Ich hasse diese Ignoranz!
Ich hasse die Gewalt!
(das wollte mein inneres Kind gerade mal sagen)
Weil ich Menschen für ihre Taten in meiner Kindheit nicht hassen wollte, musste ich sie verstehen. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität, mit dem ganz persönlichen Trauma, hat immer auch mit unserer Familiengeschichte, ja sogar mit der Geschichte unseres Landes, zu tun.
Im Geschichtsunterricht haben wir alle zur genüge Informationen über die verhehrenden Folgen des zweitens Weltkrieges erhalten. Jedoch hat es die bisherige Aufklärung versäumt, die notwendige Verbindungs - Brücke zur Psyche des Menschen zu schlagen, damit wir konkret in uns fühlen können - Ja das hat ganz konkret auch mit mir zu tun.
Wo wurde im Geschichtsunterrricht die direkte Brücke zum Trauma in unserer Familie geschlagen? Der Geschichtsunterricht müsste konkret mit Psychologie verknüpft werden. Aber wer soll das unterrichten?
Vielleicht liegt das auch daran, dass wir Deutschen uns als Täter wahrnehmen, uns einseitig verurteilen und daher uns noch nicht zugestehen dürfen, dass auch wir Opfer sind. Vielleicht schaue ich deshalb auch immer wieder schwer betroffen auf das Schicksal der Juden, weil es eine Projektion ist, weil meine Familie auch Opfer des Krieges ist. Aber das ist alles noch recht unbewusst.
In unserer Gesellschaft gibt es ja immer nur Täter oder Opfer. Es gibt Linke und Rechte. Aber wie viele derer, die die Täterschaft des zweiten Weltkrieges anerkennen und verurteilen, sind bereit sich auch als Opfer wahrzunehmen? Und wie sollen diese Wunden heilen, wenn sie weiterhin ignoriert werden? Wir werden weiterhin (unbewusste) Täter bleiben, wenn wir kein Mitgefühl für uns selbst entwickeln, wenn wir nicht verstehen, dass nur Liebe diese Wunden heilen kann.
Im Buch "Kriegesenkel von Sabine Bode" erzählen Kriegsenkel, also Kinder deren Eltern konkret in der Zeit des zweiten Weltkrieges geboren wurden, über ihre Traumatisierung, die durch das Versäumnis der Aufarbeitung der Kriegs- und Nachkriegsgeneration, an diese Kinder weiter gegeben wurde.
Sehr viele Kriegsenkel berichten von emotionaler Kälte, Ignoranz der Bedürfnis- und Gefühlsebene des Kindes, Ignoranz gegenüber eines natürlichen Individualisierungsprozesses des Menschen, Ignoranz darüber wenn Kinder sagen, sie wünschen sich wirkliche emotionale Nähe zu ihren Eltern.
Ich habe immer wieder erfahren, ich werde mit meinen emotionalen Bedürfnissen nicht gehört. Es wird nicht verstanden, was ich überhaupt möchte, denn materiell hatte ich ja alles. Es ist, als ob diese Generation der Kriegstraumatisierten keine Wahrnehmungsebene für psychische und emotionale Bedürfnisse ausbilden durfte, weil sie immer noch auf der Ebene des materiellen Überlebens hängen geblieben sind. Sie hängen in einer Dauerschleife, die immer noch vom Krieg geprägt ist.
So wie im o.g. Buch ergeht es auch mir, mit meiner Familie. Wenn ich mir das so anhöre, dann erkenne ich meine Familiengeschichte, meine Ohnmacht, die ich mein ganzes Leben lang gegenüber meiner Familie gefühlt habe, in fast allen Beispielen dieses Buches wieder.
Was ich verstanden habe, ich bin nicht alleine mit diesem Trauma!
Meine Eltern sind nicht alleine mit diesem Trauma. Es bewegt mich immer wieder tief, was sie erleiden mussten. Jedoch bin ich frustriert, dass ihre Generation sich nicht aufgemacht hat, Antworten zu suchen.
