In diesem Beitrag soll es um die Frage gehen, wie Sprache Einfluss auf die Realität nehmen kann und welche andere Methoden es gibt, seine Absicht zu lenken.
* "Homo narrans" ist ein Begriff, der verwendet wird, um die einzigartige Fähigkeit des Menschen zu beschreiben, Geschichten zu erzählen und durch Narrative Bedeutung zu schaffen. Der Begriff basiert auf dem lateinischen Wort "homo" für Mensch und dem Wort "narrans" für Erzähler. Geschichten dienen der Vermittlung von Wissen, dem Ausdruck von Emotionen und der Schaffung von Identität. Sie können dazu dienen, Sinn und Zweck zu finden, die Welt zu verstehen und Bedeutung zu schaffen. Der Begriff Homo narrans betont auch die kreative und imaginäre Natur des menschlichen Geistes. Menschen haben die Fähigkeit, sich in fiktive Welten einzufühlen, alternative Realitäten zu erschaffen und sich in die Perspektiven anderer Menschen hineinzuversetzen.
Wenn euch diese Thema interessiert, könnte auch folgendes Video von Reicher und Stark interessant sein. Folge 6 - Comics & Spiritualität:
https://www.youtube.com/watch?v=s-KkJEgBwO0
In dieser Folge geht es darum wie ein Comic Zeichner durch seine Bilder (unbewusst) seine Realität lenkt.
Das magische Ritual kann viele Ebene haben:
Realität gestalten funktioniert auf vielfache weise. Die Ebene der magischen Handlung durch Rituale (zb Bannkreise) kennen wir alle, aber Realität wird auch in Form von Sprache, Kunst, Musik, etc. kreiert. Das sind alles Rituale, die einfach nur eine andere Form haben. Es kommt nicht auf die Methode oder die Art des Rituals an, sondern auf die Absicht des größeren Bewusstseins. Es gibt verschiedene magische Stile seinen Wagen zu lenken. Der Stil hängt wiederum mit der individuellen Persönlichkeit eines Menschen zusammen. Es gibt nicht nur eine Form der Magie, sondern viele Formen.
Als begabter luzider Träumer können wir zb einen Traum träumen, um ihn im Anschluss in der Wachrealität zu erleben. Diese Methode den Traum als Ritual zur Gestaltung der Wach-Realität zu nutzen, ist im schamanischen Kontext sehr beliebt, aber eben nicht die einzige Methode. Ein Traum, ein Wort, eine Handlung, eine Visualisierungstechnik, dass sind alles Werkzeuge, um die Absicht zu lenken. Schamanen heilen zb. Menschen, indem sie magische Lieder singen, die eine Korrektur in der Bewusstseinsstruktur der Person vornimmt.
Im Falle von Reality Shifting (was das ist, wird am Anfang des Threads erklärt), werden Methoden vorgestellt, wie man mittels einem schriftlichen Script seine Realität beeinflussen kann. Dieses scripten kann man im Grunde auch so nebenher machen. Viele meiner Texte beinhalten Zauber, egal wohin ich sie grade schreibe. Ich nutze das Wort, um meine Absicht zu lenken, manchmal zwischen vielen anderen Gedanken und Absichten. Der Moment jedoch, wo ich etwas zaubere, ist immer ein sehr bewusster Moment. Im Grunde nutze ich Worte, um die Entscheidung meiner höheren Absicht zu untermauern und zu bekräftigen.
Es gibt den Begriff Magie der leeren Hand. Das ist eine Form, die eigene Absicht zu lenken, ohne dass man ein Werkzeug benutzt. Man zaubert dann nur noch innerhalb der Absicht, eben mit leeren Händen, ohne äußeres Ritual und ohne jegliche Handlung auf der physischen Ebene.
Wer magisches Wirken erleben möchte, sollte zu Anfang jedoch mit physischen Ritualen arbeiten, weil wir durch diese Rituale lernen, wie unsere Absicht funktioniert. Physische Rituale sind sehr klar strukturiert. Es geht in der Magie nicht darum, der Welt seine Vorstellungen aufzuzwingen, sondern die eigenen Absicht und spirituellen Fähigkeiten zu erkennen und nutzen zu lernen. Rituale sind, als ob man gerde den Führerschein für sein Bewusstsein macht. Magie ist letztlich auch noch eine Illusion, aber für uns rational geprägten Menschen, die einen Teil ihrer Allwissenheit abgespalten haben, erscheint sie oft wie ein Wunder.
