Erstmals eine „Reaktion“ beim WILD

[Ywen]

Hallo,

ich versuche mich zur Zeit intensiver am WILD, und erstmals hatte ich heute Nacht eine Art „Mini-Reaktion“, die ich gerne einschätzen lassen würde (ob das schon eine „erfolgreiche Tendenz“ bedeuten könnte):

Ich experimentiere gerade auch sehr viel herum, also nicht wundern aufgrund meiner Vorgehensweise:

heute Nacht stand ich nach etwa 3 Stunden Schlaf auf (ich war wie immer nach etwa 3 Stunden von selbst aufgewacht), ging ganz kurz auf die Toilette und legte mich dann sofort wieder hin (sonst werde ich ruckzuck zu wach, um danach nochmal einschlafen zu können).
Ich versuchte es diesmal mit Meditation (15-20 Minuten) in leicht aufrechter Sitzhaltung.
Da ich dadurch langsam fitter und fitter wurde, entschied ich mich, einfach in eine bequeme Seitenlage zu gehen und zu versuchen, wieder einzuschlafen.
Hierbei machte ich weiterhin eine Art Meditation, bei der ich einfach auf Symptome im Körper achte, also wie und wo ich meinen Körper fühle.

Und hierbei tauchte nach nicht einmal 20 Sekunden plötzlich eine Art „Flattern“ auf, so als ob in meinem Körper ein kleiner Propeller anläuft. Ein ganz schnelles „Flap-Flap-Flap-Flap…“.
Ich konnte es quasi sogar etwas „hören“, aber eben auch wahrnehmen - aber es war unheimlich sanft, extrem schwach, gerade so wahrnehmbar.
Nach bereits maximal 5 Sekunden wurde es wieder schwächer, sodass ich mich stärker darauf fokussierte, und für 2-3 Sekunden schien es auch tatsächlich wieder „stärker“ zu werden (immer noch am Rande der Wahrnehmung, also extrem sanft), dann verschwand es aber ganz.

Lieben Dank für eine Einschätzung (und ggf. einen Tipp, ob ich angesichts meiner Beschreibung ggf. mal eine bestimmte andere Vorgehensweise testen sollte)!

[Rhetor]

Da ich dadurch langsam fitter und fitter wurde, entschied ich mich, einfach in eine bequeme Seitenlage zu gehen und zu versuchen, wieder einzuschlafen.

Bei mir klappt WILD sowieso nur in bequemer Seitenlage.
Denn ohne Einschlafen kein Klartraum – daran gibt es nichts zu rütteln.
Also ist einzuschlafen die primäre Direktive. Und in Rückenlage kann ich nun mal so gut wie nie einschlafen

Irgendwelche seltsamen Wahrnehmungen, wenn sie auftreten – schön, nimm sie zur Kenntnis, aber häng dich nicht zu sehr daran auf. Man braucht sie schließlich nicht wirklich, und sie können auch sehr störend sein.

[Ywen]

Ok, aber das Einschlafen klappt ja dann auch immer, früher oder später. Nur ist danach ja nie ein Klartraum dabei, ich kann mich nur an völlig normale Träume morgens erinnern.

Daher bin ich davon ausgegangen, ich müsste geistig irgendetwas „tun“, um möglichst bei Bewusstsein zu bleiben (während nur der Körper an sich einschläft)?
Diese Vorgehensweise habe ich aus Büchern, sprich: zunächst in Rückenlage geistig beschäftigen und wacher werden („Anker legen“), dann nach und nach die Gedanken driften lassen („Anker lockern“), und sobald richtig schläfrig / hypnagoge Bilder in Seitenlage drehen und den Körper einschlafen lassen („Anker lösen“).

[Rhetor]

..., um möglichst bei Bewusstsein zu bleiben (während nur der Körper an sich einschläft)?

Naja, wenn wirklich nur der Körper einschläft, entsteht ja kein Traum.
In diesem (unerwünschten) Fall würde man in einer bewusst wahrgenommenen Schlafparalyse landen.
Und das ist bestenfalls stinklangweilig, schlimmstenfalls sogar beängstigend, je nach persönlicher Einstellung dazu. Passiert aber sehr selten. Allermeistens hält ein zu waches Bewusstsein auch den Körper wach.

Daher: Bei Bewusstsein bleiben – ja, aber nur minimal; gerade so viel, dass man noch halbwegs mitkriegt, was gerade geschieht, nämlich dass man einschläft.

[Ywen]

Allermeistens hält ein zu waches Bewusstsein auch den Körper wach.