Was ich auch verstanden habe, warum ich, wenn ich über meine eigene Traumatisierung spreche, auf so viel Ignoranz und Widerstand in meiner Umwelt stoße. Das Trauma ist kollektiv und deshalb wird es kollektiv geblockt.
Ich bin nur ein Mensch dem dieses seit der Kindheit intuitiv bewusst war und der entschieden hat, mit dieser Ignoranz, mit dieser Gewalt nicht leben zu wollen. Ich entschied, nicht hassen sondern verstehen zu wollen. Aber ich bin umringt von Menschen, die alle unbewusst mit den Folgen des Krieges leben, und nichts über die Spätfolgen die in meiner Generation sichtbar werden, wissen wollen.
Neue Erkenntnisse über die Generation meiner Eltern.
Ich hatte heute eine Aussöhnung mit der Ignoranz. Ich habe die Ignoranz mein ganzes Leben lang gehasst. Ich verstand, dass Ignoranz ein Abwehrmechanismus ist, der von den Betroffenen Selbst oft gar nicht durchbrochen werden kann. So war ich dann im Krieg mit dem Unbewussten. Mit der Welt, mit Gott.
Ich verstehe, dass die Generation meiner Eltern vergessen möchte, um überhaupt noch ein lebenswertes Leben zu führen.
Ihr Haus, ihre "Burg", wie der Hausbau im oben beschriebenen Buch auch mehrfach beschrieben wurde, ist ihr Paradies. Ihr Schutzraum.
Ich verstehe gerade zum ersten Mal den Sinn dieses Ignoranz.
Würde sich die Generation meiner Eltern
auch noch mit Aufarbeitung auf emotionaler Ebene beschäftigen,
wäre ihr Leben ein einziges,
nie enden wollendes,
Trauma.
Als ich das erkannte, brachen in mir die Wände meiner (unbewussten) Ignoranz.
Deshalb leben sie die Ignoranz (unbewusst) aus Gnade sich selbst gegenüber,
um überhaupt noch etwas
positives
vom Leben
zu haben.
Ich kann sie für ihre Ignoranz nicht mehr verurteilen.
Ich konnte nur noch weinen als ich das erkannte.
Jedoch...
das was sie leben, ist für mich immer noch Unfrieden. Es erzeugt Gewalt, die sich gegen mich und meine Art zu leben richtet.
Schwierig ist für mich, dass solange sie diese Ignoranz leben, mein Leben traumatisch ist, solange ich Kontakt zu ihnen habe, habe ich keinen Frieden, weil ich weiterhin mit dieser Ohnmacht, dieser ständigen Ignoranz und Erniedrigung konfrontiert bin. Und so überlegte ich heute, ob ich aus Gnade zu mir selbst Ignoranz gegenüber anderen Menschen, ja meinen Eltern leben müsste. Und plötzlich platze der Knoten. Mein Urteil über die Ignoranz löst sich auf. Denn scheinbar ist diese für schwer traumatisierte Menschen manchmal die einzige Möglichkeit Freiden zu erfahren.
Es scheint als haben wir uns die Aufarbeitung des Krieges aufgeteilt. Denn wir sind ja eins.
Meine Eltern haben ein Haus gebaut, um den materiellen Mangel zu erlösen, den sie in ihrer Kindheit erlebt hatten. Die Burg.
Meine Mutter hat bittere Armut erlebt, die sie bis heute beschäftigt. Bis heute kann sie ihren materiellen Reichtum, den sie im Schweiße ihres Angesichtes erschaffen hat, nicht sehen und nicht selbst wertschätzen.
Mein Vater ist als kleiner Junge mit der Kutsche über das zugefrorene Eis von Ostpreußen geflüchtet. Auf der Flucht hat er dann noch seine Familie verloren, und wurde ein halbes Jahr später wieder gefunden. Mein Vater ist ein Glückskind. Und so lebt er heute noch in völliger Ignoranz gegenüber dem Leiden in der Welt.
