimative Frage:"Träumst du das hier womöglich gerade nur?" Mit einem Mal bin ich ganz sicher, dass ich träume. Jedoch strömt dieses Mal nicht das starke, vertraute Gefühl der Klarheit in mich, wie ich es aus vorangegangenen KTs kenne. Trotzdem bin ich zu 95% sicher und denke schon: "Jawoll, geht doch! Schön, endlich wieder "hier" zu sein." Trotzdem will ich noch den obligatorischen RC machen, doch ab jetzt geht alles verdammt schnell: Ich versuche, meine linke Hand ins Sichtfeld zu heben, doch sofort setzt ein schwarzer Fade Out ein. Ich kann die Anzahl der Finger nicht mehr erkennen, es ist einfach schon zu dunkel geworden. Mit der rechten Hand streiche ich über den Rücken der linken Hand, um ein Tastempfinden zu erzeugen – das hatte ich mir für den nächsten KT sowieso bezüglich "deepening and maintaining the phase" vorgenommen. Das Tastempfinden ist sehr schwach, als wäre meine Hand fast taub, und es kann nicht verhindern, dass das Bild vollkommen verschwindet.
Meine nächste Empfindung ist, wie ich im Bett erwache und genau diese Streichbewegung noch immer mache. Ich fühle genauso wenig wie eben im Traum, vielleicht ist meine Hand eingeschlafen. "Verflixt, dann habe ich damit ja gerade auch noch meine Chancen auf Erfolg der indirekten Techniken torpediert", denke ich, "schließlich hast du dich bewegt!" Ich höre mit den Handbewegungen auf und starte dennoch die indirekten Techniken. Ich glaube, ich mache sie auch so wie man sollte, aber ganz sicher bin ich nicht. Als nach 4 Zyklen noch nichts passiert ist, breche ich ab, drehe mich rum auf die rechte Seite und will versuchen, wieder einzuschlafen. Erst jetzt dämmert es mir: Ich habe bis eben gerade auf der linken Seite auf meinem ausgestreckten linken Arm gelegen. Wenn ich den linken Handrücken mit meiner rechten Hand bearbeitet haben will, wie ich dachte, hätte ich erhebliche Verrenkungen machen müssen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich in der Wachrealität bewegt habe, dürfte somit nahe Null liegen. Verdammte Axt!! Ich war vorhin noch gar nicht richtig aufgewacht gewesen. Erst während der indirekten Techniken muss das passiert sein. Zur Sicherheit mache ich noch einen RC, aber er fällt positiv aus. Schade, da habe ich mich ja wieder sauber veralbern lassen, aber es fühlte sich einfach zu echt an, obwohl der Reiz sehr schwach war. Immerhin durfte ich so eine wichtige Lektion für die Zukunft lernen, die ich nur jedem eindringlich ans Herz legen kann: So lange du was fühlst: Mach' weiter! Du glaubst, du bist aufgewacht? Na und? Weitermachen, bis dir irgendetwas Gewissheit gibt. Hätte ich weitergemacht, wäre vielleicht sogar das Sehempfinden zurückgekehrt, wer weiß? Schlimmstenfalls hätte ich tatsächlich meine Hände gerieben, was nun auch nicht allzu tragisch gewesen wäre.
Inzwischen ist die Enttäuschung aber überwunden und ich sehe es positiv, nach dem Durchhänger jetzt überhaupt mal wieder einen kleinen Teilerfolg erzielt zu haben. Zudem werde ich auch die nächsten 2 Tage noch ausschlafen dürfen, das macht Hoffnung!
"Das... Das glaube ich einfach nicht!"
"Darum... Darum versagst du."
(Yoda zu Luke nach der Bergung des Crosswingfighters, an der sich Luke zuvor vergeblich versucht hatte)