Mit leerer Hand zaubere ich selten bewusst, denn so weit bin ich noch nicht. Meist nutze ich Rituale wie Worte und Schrift, weil mich das davor beschützt, zu schnell, zu tief in den Kaninchenbau zu fallen. Ich habe das in meiner spirituellen Krise erlebt, wie ein kleiner Gedanke meine Realität verändern konnte und meine Realität durch einen spontanten Gedanken zusammenbrach. Indem ich mich an einem Ritual festhalte, erde ich mich und sorge für Stabilität. Je nach Erdungsbedürfnis sollte ein Ritual mehr physische Dichte beinhalten. Wer schnell seine Erdung verliert und damit seine gesunde Stabilität, sollte mit sehr klar struktuieren Ritualen für Orientierung sorgen.
Der Zauberlehrling
Vielleicht kennt ihr das Gedicht vom Zauberlehrling welches mal ganz witzig von Walt Disney umgesetzt wurde: Goethe: Der Zauberlehrling Dukas: L'Apprenti sorcier Disney: The Sorcerer's Apprentice (1940):
https://www.youtube.com/watch?v=snB8u_G3jVI
Das die Mickey Mouse das Wasser dann am Ende selbst schleppt, ist die Einsicht, dass sie diese erdenden Form noch braucht. Sie tut es aus Selbstmitgefühl. Das kann aus eigener Erfahrung mega frustrierend sein, wenn sich das Bewusstsein schonmal ganz geöffnet hat und man weiß, dass alles möglich ist und es gar keine Grenzen gibt. Und dann soll man wieder Wasser schleppen? Man weiß dass man Gott ist und soll wieder Mensch werden?
Ja weil das Mensch werden, nach dem Erleuchtungs Gipfelerlebnis einen gesunden Weg lehrt, mit Magie umzugehen. Man muss einen Einklang zwischen seinem begrenzten Mensch sein und seinem Höheren Selbst finden.
Es kann also sein, dass du erst nochmal "Wasser schleppen" musst, aber um so mehr sich dein Bewusstsein entwickelt, um so liebervoller du mit dir und anderen als Mensch umgehst, um so feinstofflicher werden deine Handlungen werden. Irgendwann kannst du die äußere Welt durch ein Ritual, durch ein Wort und später vielleicht durch einen Gedanken lenken. Aber das muss man systematisch lernen, immer in Abwägung mit den eigenen Bedürfnissen, als Mensch.
Die Erfahrung einer umfassenden Sprituellen Krise war mir eine Lehre, sorgsam mit Magie umzugehen und so benutze ich weiterhin erdende Werkzeuge, in der physischen Welt, wie zb die Sprache die mir sehr liegt, oder ein Ritual wie eine Meditation, oder eine schamanische Reise, um zu zaubern. Eine sehr schöne Methode, um die Magie per Sprache zu lernen sind auch Sigillen. Sigillen stellen einen Mittelweg zwischen physischen Ritual und Sprachmagie dar.
Obwohl Sprache schon sehr viel feinstofflicher ist, als ein Bannkreis- Ritual, findet sie immer noch in Raum und Zeit statt und entschleunigt somit den Prozess und erdet auch somit. Wer noch sehr stark dazu neigt völlig die Erdung zu verlieren (so ging es mir früher oft), für den ist Sprache aber vielleicht schon zu feinstofflich, weil zu wenig erdend. Erdung ist sehr wichtig! Erdung ist Liebe und Selbstschutz.
Ich möchte nicht, dass ich unabsichtlich und unbewusst zaubere, denn das hat ja weitreichende Konsequenzen. Man sollte sich sehr gut überlegen was man sich wünscht.
Um so mehr ein Mensch Rituale verwendet, die mit physischen HANDLUNGEN verwoben sind, um so sicherer sind die Zauber, weil diese stärker erden. Die Gefahr unabsichtlich etwas in Bewegung zu bringen ist bei einer Handlung kleiner, weil eine Handlung viel Energie benötigt und überschaubar bleibt. Ein Wort ist da schon leichter ausgesprochen, und in seiner Konsequenz oft nicht mehr so durchschaubar, ein spontaner Gedanke noch schneller gedacht.
Ich bin noch nicht immer mit meinem Höheren Selbst eins, aber ich habe in meinem analyse Prozess einen kontinuierlichen Zugriff auf das transpersonale Kontrollzentrum meines Bewusstseins, so dass ich in meiner täglichen Bewusstseins Praxis Einstellungen vornehmen, kann wie zb: Zauber wirken nur, wenn ich sie bewusst in Form eine Rituals ausspreche oder gezielt aufschreibe, um eine Absicht zu verfolgen. Die Arbeit mit NLP & Brainmachines hat mir auch sehr geholfen, um das zu verstehen.
Irgendwann kann man das Ritual dann immer feinstofflicher werden lassen, um so mehr Verantwortungsbewusstsein, Erdung, Selbstliebe. Güte und Umsichtigkeit man für seine eigenen „magischen“ Fähigkeiten und dessen Folgen hat! Zauberei ist ein Weg der Demut, Liebe und Achtsamkeit lehrt.