Meine Mutter hat ihren Hunger, den sie in der Kindheit erlebt hat, durch die Rolle der Köchin kompensiert. Dem Kind essen zu geben war ihr einziges Mittel des Trostes, der Fürsorge, denn sie hungerte als Kind. Und leider hänge ich bis heute am emotionalen Essen, weil ich keine andere Form der liebevollen Fürsorge erlernt hatte.
Meine Mutter ist eine notorische Kritikerin, chronisch krank, gehässig, neidisch, misstrauisch. Sie lehnte alle Liebe ab, die ich ihr geben wollte. Die einzige Form der Nähe, die sie lebt, ist Kritik und Streit. Liebe Worte kann sie nicht äußern. Sie ist im chronischen Kriegsmodus.
Wenn man denkt, ok dann müsste man ihr einfach mal liebe Worte geben. Als erstes. Nein die kann sie nicht wahrnehmen. Sie dreht jede Liebe, die man ihr gibt um in Ungunst. Sie nimmt die Liebe und formt sie zu Hass und gibt dem der es versucht dann noch schei Schuld dafür. So muss sie nicht spüren, dass ihr etwas fehlt.
Meine Kindheit bestand aus dem Kampf um emotionale Fürsorge, die ich bis heute nicht erwirken konnte. Ich kämpfte mein ganzes Leben darum, eine eigen Identität entwickeln zu dürfen, denn dieses verweigerten mir beide Eltern. Ich kämpfte um Verständnis, aber wie sollte eine Frau, die materielle existentielle Armut erlebte, meine dazu im Vergleich geringschätzige innere Not des Kindes, ernst nehmen? Ihre Not war doch um vielfach größer.Was stellte ich mich denn da so an? Ich hatte doch alles.
Ganz besonders meine Mutter, die jeden Versuch mich hin zu Freude, oder zum Erfolg zu entwickeln, erstickte und gewaltsam zerstörte, denn sie hatte auch keine Freude, gönnte mir die Unbeschwertheit, die ich als Kind das 1980 geboren wurde, nicht. Und so zerstörte sie aus unbewussten Neid alles Schöne, was ich hatte.
Sie opferte sich ihr ganzes Leben auf, wie sie meint aus Selbstlosigkeit, aber sie erdrückt andere Menschen mit ihren Erwartungen um Anerkennung. Etwas kritisieren ihr gegenüber darf man nicht, sonst straft sie einen mit Liebesentzug. Niemand darf ihre Fassade ins Schwanken bringen. Ihr Selbstwert ist gering. Und so schwieg ich über meine ganze Kindheit. Und ich schwieg noch viele weitere Jahre, bis mich meine Gesundheit dazu drängte, für mich einzutreten. Für mich, heisst gegen sie. Zumindet wenn man noch im Weltbild der Dualität lebt.
Mein Vater löste seine Schwierigkeiten mit Alkohol, und positiver Ignoranz. Er hört die Probleme einfach nicht, so sind sie für ihn auch nicht existent. Mein Vater ist wie ein großes kleines Kind. Ihm fehlt die Ebene des Erwachsenen. Meine Mutter erfuhr so durch ihn keine Unterstützung. Nein sie hatte ein weiteres Kind zu versorgen, vor allem auch weil mein Vater alkohohlkrank war. Zusätzlich pflegte sie noch meine Oma. Meine Mutter hielt sich mit kontinuierlicher Arbeit auf trapp, um das Trauma verdrängen zu können.
