(06.07.2012, 15:21)Laura schrieb: Hmm, kann sein, dass wir dasselbe machen Don
Kann sein, das klingt sehr ähnlich. Es ist wohl davon abhängig, wie lebendig und intensiv das "Zweitkörper" erlebt wird. Man kann sich es rein gedanklich Vorstellen, als Phantasie - es wäre warscheinlich "gedanklicher Körper". Oder man kann es fühlen - als hätte man tatsächlich ein phänomenaler Körper. Unterschied zw. diesen Zuständen ist enorm. Wenn z.B. zwei Menschen schweigend im Raum ihre gedankliche Körper in der Meditation bewegen, so passiert nicht viel. Wenn sie aber es schaffen die phänomenale Körper zu lockern, so können sie sich gegenseitig fühlen, ohne etwas zu sagen, oder sich zu berühren - und das ist großartig! Durch schreiben hier kann wohl kaum feststellen, ob wir über derselben "Körper" reden.
Zitat:Wenn du das tagsüber viel trainierst, wirst du da nicht schwindelig?
Ich fühle mich dabei wie ein Fisch im Wasser . Und für schwierige Situationen hilft die Erhöhung der Klarheit: die Konzentration auf die Atmung, und auf den Augenblick (hier&jetzt).
Zitat:Wie läuft das genau ab? Verschiebt man "das Ich" nur in der Vorstellung? Gibt es irgendwann einen "Swap"?
Ich glaube da entwickelt jeder etwas passendes für sich, je nach dem was wirkt. Ich sitze und schaue zuerst im Vektor Zero (also geradeaus). Dann stelle mir vor, dass die Umgebung sich um mich herum zu drehen beginnt (mentale Visualiserung). Weiterhin mental verstärke ich diese Drehung, bis es "klick" macht und ich den phänomenalen Körper als schwach different fühle. Ab da verwerfe ich die mentale Visualiserungen und versuche den phänomenalen Körper in die gewünschte Richtung zu bewegen.
Wenn es gut läuft, wird phänomenaler Körper primär, d.h. es ist kein bottom up, keine Entschlüßelung der Information von außen, sondern top down, eine Verschiebung der Identifikationsebene. Dieser Zustand versuche ich möglich lange zu halten und verrichte dabei einfache Tätigkeiten (wie z.B. Geschirr spühlen) oder mache Musik... Als Indikator dessen, ob es klappt dient mir die Erhöhung der Effizienz-Divergenz: jeder Augenblick wird von verschiedenen Seiten gesehen und bietet dadurch nicht nur eine Realität, sondern verschiedene Sichtweise.
Letzte Stufe ist dann die Aggregation dieser durch die Flexibilität explorierten Sicht- und Erlebnisweisen in eine Nonreflexive. (Es ist allerdings nur ein möglicher Ablauf, aber so in Groben passt es schon.)
"Swap" - Ja! Eindeutig gibt es ein Übergang, wo man ein Gefühl für den phänomenalen Körper bekommt, zweiter Übergang, wenn die Identifikationsebene nicht mehr auf dem physiologischen Körper basiert und dritter Übergang wenn phänomenaler Körper sein Aufstieg beginnt - dann wird es richtig spektakulär
Weiß nicht, es klingt irgendwie alles sehr strange, ich denke man soll darüber nicht allzuviel schreiben, man kann es leicht missverstehen oder verwechseln. Wenn man es zusammen erlebt, dann braucht man keine Beschreibungen, die eh irreführend sind.
Ich "laufe" z.B. in meinen phänomenalen Körper nicht rum und für mich ist es kein Zweitkörper, sondern erweitertes Bewußtsein, was wesentlich flexibel und umfassend ist.
LG,
Don
Alles begann mit einem Tod