Der Kern ist uns ja allen bekannt.
Spannend finde ich das neue Paradigma.
Zitat:Der Begriff „Paradigmenwechsel“ wird in unserer heutigen Zeit, die durch Komplexität und hohe Veränderungsgeschwindigkeit gekennzeichnet ist, geradezu inflationär gebraucht. Ursprünglich wurde der Begriff geprägt durch die wissenschaftstheoretische Arbeit von Thomas S. Kuhn (Kuhn, 2001). Darin kennzeichnet er ein Paradigma als das umfassende mentale Modell einer wissenschaftlichen Gemeinschaft, das ihnen für die Theoriebildung und deren praktischen Einsatz handlungsleitend ist. Das schlägt sich dann als herrschende Meinung oder wissenschaftliche Standards für Wissenschaftler nieder, die die gleiche Ausbildung erfahren haben, die gleiche Fachliteratur gelesen und im Wesentlichen ähnlich interpretiert haben. Dieses mentale Modell, oder auch dieser Bezugsrahmen strukturiert Wahrnehmung und Lösung von Problemen.
Dabei zeigt sich, dass dieses Paradigma für eine gewisse Zeit konkrete Problemlösungen anbietet, deren wissenschaftliche Qualität von der Gemeinschaft der Wissenschaftler bzw. Fachleute akzeptiert und honoriert werden.
Die Reichweite dieser Problemlösungskompetenz ist allerdings strukturell zeitlich begrenzt: irgendwann tauchen Probleme oder Fragestellungen auf, die mit diesem Paradigma nicht mehr hinreichend beantwortet werden können. In dieser Zeit der Krise, wenn also Fragen oder Ergebnisse unerklärlich bleiben und/oder bisher gültige Lösungsansätze gar zu einer Verschlimmerung führen, dann entstehen andere, neuartige Erklärungsmodelle, Paradigma nicht kommensurabel sind.
Sofern diese neuen mentalen, handlungsleitenden Modelle sich dem alten Paradigma als überlegen erweisen, gibt es eine Phase der konkurrierenden Paradigmata, mit unvereinbaren Standpunkten und ganz erheblichen Kommunikations- und Verständnisproblemen. Der Übergang verläuft nach Kuhn als Sprung, er bezeichnet das als einen revolutionären Vorgang, bei dem durch Konversion das neue Paradigma übernommen wird.
Dieser Übergang ist für den einzelnen nicht willentlich oder durch eine bewusste Entscheidung vollziehbar; allerdings ist nach der Konversion das neue Paradigma verinnerlicht und steuert als übergreifendes mentales Modell nun die Wahrnehmungs- und Handlungsroutinen der wissenschaftlichen Gemeinschaft.
Zitat: Schritte in einen Paradigmenwechsel. Zur paradigmatischen Relevanz des ZRM-Ansatzes für die Nutzung von ZRM-Trainingselementen am Beispiel eines Kommunikationsseminares. Abschlußarbeit:
Gabriele Bonau.
Zitat:Ken Wilber - Eine kurze Geschichte des Kosmos
Holons sind unausweichlich. Das Grundmuster aller Evolution und Höherentwicklung ist die Holarchisierung in zunehmenden Graden der Ganzheit und Einschließung, also eine Form von Rangordnung gemäß der holistischen Kapazität. Deshalb ist das Grundprinzip des Holismus die Holarchie: Die höhere oder tiefere Di- mension liefert ein Prinzip, einen »Leim«, ein Muster, das getrennte, widerstreitende und isolierte Teile zu einer kohärenten Einheit zusammenführt und verknüpft zu einem Raum, in dem getrennte Teile Sich als Ganzheit erkennen und damit dem Schicksal entgehen können, bloß Teil, bloß Bruchstück zu sein. Alle Holons haben vier grundlegende Eigenschaften: Agenz und Kommunion, Transzendenz und Auflösung. Holons emergieren. Holons emergieren holarchisch.
Zitat:"Thomas W. Campbell ist der Autor der My Big TOE-Trilogie, die "Wissenschaft und Philosophie, Physik und Metaphysik, Geist und Materie, Zweck und Bedeutung, das Normale und das Paranormale vereint", sowie die gemeinsame spirituelle Basis der großen Weltreligionen beleuchtet und dabei Glaube, Dogma und Bekenntnis in ein größeres Bild einordnet.
Der nächste große kulturelle und wissenschaftliche Paradigmenwechsel ist die virtuelle Realität", wie Tom schon seit über einem Jahrzehnt sagt. Virtuelle Realität ist heute ein weithin akzeptiertes Konzept in Wissenschaft und Technik. Toms Modell des Bewusstseins leitet die Quantenmechanik und die Relativitätstheorie ab, beseitigt die Quantenverrücktheit und baut ein wissenschaftliches Fundament unter vieles, was bisher als "paranormal" galt.