Meine Mutter hatte kein Verständis für kindliche Bedürfnisse, denn sie durfte nie Kind sein. Und so musste ich eben alle Probleme übernehmen, denn Eltern die mir ein soziales Umfeld schafften, indem ich eine unbeschwerte Kindheit verleben durfte, hatte ich nicht. Ich fühlte mich nicht wie ein Kind, dass sich in die elterliche Geborgenheit fallen lassen durfte, ich fühle mich als müsste ich die Verantwortung für diese lebensunfähigen Menschen übernehmen, die sich meine Eltren nannten, um selbst überleben zu können.
Von all den Kriegsschrecken und Nachkriegsschrecken, wollten sie nichts wissen. Ihnen ging es immer nur darum, materiell versorgt zu sein und ein zu Hause zu haben. Von anderen Bedürfnissen, Emotionalität, geistiger Entwicklung, wollten sie partout nichts wissen. Und ich hatte mich immer gefragt warum? Warum diese Ignoranz?
Meine emotionalen und geistigen Bedürfnisse wurden nicht gesehen. Sie hatten kein Verständnis dafür, weil sie einzig um eine materielle Grundversorgung bemüht waren. Bis heute mit Mitte siebzig. Um ihren eigenen Erwartungen gerecht zu werden, setzten sie auch noch ein Kind in die die Welt.
Ich bin meinen Eltern sehr dankbar für das was sie trotz ihrem schweren Leben geleistet haben. Nur weil meine Grundbedürfnisse erfüllt waren, konnte ich mich überhaupt um das "geistige Erbe" der Menschlichkeit kümmern.
Ich interessiere mich seit meiner Kindheit für Psychologie, weil ich verstehen wollte warum mein Vater Alkoholiker war und warum meine Mutter nicht lieben konnte.
Das meine Kindheit in mitten ihrer kontinuierlich konfliktreichen Beziehung verlief, während sie gar nicht die emotionale Kraft und Reife für ein Kind hatten, können sie bis heute nicht verstehen. Sie haben doch aus ihrer Sicht alles richtig gemacht, alles erreicht, ja sich für mich aufgeopfert. Meine Mutter empfindet mich als undankbar, wenn ich meine Bedürfnisse äußere. So hielt ich alle Bedürfnisse seit Kindheit zurück und lebte ein Leben, was gar nicht mein leben war.
Nur geht der Plan dank mir leider nicht auf. Weil ich bin wer ich bin. Weil ich nicht gegen diese Aufrichtigkeit in mir ankomme. Deshalb übergaben sie die Schuld, dass der Familien Segen schief hing, mir. Besonders meine Mutter. Mein Vater sieht ja nie ein Problem.
So veränderte sich die Haltung zum Wunschkind immer mehr in Richtung, schwarzes Schaf der Familie. Und meine Eltern verstehen bis heute nicht warum. Ich kenne es nur ignoriert oder kritisiert zu werden.
Bis heute erlebe ich Symptome schwerer Retraumatisierung im Kontakt. Zb gerät mein Körper in Schockstarre, oder ich fühle eine Trägheit und Schwere in meinem Körper, die ich nur mit sehr viel liebevolle Fürsorge überwinden kann. Meine Eltern ignorieren rigoros, meine Persönlichkeit, meine Gefühle, meine Bedürfnisse. Ihre Ignoranz geht sogar soweit, dass sie in kauf nehmen, dass ich Krank werde in ihrer destruktiven Atmosphäre. Sie erwarten, dass ich das auf mich nehme, es aushalte, es ignoriere, so wie sie das ihr Leben lang getan haben. Sie verstehen nicht, dass ich ein Spiegel dessen, bin was sie in sich mit der Ignoranz zugedeckt haben.
Was so überaus schade ist, dass sie mich dafür dass ihr ihren Schatten erlöse, nicht wertschätzen können. Denn das was ich tue, kommt in ihrer Wahrnehmung nicht vor. Das was ich als Individuum darstelle, existiert in ihrer Welt nicht.