Danke auch für diesen Hinweis, genau das ist mein eigentliches Problem - ich bin entweder geistig zu rege / erwartungsvoll, und kann dann völlig problemlos die ganze Nacht hindurch wach liegen (von wegen „irgendwann schläft der Körper auch von alleine wieder ein, man muss nur geduldig sein“, sowas steht in manchen Büchern ja gerne mal drin - stimmt bloß nicht, zumindest in meinem Fall).

Oder ich entscheide mich bewusst, jetzt wirklich keinerlei Technik mehr zu fabrizieren (auch kein klitzekleines Stück), also weder Visualisierung, noch Affirmationen, nicht einmal die Absicht, irgendwie auch nur ein bisschen bewusst zu bleiben.
Wenn ich also ganz radikal beschließe, jetzt einfach nur zu schlafen, dann endlich liege ich noch 20-30 Minuten wach rum (ich schlafe grundsätzlich sehr schlecht ein), und irgendwann erfolgt der plötzliche Filmriss.

Trotzdem, ich halte mich an deinen Hinweis und trainiere dann mal einfach weiter, irgendwie das Einschlafen doch mal zu registrieren, oder wie auch immer sich das anfühlt.
Mein Plan dafür ist, dass ich von Anfang an in bequemer Lage WILDe, also gar nicht erst versuche, mich aufrecht sitzend / liegend wacher zu machen, sondern eben direkt alles mehr aufs gleichzeitige Einschlafen ausrichte.

[Rhetor]

„irgendwann schläft der Körper auch von alleine wieder ein, man muss nur geduldig sein“, sowas steht in manchen Büchern ja gerne mal drin - stimmt bloß nicht, zumindest in meinem Fall).

Ja, bei mir stimmt das auch nicht.

Mein Plan dafür ist, dass ich von Anfang an in bequemer Lage WILDe, also gar nicht erst versuche, mich aufrecht sitzend / liegend wacher zu machen, sondern eben direkt alles mehr aufs gleichzeitige Einschlafen ausrichte.

Das halte ich für einen guten Plan.

[glider]

@Ywen

Und hierbei tauchte nach nicht einmal 20 Sekunden plötzlich eine Art „Flattern“ auf, so als ob in meinem Körper ein kleiner Propeller anläuft. Ein ganz schnelles „Flap-Flap-Flap-Flap…“.
Ich konnte es quasi sogar etwas „hören“, aber eben auch wahrnehmen - aber es war unheimlich sanft, extrem schwach, gerade so wahrnehmbar.
Nach bereits maximal 5 Sekunden wurde es wieder schwächer, sodass ich mich stärker darauf fokussierte, und für 2-3 Sekunden schien es auch tatsächlich wieder „stärker“ zu werden (immer noch am Rande der Wahrnehmung, also extrem sanft), dann verschwand es aber ganz.

Ich freue mich im Gegensatz zu Rhetor über solche Wahrnehmung, die bei meinen WILD-Versuchen jedesmal wieder anders sind, und versuche mit ihrer Hilfe in einen KT hinein zu kommen.
Bei einem 'Propellergefühl' würde ich mir vorstellen, so sanft vom Bett abzuheben, evt. zum Fenster hinaus fliegen. Ich würde mich auf dieses schöne Gefühl einlassen, es begrüssend annehmen. Mir machen solche WILD-Einstiege Spass. Allerdings gelingen sie mir relativ selten, wohl auch, weil ich durch sie gelernt habe, auf dem Rücken einzuschlafen, was ich vorher nie konnte.

[Ywen]

Bei einem 'Propellergefühl' würde ich mir vorstellen, so sanft vom Bett abzuheben, evt. zum Fenster hinaus fliegen. Ich würde mich auf dieses schöne Gefühl einlassen, es begrüssend annehmen. Mir machen solche WILD-Einstiege Spass. Allerdings gelingen sie mir relativ selten, wohl auch, weil ich durch sie gelernt habe, auf dem Rücken einzuschlafen, was ich vorher nie konnte.

Das macht mir Mut, also könnte es tatsächlich eine Vorstufe zu einem ersten kleinen WILD-Erfolg gewesen sein. Was das erste Mal überhaupt wäre, seitdem ich es versuche.
Zudem bestätigst du, dass man in solch ein Gefühl durchaus bewusst „hineingehen“ kann / sollte, das ist auch sehr hilfreich. 
Bislang hatte ich es so verstanden, dass man etwaige „Sensationen“ stoisch wie ein ZEN-Mönch registrieren soll, als wären sie quasi gar nicht vorhanden.
Aber der Tipp, es als „thematisches“ Sprungbrett zu nutzen (eben gerade so, wie du es beschreibst), das klingt richtig gut. 
Sollte ich mal wieder so etwas fühlen, werde ich es genau so machen.