RE: Erlernen des Klarträumens
27.01.2021, 07:33
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• Viltrudis
(26.01.2021, 18:59)Ethel schrieb: Schritt 1 : Ich stelle mir die Frage , ob ich wach bin oder träume. Gleichzeitig versuche ich einzusehen , dass ich es gerade nicht wissen kann , ob ich wach bin oder träume.
Schritt 2 : Ich untersuche meine Umgebung nach Traumzeichen.
Schritt 3 : Ich führe 1 - 3 Realitäts-Checks durch.
Schritt 4 : Ich formuliere die Erkenntnis aus Schritt 3 als Aussage. Das heisst , wenn die Realitäts-Checks anzeigen , dass ich wach bin , dann sage ich : "Ich bin wach !" und wenn die Realitäts-Checks anzeigen , dass ich träume , dann sage ich : "Ich träume !".
Schritt 1 und 2 würde ich vertauschen und das "untersuchen" durch "empfänglich sein für" ersetzen.
Also beispielsweise: "Hmm, die Verkäuferin hat mir gerade ein schönes Wochenende gewünscht, dabei ist doch erst Donnerstag – oder? Oder träume ich gerade?"
Und "versuche einzusehen" klingt zu intellektuell philosophisch. Das sollte vielmehr eine längst verinnerlichte Grundeinstellung sein.
Bei Schritt 4 würde ich niemals "Ich bin wach" sagen. Erstens konterkarriert es die Grundeinstellung, dass man gerade träumen könnte. Denn grundsätzlich
jeder Traumcheck kann auch falsch negativ sein – ungünstigstenfalls auch drei verschiedene hintereinander.
Zweitens ist dadurch einfach nichts gewonnen. Denn auch wenn man sich nicht extra daran erinnert, dass man gerade wach ist, wird man schon nicht leichtsinnigerweise vom Hochhaus springen und zu fliegen versuchen. Dass die Einstellung "ich bin wach" ohnehin den default-Wert darstellt – leider auch im Traum – macht das Klarträumen ja gerade so schwierig.
"Ich träume!", im Falle eines eindeutig positiven Traumchecks, ist ok, aber ich würde es ergänzen, um sicherzustellen, dass es nicht bei einem leeren Spruch bleibt:
"Ich träume, also kann ich jetzt ..."
Während es für erfahrenere Klarträumer*innen auch interessant sein kann, den Traum im klaren Bewusstseinszustand einfach weiterlaufen zu lassen, empfehle ich Anfänger*innen immer, mindestens eine (am besten vorher geplante) Aktion zu versuchen, die im Wachleben nicht (problemlos) möglich ist: Fliegen, durch die Wände gehen, den Chef beleidigen ...
Dies bringt zum einen den Vorteil, dass man nicht gleich wieder vergisst, dass man gerade träumt (ja, das ist leider gar nicht so unwahrscheinlich). Und zum anderen hat man dann am nächsten Tag zumindest ein deutliches Indiz dafür, dass man wirklich (einigermaßen) klar war – falls es sich im Nachhinein doch nicht so eindeutig angefühlt haben sollte.