In meiner Kindheit lebte ich so, als hätte ich keine eigene Persönlichkeit. Als hätte ich kein umgrenztes Ich. Ich durfte ja kein Ich haben, denn meine Eltern hatten ja auch kein individuelle Ich ausbilden dürfen, sie mussten ums Überleben kämpfen.
Und ich verstehe jetzt auch warum ich, diese Schwierigkeit habe mich von ihrer Übergriffigkeit abzugrenzen. Immer wieder leide ich unter der Last meiner Eltern, und unter dem Wunsch eine freie Persönlichkeit sein zu wollen. Und natürlich kann die Spirituelle Ebene sich so auch nicht weiter entwickeln, wenn der Mensch zuvor keine Ich Grenzen ausgebildet hatte.
Ich erlebe immer wieder wenn ich auf meine Familiengeschichte schaue, dass ich meinen Eltern mehr Mitgefühl zugestehe als mir selbst. Ich kenne es nicht, eine eigene Identität, ein umgrenztes Ich zu sein, und sich für das eigene Ego egoistisch zu verhalten. Ich kenne es nicht, in einer Weise von Ich bin dieses und nicht jenes zu denken. Denn immerschon gehörten meine Eltern zu meinem Ich.Und deshalb musste ich immer Rücksicht auf ihre Bedürfnisse, auf ihre ungeäußerten Wünsche nehmen, nicht jedoch auf mich. Und so überträgt es sich natürlich auch auf all meine Konflikte. Immer fühle ich den Schmerz des Gegners, wenn ich mich wehre.
Ich reagiere mit Abwehr, wenn mir sprituelle Menschen sagen, ich müsste mein Ego überwinden. Ich müsste meine Bedürfnissebene loslassen. Es gäbe mich nicht. Der Weg hat immer mit der Überwindung der eigenen Persönlichkeit zu tun. Im Gegenteil ich darf mich stärker abgrenzen. Ich darf einen gesunden Egoismus entwicklen. Denn als Mensch der chronisch empathisch ist, weil das zu seinem Überlebensprogrammn gehörte, ist genau das mein Schatten.
Auch reagiere ich mit Abwehr, wenn mir spirituelle Menschen sagen, ich solle mal in meinem Körper gehen und den Geist loslassen. Ich empfinde das stets als Angriff gegen meine Individualität. Der Geist ist meine einzige Freiheit. Und ich bin traurig, dass selbst dann wenn ich mich erkläre, mir Sprituelle weiterhin Ignoranz für meien Entscheidung, ich selbst sein zu wollen entgehen bringen. Ich finde es wichtig den Ausstieg aus dem Ego, nicht blind nach einem Schema vollziehen zu wollen. Der Ausstieg aus dem Ego hat mit der konkreten Persönlichkeit des Individeuums zu tun. Manch Menschen müssen erstmal eine indivuelle Identität erfahren.
Es ist meine Aufgabe die Abgrenzungsenergie (die Gewalt, die Kriegsenergie, die Ignoranz des Nächsten, dem Egoismus) die ich nie haben wollte, wieder zu entsündigen. Aus Liebe zu mir selbst.
Das heisst konkret ich muss, Egoismus leben.
Es ist sehr schwierig sich gegen Eltern abzugrenzen, die so vieles erleiden mussten. Ich erkenne immer wieder auf neuer Ebene, meine kindliche Unschuld, aber gleichzeitig auch ihre Unschuld.
In den letzten Tagen geschahen wiedermal übergriffige Handlungen von meinen Eltern und so entstand ein neuer Impuls zur Abgrenzung. Es drängt mich gerade mich abzugrenzen. Aber dann verfalle ich wieder in Mitgefühl für ihr Leid. Ein Teil des Mitgefühls habe ich als Angst identifiziert.
Ich habe Angst, dass die ganze Welt zusammnen bricht, wenn ich für mich einstehe und entscheide glücklich zu sein, obwohl sie unglücklich sind. Ich wollte nie glücklich sein, ohne die anderen. Ich wollte nie glücklich sein, ohne meine Mutter. Aber ich sehe ich muss sie zurücklassen, um mich selbst zu verwirklichen.