Mich interessiert wie ein Paradigmenwechsel in die Psyche eines Menschen integriert wird. Ich glaube wenn wir sehr aufmerksam und neugierig sind, können wir die ersten Menschen sein, die auf der Welle eines neuem Paradigmas reiten können. Zum Beispiel auf der Welle der Virtuellen Realität, wie Tom Campbell sie beschreibt. Es ist nicht so dass wir warten müssen, bis Tom die Sache belegt hat. Wir haben es in der Hand, in welcher Realität wir leben wollen. Somit findet der Paradigmenwechsel in meinem eigenen Bewusstseins statt, sobald ich dafür bereit bin. Manchmal braucht es eine lange Zeit bist diese Umstrukturierung in die Persönlichkiet eines Menschen integriert werden kann.
Nun das sagt sich so leicht, denn häufig können wir auch Widerstände in uns beobachten. Manche Menschen warten erstmal wie andere mit den Neuerungen der Welt umgehen. Meine Eltern zb haben bis heute weder Internet, Handy noch PC, weil sie einfach furchtbar skeptisch allem Neuen gegenüber sind. Das ist ein Gegenbeispiel von Menschen, die sich neuen Pardigmen verschließen, weil ihre Persönlichkeit mit den Anforderungen der Neuerung nicht umgehen kann.
Zurück zum Thema Reality Shifting. Ich glaube hier könnte es ebenso sein. In der Beschäftigung mit der Integralen Theorie sowie meiner pädagogischen Ausbildung habe ich gelernt, dass wir alle die Phase des magischen Denkens durchlaufen haben. Allerdings hat diese Sichtweise in unserem westlich geprägten Leben, für die meisten Menschen nie eine große Rolle gespielt, denn unsere gemeinsamen Werte haben unser Denken auf eine ganz bestimmte Weise geprägt und gefördert. Somit ist der Schritt der ansteht um das Paradigma holistisch (integrierend) zu erweitern, das magische Denken und das Rational Denken wieder in einen sich gegeseitig bereichernden Einklang zu bringen. Warum nicht das beste aus Wissenschaft und Schamanismus fusionieren?
Ich glaube nicht dass der Paradigmenwelchsel erst bis zur Mitte der Gesellschaft fortschreiten muss, bis wir daran teil nehmen können. Als Vordenker, kann man sich natürlich nicht auf das berufen was andere erwirkt haben. Es gibt keinen vorgefertigen Weg. Wir müssen uns einen Weg durch den Dschungel bahnen. Irgendwann erden uns andere folgen, so dass der Weg breiter wird. Die Natur scheint hier wiedermal ein wunderbares Beispiel hervor zu bringen.
Zitat:Als Pionierpflanze oder Pionierart wird eine Pflanzenart bezeichnet, die besondere Anpassungsfähigkeiten zur Besiedlung neuer, noch vegetationsfreier Gebiete besitzt. Pionierarten sind also Arten, die in neu geschaffenen Lebensräumen häufiger auftreten als in alten („reifen“) Lebensräumen. Zur erfolgreichen Kolonisation werden Arten durch besondere Anpassungen in Physiologie und Lebenszyklus befähigt.
Ich denke wir sind deshalb angehalten zu erforschen, wie wir gemeinsam dieses neue kollektive Paradigma in unsere Kultur integrieren und bewältigen können. Und wer weiß, vielleicht sind einige unserer globalen Probleme, löstbar wenn wir neue Sichtweisen in unsere große Perspektive integrieren.
Hat dazu jemand weitere Erkenntnisse oder eigene Theorien?
Auch das ist so ein Punkt. Wir können uns in diesem Gebiet nicht einzig auf das berufen, was andere Menschen erforscht haben. Wir können und müssen selbst neue Erkenntnisse schöpfen. Jeder der mutig und neugierig ist, kann dazu beitragen, dass wir alle zusammen unser Bewusstsein erweitern. Nicht umsonst haben wir ein technisches Netzwerk, welches uns dau befähigt unsere Erkenntnisse miteinander zu teilen. Ich finde das ist ein schönes Beispiel, an dem wir unser Kollektives Bewusstsein, ja unsere Schwarmintelligenz wirklich mal (be)greifen können. Anstatt Meinungen unterschiedlicher Sichtweisen in Gegnerschaft zu positionieren, können wir jeden einzelnen Menschen für seine besonderen individuellen Fähigkeiten achten. Denn für das Verständnis des großen Ganzen, werden wir eine vielseitige Perspektive brauchen, die wir nur zusammen erreichen können, in gegenseitiger Achtung. Deshalb brauchen wir für den nächsten evolutionären Schritt ein Wir, welches Unterschiede in einem toleranten Weltverständnis vereint.
Meine Frage ist, wie bringe ich meinem "Realisten" (der Teil in mir, der an eine feste Materie glaubt) schonend bei, dass wir in einer virtuellen Realität leben?