RE: Rhetors Klartraumtipps
19.10.2016, 12:50
Betrachtet die WILD-Techniken als "mono-SSILD"-Techniken!
Letztendlich ist, abgesehen von Autosuggestion und dem Vorsatz-fassen bei MILD, jede Klartraumübung, die man unmittelbar vor dem Einschlafen ausführt, eine Achtsamkeitsübung. Und als solche hat sie das Potential, zu einem Klartraum zu führen; sei es unmittelbar oder auch – und das ist wichtig! – erst später.
Denn was macht man, grob gesagt, bei der SSILD-Technik? Man
achtet der Reihe nach darauf, was man sieht, was man hört, was man spürt.
Und bei den WILD-Techniken?
Man
achtet darauf, was man sieht -> hypnagoge Bilder, "Bildertechnik" (evtl. auch willentlich unterstützt => VILD)
Man
achtet darauf, was man spürt -> im Erfolgsfall, wie die Schlafparalyse einsetzt -> "Körpertechniken"
Und falls man im Geiste zählt, achtet man genaugenommen darauf, was man hört – nämlich im Geiste die Zahlen. (Falls man sie stattdessen visualisiert -> siehe vorletzten Punkt
)
Man greift sich also beim WILDen einen Aspekt der SSILD-Technik heraus, nämlich sinnvollerweise den, der einem am besten liegt. Wenn man beim Einschlafen ohnehin oft hypnagoge Bilder sieht, wird man dementsprechend wohl die Bildertechnik anwenden, wenn man dagegen eher zu bewusst erlebten Schlafparalysen neigt, eher eine Körpertechnik.
Der bedeutende – und leider widrige – Unterschied dabei:
Beim WILDen versteift man sich meistens darauf, dass das Einschlafen sofort in einen Klartraum zu münden hat. Das sorgt oft für unnötige Anspannung, die nicht selten dazu führt, gar nicht mehr oder zumindest nicht unter Beibehaltung der entsprechenden Achtsamkeitsübung einschlafen zu können.
Das "normale" Einschlafen nach einem WILD-Versuch hat somit stets den Beigeschmack der Resignation und oftmals sogar der Frustration.
Im Gegensatz dazu ist es bei der SSILD-Technik ausdrücklich erlaubt, nach einigen Runden normal einzuschlafen, wenn nicht vorher schon ein WILD dabei herausgesprungen sein sollte. Normal einzuschlafen, ist hierbei also nicht mit der Konnotation des Scheiterns verbunden sondern vielmehr mit dem befriedigenden Gefühl, seinen Job erledigt zu haben, und dass nun das Unterbewusstsein an der Reihe ist
Günstigenfalls mischt sich auch noch Zuversicht, Vorfreude und gespannte Erwartung des in Kürze beginnenden Klartraums darunter
Warum also nicht diese Einstellung auf die reinen WILD-Versuche übertragen und sie somit als mono-SSILD-Versuche betrachten, bei denen man sich auf eine Sinneswahrnehmung beschränkt; aber vor allem: bei denen man einschlafen darf, ohne sich als Verlierer zu fühlen? Erhöhte Achtsamkeit beim Einschlafen erhöht die Chance auf einen Klartraum generell, behaupte ich. Worauf man dabei konkret achtet, ist zweitrangig.
Ferner erhöht Zuversicht und Vorfreude die Chance auf einen Klartraum, genauso wie umgekehrt Resignation und Frustration sie verringert. (zum Gleich-ganz-wachbleiben brauche ich nichts mehr zu schreiben, dass das Mist ist, kapiert wohl eh jeder
)
Meine eigene Erfahrung bestätigt diese Postulate eindeutig: Als ich aktiv und zuversichtlich WILDete, gelang mir vielleicht jeder zehnte WILD-Versuch. Aber mindestens genauso oft hatte ich nach einem vordergründig "gescheiterten" WILD-Versuch einen DILD – worauf ich eben immer auch spekuliert hatte.
Daher empfehle ich heute allen, die es lesen wollen: Betrachtet das WILDen stets auch als DILD-Technik oder, wenn ihr meine Analogie übernehmen wollte, eben als "mono-SSILD"-Technik