Was für manche Menschen ein spiritueller Weg ist, der des Bodhisattva, der ser Selbstlosigkeit, war für mich mein normales Leben. Und so muss es den Ausstieg aus dieser Ego Rolle des einseitig Guten geben, um Frei zu sein, um niemand zu sein. Ich habe Angst davor.
Kinder drehen die Gewalt, die sie in Abhängigkeitsbeziehungen erfahren oft um, und fühlen sich schuldig, damit sie die Tragik ihrer Situation nicht erfassen müssen. Kinder schürzen sich durch Schuldgefühle.
Wenn diese Schuldgefühle wegfallen, erkennen traumatisierte Menschen oft erst, die Tragik ihres eigene Leidens. Traumatisierte Kinder sind oft so verwickelt mit ihren Eltern, dass sie die Täter idealisieren, und sich so nicht aus der Kette der Gewalt befreien können. Auch erwachsenen Opfern geht es häufig so. Und so bleibt das Trauma unbewusst und kreist weiter in der Daiuerschleife.
Heute, wo ich den höheren Sinn der Ignoranz erkannt habe, spüre ich echtes Mitgefühl. Und dann fällt es mir wieder so schwer mich abzugrenzen, was so wichtig für meine Persönlichkeitsentwicklung wäre.
Wie kann ich im Angesicht des Leides, welches meine Eltern erlebt haben, mir selbst erlauben glücklich zu sein, wenn glücklich sein für mich bedeutet, den Kontakt zu ihnen abzubrechen?
Ich fragte mich heute warum ich immer wieder diese Ambivalenz in mir spüre, wenn doch Abgrenzung das Entwicklungsziel ist. Ich bekam (von innen) zur Antwort:
Ja du sollst dich abgrenzen.
Aber nicht aus Hass.
Sondern aus Liebe zu dir selbst.
Nur welche Energie nutzt man dann,
um die Grenze zu ziehen?
Wie grenzt man sich aus Liebe ab,
wissend das das Gegenüber diesen Akt der Selbstliebe als Gewalt verstehen wird.
Ich muss gerade an meine Kindergartenkinder denken. Da verhalte ich mich auch abgrenzend, ohne einen emotionalen Impuls wie etwa Wut zu empfinden. Kindern setzte ich Grenzen, aus Liebe.
Und und nicht selten verstehen Kinder noch nicht die Zusammenhänge. Nicht selten sagen mir Kinder dass ich blöd bin, weil sie in ihrem spontane Impuls, durch mich unterbrochen werden. In der Kita hält mich das nicht davon ab meinen Job konsequent zu machen.
In der Beziehung zu meinem Eltern fühle ich mich mit dieser Erzieher Energie deplaziert. Es ist eine verkehrte Welt, wenn Kinder ihre erwachsenen Eltern, wie Kinder behandeln müssen, weil diese nicht Erwachsen sind.
Wenn wir aber erwachen und uns aus den Rollen befreien, kann genau das richtig sein. Vielleicht geht es hier auch darum, dass all meine Konzepte zusammen brechen sollen, eben auch das von Familie, Mutter, Vater, Kind.
Ich bin hin und her gerissen, ob ich mich auf Grund dessen erschüttert fühlen soll, oder in die sprituelle Haltung des Gleichmutes und des Vertrauens einsteigen soll, weil ein Teil von mir sehen kann, wohin dieser Akt der Befreiung führt. Ich glaube beides.
Es würde mich sehr interessieren, ob ihr auch Erfahrungen mit transgenerationalem Trauma in eurer Familie bemerkt habt. Wenn ja wie geht ihr damit um?
Hier noch eine Doku über das Thema, die vor einiger Zeit auf ARTe lief: https://www.youtube.com/watch?v=1cWzkDS5DSI